Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
[Spaltenumbruch]
Tes
schrey, die Losung bey de-
nen Soldaten im Kriege.
Test, ein Zeitungs-Wort,
in das Englische Staats-
Recht gehörig. Es ist ei
ne Eydes-Formul, durch
welche den Lehr-Sätzen
der Römischen Kirche
von der Transsubstan-
tiation, Messe und An
ruffung der Heiligen ab
gesaget wird. Dieser Te-
stes-Eyd ist von dem Par-
lament Anno 1672. ein-
geführet worden, und sol
niemand zu öffentlichen
Aemtern gelassen werden,
er habe ihn dann abge
schworen. Das Wort
heiset in seiner Sprache
eine Probe, weil durch sol
chen Eyd die, so der Rö
mischen Kirche heimlich
zugethan sind, auf die
Prob gestellet werden.
Testament, Testamen-
tum, ein letzter Wille,
Erb-Vermächtnus, oder
eine zu Recht beständige
Erklärung eines Ster-
benden, wodurch er ordi-
niret, wie nach seinem To-
de mit dem hinterbleiben-
[Spaltenumbruch]
Tes
den Vermögen und Gü-
tern gehandelt werden
soll.
Testamentarius, vor Zei-
ten hiesen also, die zu Ab-
fassung eines Testaments
gebraucht wurden: heut
zu Tage sind es Personen,
so in dem Testamente be-
nennet und ersuchet wer-
den, dasselbe zu vollführen,
und über der Vollstre-
ckung zu halten.
Testamentum hologra-
phum, heist ein Testa-
ment, welches einer selbst
schreibet und unterschrei-
bet.
Testatio, die Bezeugung,
Zeugnus, Aussage der
Zeugen.
Testato sc. sterben, wird ge-
sagt, wann einer vor sei-
nem Tode ein Testament
gemacht hat; it. in Bey-
seyn der Zeugen.
Testator, Testatrix, der
oder die ein Testament
oder letzten Willen ma-
chet.
Testificatio, das Zeugnus.
Testificiren, sich worauf be-
ruffen, bezeugen, mit Zeu-
gen darthun.
Te-
[Spaltenumbruch]
Teſ
ſchrey, die Loſung bey de-
nen Soldaten im Kriege.
Teſt, ein Zeitungs-Wort,
in das Engliſche Staats-
Recht gehoͤrig. Es iſt ei
ne Eydes-Formul, durch
welche den Lehr-Saͤtzen
der Roͤmiſchen Kirche
von der Transſubſtan-
tiation, Meſſe und An
ruffung der Heiligen ab
geſaget wird. Dieſer Te-
ſtes-Eyd iſt von dem Par-
lament Anno 1672. ein-
gefuͤhret worden, und ſol
niemand zu oͤffentlichen
Aemtern gelaſſen werden,
er habe ihn dann abge
ſchworen. Das Wort
heiſet in ſeiner Sprache
eine Probe, weil durch ſol
chen Eyd die, ſo der Roͤ
miſchen Kirche heimlich
zugethan ſind, auf die
Prob geſtellet werden.
Teſtament, Teſtamen-
tum, ein letzter Wille,
Erb-Vermaͤchtnus, oder
eine zu Recht beſtaͤndige
Erklaͤrung eines Ster-
benden, wodurch er ordi-
niret, wie nach ſeinem To-
de mit dem hinterbleiben-
[Spaltenumbruch]
Teſ
den Vermoͤgen und Guͤ-
tern gehandelt werden
ſoll.
Teſtamentarius, vor Zei-
ten hieſen alſo, die zu Ab-
faſſung eines Teſtaments
gebraucht wurden: heut
zu Tage ſind es Perſonen,
ſo in dem Teſtamente be-
nennet und erſuchet wer-
den, daſſelbe zu vollfuͤhren,
und uͤber der Vollſtre-
ckung zu halten.
Teſtamentum hologra-
phum, heiſt ein Teſta-
ment, welches einer ſelbſt
ſchreibet und unterſchrei-
bet.
Teſtatio, die Bezeugung,
Zeugnus, Auſſage der
Zeugen.
Teſtato ſc. ſterben, wird ge-
ſagt, wann einer vor ſei-
nem Tode ein Teſtament
gemacht hat; it. in Bey-
ſeyn der Zeugen.
Teſtator, Teſtatrix, der
oder die ein Teſtament
oder letzten Willen ma-
chet.
Teſtificatio, das Zeugnus.
Teſtificiren, ſich worauf be-
ruffen, bezeugen, mit Zeu-
gen darthun.
