Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Erster Theil

ritus nur ein Phlegma vbergangen: Solche vnd der-
gleichen viel andere mühsame Processen seynd auff den
Spiritum Salis zu machen erfunden worden: vnd wan
sie den allerbesten modum gebraucht/ haben sie in 24.
oder 30. Stunden mit 50. 60. oder gar 100. Pfund
Kohlen kaum 1. Pf. Spiritus machen können. Solch-
es hat vervrsachet/ daß wenig damit ist versucht wor-
den/ auch solcher herrliche Spiritus bey wenigen gut ist
gefunden worden/ vnd also seine Tugend vnbekandt
blieben.

Dieses hab ich nur ein wenig wollen melden/ auf daß
man sehe/ wie theuer vnd köstlich es zuvor gewesen/ vnd
letzt durch meine Invention so häuffig/ mit wenig kost-
en/ mühe vnd zeit kan zu wegen gebracht werden: vnd
geschicht solches also.

Zuvoren ist gesagt/ daß alles/ so man in diesem Ofen
distilliren wil/ auff das blosse Fewer muß geworffen
werden: So ist gleichwol darinnen ein Vnterscheid zu
halten/ wiewol etliche dinge nur allein/ wie sie an jhnen
selber seynd/ ohne vorhergehende Praeparation können
auffgetragen vnd praepariret werden/ als hernach ge-
lehret wird. Also aber ists nicht mit allen dingen/ dan
bey etlichen muß ein handgriff gebraucht werden/ gleich
wie alhier bey dem Saltz. Dann so Saltz nur allein al-
so bloß wie es an jhm selber ist/ auff die glüende Kohlen
getragen würde/ würde es nicht allein keinen Spiritum
geben/ sondern so lang auff den heissen Kohlen hüpffen
vnd springen/ biß es zwischen dieselben durch vnd in das
vnterste theil des Ofens gefallen. Solchem nun vor
zu kommen/ kan auf vnterschiedliche weiß vnd wege ge-
schehen: Vnd erstlich also.

Man

Erſter Theil

ritus nur ein Phlegma vbergangen: Solche vnd der-
gleichen viel andere muͤhſame Proceſſen ſeynd auff den
Spiritum Salis zu machen erfunden worden: vnd wan
ſie den allerbeſten modum gebraucht/ haben ſie in 24.
oder 30. Stunden mit 50. 60. oder gar 100. Pfund
Kohlen kaum 1. Pf. Spiritus machen koͤnnen. Solch-
es hat vervrſachet/ daß wenig damit iſt verſucht wor-
den/ auch ſolcher herꝛliche Spiritus bey wenigen gut iſt
gefunden worden/ vnd alſo ſeine Tugend vnbekandt
blieben.

Dieſes hab ich nur ein wenig wollen melden/ auf daß
man ſehe/ wie theuer vnd koͤſtlich es zuvor geweſen/ vnd
letzt durch meine Invention ſo haͤuffig/ mit wenig koſt-
en/ muͤhe vnd zeit kan zu wegen gebracht werden: vnd
geſchicht ſolches alſo.

Zuvoren iſt geſagt/ daß alles/ ſo man in dieſem Ofen
diſtilliren wil/ auff das bloſſe Fewer muß geworffen
werden: So iſt gleichwol darinnen ein Vnterſcheid zu
halten/ wiewol etliche dinge nur allein/ wie ſie an jhnen
ſelber ſeynd/ ohne vorhergehende Præparation koͤnnen
auffgetragen vnd præpariret werden/ als hernach ge-
lehret wird. Alſo aber iſts nicht mit allen dingen/ dan
bey etlichen muß ein handgriff gebraucht werden/ gleich
wie alhier bey dem Saltz. Dann ſo Saltz nur allein al-
ſo bloß wie es an jhm ſelber iſt/ auff die gluͤende Kohlen
getragen wuͤrde/ wuͤrde es nicht allein keinen Spiritum
geben/ ſondern ſo lang auff den heiſſen Kohlen huͤpffen
vnd ſpringen/ biß es zwiſchen dieſelben durch vnd in das
vnterſte theil des Ofens gefallen. Solchem nun vor
zu kommen/ kan auf vnterſchiedliche weiß vnd wege ge-
ſchehen: Vnd erſtlich alſo.

