Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.Ander Theil lis vber/ naß aber der meiste theil in gestalt eines fewri-gen vnd brännenden geistes/ deßgleichen kan auch die Mixtur von Kalck vnd Salmiac mit Laugen angefeuch- tet werden/ gibt mehr Spiritus als trucken gedistilliret. Möchte jemand fragen/ warumb muß dem Sal- schafft
Ander Theil lis vber/ naß aber der meiſte theil in geſtalt eines fewri-gen vnd braͤnnenden geiſtes/ deßgleichen kan auch die Mixtur von Kalck vnd Salmiac mit Laugen angefeuch- tet werden/ gibt mehr Spiritus als trucken gediſtilliret. Moͤchte jemand fragen/ warumb muß dem Sal- ſchafft
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Ander Theil
lis vber/ naß aber der meiſte theil in geſtalt eines fewri-
gen vnd braͤnnenden geiſtes/ deßgleichen kan auch die
Mixtur von Kalck vnd Salmiac mit Laugen angefeuch-
tet werden/ gibt mehr Spiritus als trucken gediſtilliret.
Moͤchte jemand fragen/ warumb muß dem Sal-
miac, Galmei, Zinck/ vngelaͤſchter Kalck/ gebrandter
Weinſtein/ Saltz/ von Holtz-aͤſchen/ Fixer Salpeter
oder dergleichen durchs Fewer bereitte dinge/ zugeſetzet
werden/ iſt es nicht gleich viel/ ob ich einen Bolum, oder
ein andere Erden/ (gleich bey andern Salien geſchicht)
zuſetze/ vnd einen Spiritum davon diſtillire/ warumb
muſſen es eben dieſe obbeſchriebene Mineralien vnd Salia
fixa ſeyn? Darauff berichte ich/ daß in dem Sal Armo-
niac zweyerley Salien ſeyn/ nemblich ein Sal Acidum,
commune, vnd ein Sal Volatile Urinæ, welche beide
ohne deß einen toͤdtung nicht wol zu ſcheiden ſeyn/ dann
ſo ſie die hitze fuͤhlen/ fuͤhret das Sal Urinæ Volatile zu-
gleich auch das Sal Acidum mit ſich in die hoͤhe/ vnd gibt
zuſammen einen ſublimat, eben ſolcher kraͤfften vnd we-
ſens als ein gemeiner Salmiac, welcher nicht ſublimiret
iſt/ außgenommen daß der ſublimirte Salmiac reiner als
der gemeine iſt. Vnd wuͤrde gantz kein Spiritus davon
vbergehen/ wann man denſelben mit Bolo, Ziegelmehl/
Sand oder einer andern krafft-loſen Erden vermiſchen/
vnd diſtilliren wolte/ ſondern nur das gantze Saltz/ gleich
es an ſich ſelber iſt/ mit hinderlaſſung ſeiner terreſtritet,
alſo trucken ſich auff ſublimiren, daß aber ſolches mit
Galmei (welcher auch einer erden gleich iſt) nit geſchicht/
ſondern ein ſcheidung der Salien gibt/ vnd ein volatiliſcher
Spiritus vbergehet/ iſt dieſe vrſach/ nemblich/ weilen der
Galmei oder Zinck ſolcher Natur iſt/ daß er groſſe gemein-
ſchafft
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Zitationshilfe: | Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/164>, abgerufen am 22.07.2024. |