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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.

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Ander Theil

Wie oftermahls geschicht es daß der Donner in einen
Thurn schlägt/ dadurch er das Pulver/ sein gliches ent-
zündet vnd in einem augenblick alles so darumb ist/ in die
Luft jaget/ dafür sich niemand versehen oder dazu bereit-
tet hat/ welches schröcklich zu hören ist. Deßgleichen
geschicht auch/ wann eine Stadt von den Feinden belä-
gert/ miniret, oder vnder-graben wird/ dadurch ein groß
Stück derselben in momento, mit allen die es begreiffet/
plötzlich vnd jämmerlich zum tode bringet/ vnd was derglei-
chen viel andere gefährligkeiten/ welche dadurch entste-
hen können/ mehr seyn. Wie könte doch ein schnellers vnd
gefährlichers gift erdacht werden? Jch vermeine niemand
zu seyn/ welcher dieses nicht dafür erkennen werde.

Weilen dann von den alten Philosophis vnd Chy-
micis
allzeit dafür gehalten worden/ je grösser ein Gifft
sey/ je grössere vnd bessere Medicin, nach benommenem
Gift darauß könne bereiteet werden/ welches dann auch
von vns Nachkömlichen wahr zu seyn/ vielfältig befun-
den ist: Wie bey dem Antimonio, Arsenico, Mercurio
vnd andern Mineralibus zu sehen/ welche ohne bereit-
tung lauter Gifft seyn/ hergegen aber durch gute Bereit-
tung/ in die allerbeste vnd kräftigste Medicamenten kön-
nen verwandelt werden/ welches zwar nicht jederman be-
greiffen vnd glauben kan/ den Spagiris aber solches zu
thun nicht frembt ist. Weilen ich dann nun in diesem
Theil von Medicinalischen Spiritibus vnd andern gu-
ten Medicamenten tractire vnd handele/ vnd befun-
den/ daß diese/ welche aus dem Büchsen-pulver ge-
macht wird/ die geringste nicht sey/ habe ich also der-
selben bereittung/ so viel es thunlich ist/ etlicher massen
zu beschreiben nicht vmbgehen wollen/ vnd geschicht
solches also.

Einen
Ander Theil

Wie oftermahls geſchicht es daß der Donner in einen
Thurn ſchlaͤgt/ dadurch er das Pulver/ ſein gliches ent-
zuͤndet vnd in einem augenblick alles ſo darumb iſt/ in die
Luft jaget/ dafuͤr ſich niemand verſehen oder dazu bereit-
tet hat/ welches ſchroͤcklich zu hoͤren iſt. Deßgleichen
geſchicht auch/ wann eine Stadt von den Feinden belaͤ-
gert/ miniret, oder vnder-graben wird/ dadurch ein groß
Stuͤck derſelben in momento, mit allen die es begreiffet/
ploͤtzlich vnd jaͤm̃erlich zum tode bringet/ vnd was derglei-
chen viel andere gefaͤhrligkeiten/ welche dadurch entſte-
hen koͤñen/ mehr ſeyn. Wie koͤnte doch ein ſchnellers vnd
gefaͤhrlichers gift erdacht weꝛden? Jch vermeine niemand
zu ſeyn/ welcher dieſes nicht dafuͤr erkennen werde.

Weilen dann von den alten Philoſophis vnd Chy-
micis
allzeit dafuͤr gehalten worden/ je groͤſſer ein Gifft
ſey/ je groͤſſere vnd beſſere Medicin, nach benommenem
Gift darauß koͤnne bereiteet werden/ welches dann auch
von vns Nachkoͤmlichen wahr zu ſeyn/ vielfaͤltig befun-
den iſt: Wie bey dem Antimonio, Arſenico, Mercurio
vnd andern Mineralibus zu ſehen/ welche ohne bereit-
tung lauter Gifft ſeyn/ hergegen aber durch gute Bereit-
tung/ in die allerbeſte vnd kraͤftigſte Medicamenten koͤn-
nen verwandelt werden/ welches zwar nicht jederman be-
greiffen vnd glauben kan/ den Spagiris aber ſolches zu
thun nicht frembt iſt. Weilen ich dann nun in dieſem
Theil von Medicinaliſchen Spiritibus vnd andern gu-
ten Medicamenten tractire vnd handele/ vnd befun-
den/ daß dieſe/ welche aus dem Buͤchſen-pulver ge-
macht wird/ die geringſte nicht ſey/ habe ich alſo der-
ſelben bereittung/ ſo viel es thunlich iſt/ etlicher maſſen
zu beſchreiben nicht vmbgehen wollen/ vnd geſchicht
ſolches alſo.

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[78/0082] Ander Theil Wie oftermahls geſchicht es daß der Donner in einen Thurn ſchlaͤgt/ dadurch er das Pulver/ ſein gliches ent- zuͤndet vnd in einem augenblick alles ſo darumb iſt/ in die Luft jaget/ dafuͤr ſich niemand verſehen oder dazu bereit- tet hat/ welches ſchroͤcklich zu hoͤren iſt. Deßgleichen geſchicht auch/ wann eine Stadt von den Feinden belaͤ- gert/ miniret, oder vnder-graben wird/ dadurch ein groß Stuͤck derſelben in momento, mit allen die es begreiffet/ ploͤtzlich vnd jaͤm̃erlich zum tode bringet/ vnd was derglei- chen viel andere gefaͤhrligkeiten/ welche dadurch entſte- hen koͤñen/ mehr ſeyn. Wie koͤnte doch ein ſchnellers vnd gefaͤhrlichers gift erdacht weꝛden? Jch vermeine niemand zu ſeyn/ welcher dieſes nicht dafuͤr erkennen werde. Weilen dann von den alten Philoſophis vnd Chy- micis allzeit dafuͤr gehalten worden/ je groͤſſer ein Gifft ſey/ je groͤſſere vnd beſſere Medicin, nach benommenem Gift darauß koͤnne bereiteet werden/ welches dann auch von vns Nachkoͤmlichen wahr zu ſeyn/ vielfaͤltig befun- den iſt: Wie bey dem Antimonio, Arſenico, Mercurio vnd andern Mineralibus zu ſehen/ welche ohne bereit- tung lauter Gifft ſeyn/ hergegen aber durch gute Bereit- tung/ in die allerbeſte vnd kraͤftigſte Medicamenten koͤn- nen verwandelt werden/ welches zwar nicht jederman be- greiffen vnd glauben kan/ den Spagiris aber ſolches zu thun nicht frembt iſt. Weilen ich dann nun in dieſem Theil von Medicinaliſchen Spiritibus vnd andern gu- ten Medicamenten tractire vnd handele/ vnd befun- den/ daß dieſe/ welche aus dem Buͤchſen-pulver ge- macht wird/ die geringſte nicht ſey/ habe ich alſo der- ſelben bereittung/ ſo viel es thunlich iſt/ etlicher maſſen zu beſchreiben nicht vmbgehen wollen/ vnd geſchicht ſolches alſo. Einen

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/82>, abgerufen am 24.11.2024.