Man

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0026" n="22"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Theil</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">ritus</hi> nur ein <hi rendition="#aq">Phlegma</hi> vbergangen: Solche vnd der-<lb/>
gleichen viel andere mu&#x0364;h&#x017F;ame <hi rendition="#aq">Proce&#x017F;&#x017F;en</hi> &#x017F;eynd auff den<lb/><hi rendition="#aq">Spiritum Salis</hi> zu machen erfunden worden: vnd wan<lb/>
&#x017F;ie den allerbe&#x017F;ten <hi rendition="#aq">modum</hi> gebraucht/ haben &#x017F;ie in 24.<lb/>
oder 30. Stunden mit 50. 60. oder gar 100. Pfund<lb/>
Kohlen kaum 1. Pf. <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> machen ko&#x0364;nnen. Solch-<lb/>
es hat vervr&#x017F;achet/ daß wenig damit i&#x017F;t ver&#x017F;ucht wor-<lb/>
den/ auch &#x017F;olcher her&#xA75B;liche <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> bey wenigen gut i&#x017F;t<lb/>
gefunden worden/ vnd al&#x017F;o &#x017F;eine Tugend vnbekandt<lb/>
blieben.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;es hab ich nur ein wenig wollen melden/ auf daß<lb/>
man &#x017F;ehe/ wie theuer vnd ko&#x0364;&#x017F;tlich es zuvor gewe&#x017F;en/ vnd<lb/>
letzt durch meine <hi rendition="#aq">Invention</hi> &#x017F;o ha&#x0364;uffig/ mit wenig ko&#x017F;t-<lb/>
en/ mu&#x0364;he vnd zeit kan zu wegen gebracht werden: vnd<lb/>
ge&#x017F;chicht &#x017F;olches al&#x017F;o.</p><lb/>
          <p>Zuvoren i&#x017F;t ge&#x017F;agt/ daß alles/ &#x017F;o man in die&#x017F;em Ofen<lb/><hi rendition="#aq">di&#x017F;tilli</hi>ren wil/ auff das blo&#x017F;&#x017F;e Fewer muß geworffen<lb/>
werden: So i&#x017F;t gleichwol darinnen ein Vnter&#x017F;cheid zu<lb/>
halten/ wiewol etliche dinge nur allein/ wie &#x017F;ie an jhnen<lb/>
&#x017F;elber &#x017F;eynd/ ohne vorhergehende <hi rendition="#aq">Præparation</hi> ko&#x0364;nnen<lb/>
auffgetragen vnd <hi rendition="#aq">præpari</hi>ret werden/ als hernach ge-<lb/>
lehret wird. Al&#x017F;o aber i&#x017F;ts nicht mit allen dingen/ dan<lb/>
bey etlichen muß ein handgriff gebraucht werden/ gleich<lb/>
wie alhier bey dem Saltz. Dann &#x017F;o Saltz nur allein al-<lb/>
&#x017F;o bloß wie es an jhm &#x017F;elber i&#x017F;t/ auff die glu&#x0364;ende Kohlen<lb/>
getragen wu&#x0364;rde/ wu&#x0364;rde es nicht allein keinen <hi rendition="#aq">Spiritum</hi><lb/>
geben/ &#x017F;ondern &#x017F;o lang auff den hei&#x017F;&#x017F;en Kohlen hu&#x0364;pffen<lb/>
vnd &#x017F;pringen/ biß es zwi&#x017F;chen die&#x017F;elben durch vnd in das<lb/>
vnter&#x017F;te theil des Ofens gefallen. Solchem nun vor<lb/>
zu kommen/ kan auf vnter&#x017F;chiedliche weiß vnd wege ge-<lb/>
&#x017F;chehen: Vnd er&#x017F;tlich al&#x017F;o.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[22/0026] Erſter Theil ritus nur ein Phlegma vbergangen: Solche vnd der- gleichen viel andere muͤhſame Proceſſen ſeynd auff den Spiritum Salis zu machen erfunden worden: vnd wan ſie den allerbeſten modum gebraucht/ haben ſie in 24. oder 30. Stunden mit 50. 60. oder gar 100. Pfund Kohlen kaum 1. Pf. Spiritus machen koͤnnen. Solch- es hat vervrſachet/ daß wenig damit iſt verſucht wor- den/ auch ſolcher herꝛliche Spiritus bey wenigen gut iſt gefunden worden/ vnd alſo ſeine Tugend vnbekandt blieben. Dieſes hab ich nur ein wenig wollen melden/ auf daß man ſehe/ wie theuer vnd koͤſtlich es zuvor geweſen/ vnd letzt durch meine Invention ſo haͤuffig/ mit wenig koſt- en/ muͤhe vnd zeit kan zu wegen gebracht werden: vnd geſchicht ſolches alſo. Zuvoren iſt geſagt/ daß alles/ ſo man in dieſem Ofen diſtilliren wil/ auff das bloſſe Fewer muß geworffen werden: So iſt gleichwol darinnen ein Vnterſcheid zu halten/ wiewol etliche dinge nur allein/ wie ſie an jhnen ſelber ſeynd/ ohne vorhergehende Præparation koͤnnen auffgetragen vnd præpariret werden/ als hernach ge- lehret wird. Alſo aber iſts nicht mit allen dingen/ dan bey etlichen muß ein handgriff gebraucht werden/ gleich wie alhier bey dem Saltz. Dann ſo Saltz nur allein al- ſo bloß wie es an jhm ſelber iſt/ auff die gluͤende Kohlen getragen wuͤrde/ wuͤrde es nicht allein keinen Spiritum geben/ ſondern ſo lang auff den heiſſen Kohlen huͤpffen vnd ſpringen/ biß es zwiſchen dieſelben durch vnd in das vnterſte theil des Ofens gefallen. Solchem nun vor zu kommen/ kan auf vnterſchiedliche weiß vnd wege ge- ſchehen: Vnd erſtlich alſo. Man

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/26
Zitationshilfe:	Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/26>, abgerufen am 25.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.