Te-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0750" n="734"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Te&#x017F;</hi></fw><lb/>
&#x017F;chrey, die Lo&#x017F;ung bey de-<lb/>
nen Soldaten im Kriege.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;t,</hi> ein Zeitungs-Wort,<lb/>
in das Engli&#x017F;che Staats-<lb/>
Recht geho&#x0364;rig. Es i&#x017F;t ei<lb/>
ne Eydes-Formul, durch<lb/>
welche den Lehr-Sa&#x0364;tzen<lb/>
der Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Kirche<lb/>
von der <hi rendition="#aq">Trans&#x017F;ub&#x017F;tan-<lb/>
tiation,</hi> Me&#x017F;&#x017F;e und An<lb/>
ruffung der Heiligen ab<lb/>
ge&#x017F;aget wird. Die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Te-<lb/>
&#x017F;t</hi>es-Eyd i&#x017F;t von dem Par-<lb/>
lament <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1672. ein-<lb/>
gefu&#x0364;hret worden, und &#x017F;ol<lb/>
niemand zu o&#x0364;ffentlichen<lb/>
Aemtern gela&#x017F;&#x017F;en werden,<lb/>
er habe ihn dann abge<lb/>
&#x017F;chworen. Das Wort<lb/>
hei&#x017F;et in &#x017F;einer Sprache<lb/>
eine Probe, weil durch &#x017F;ol<lb/>
chen Eyd die, &#x017F;o der Ro&#x0364;<lb/>
mi&#x017F;chen Kirche heimlich<lb/>
zugethan &#x017F;ind, auf die<lb/>
Prob ge&#x017F;tellet werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tament, Te&#x017F;tamen-<lb/>
tum,</hi> ein letzter Wille,<lb/>
Erb-Verma&#x0364;chtnus, oder<lb/>
eine zu Recht be&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/>
Erkla&#x0364;rung eines Ster-<lb/>
benden, wodurch er <hi rendition="#aq">ordi-<lb/>
ni</hi>ret, wie nach &#x017F;einem To-<lb/>
de mit dem hinterbleiben-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Te&#x017F;</hi></fw><lb/>
den Vermo&#x0364;gen und Gu&#x0364;-<lb/>
tern gehandelt werden<lb/>
&#x017F;oll.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tamentarius,</hi> vor Zei-<lb/>
ten hie&#x017F;en al&#x017F;o, die zu Ab-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;ung eines Te&#x017F;taments<lb/>
gebraucht wurden: heut<lb/>
zu Tage &#x017F;ind es Per&#x017F;onen,<lb/>
&#x017F;o in dem Te&#x017F;tamente be-<lb/>
nennet und er&#x017F;uchet wer-<lb/>
den, da&#x017F;&#x017F;elbe zu vollfu&#x0364;hren,<lb/>
und u&#x0364;ber der Voll&#x017F;tre-<lb/>
ckung zu halten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tamentum hologra-<lb/>
phum,</hi> hei&#x017F;t ein Te&#x017F;ta-<lb/>
ment, welches einer &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
&#x017F;chreibet und unter&#x017F;chrei-<lb/>
bet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tatio,</hi> die Bezeugung,<lb/>
Zeugnus, Au&#x017F;&#x017F;age der<lb/>
Zeugen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tato &#x017F;c.</hi> &#x017F;terben, wird ge-<lb/>
&#x017F;agt, wann einer vor &#x017F;ei-<lb/>
nem Tode ein Te&#x017F;tament<lb/>
gemacht hat; <hi rendition="#aq">it.</hi> in Bey-<lb/>
&#x017F;eyn der Zeugen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tator, Te&#x017F;tatrix,</hi> der<lb/>
oder die ein Te&#x017F;tament<lb/>
oder letzten Willen ma-<lb/>
chet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tificatio,</hi> das Zeugnus.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;tifici</hi>ren, &#x017F;ich worauf be-<lb/>
ruffen, bezeugen, mit Zeu-<lb/>
gen darthun.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Te-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[734/0750] Teſ Teſ ſchrey, die Loſung bey de- nen Soldaten im Kriege. Teſt, ein Zeitungs-Wort, in das Engliſche Staats- Recht gehoͤrig. Es iſt ei ne Eydes-Formul, durch welche den Lehr-Saͤtzen der Roͤmiſchen Kirche von der Transſubſtan- tiation, Meſſe und An ruffung der Heiligen ab geſaget wird. Dieſer Te- ſtes-Eyd iſt von dem Par- lament Anno 1672. ein- gefuͤhret worden, und ſol niemand zu oͤffentlichen Aemtern gelaſſen werden, er habe ihn dann abge ſchworen. Das Wort heiſet in ſeiner Sprache eine Probe, weil durch ſol chen Eyd die, ſo der Roͤ miſchen Kirche heimlich zugethan ſind, auf die Prob geſtellet werden. Teſtament, Teſtamen- tum, ein letzter Wille, Erb-Vermaͤchtnus, oder eine zu Recht beſtaͤndige Erklaͤrung eines Ster- benden, wodurch er ordi- niret, wie nach ſeinem To- de mit dem hinterbleiben- den Vermoͤgen und Guͤ- tern gehandelt werden ſoll. Teſtamentarius, vor Zei- ten hieſen alſo, die zu Ab- faſſung eines Teſtaments gebraucht wurden: heut zu Tage ſind es Perſonen, ſo in dem Teſtamente be- nennet und erſuchet wer- den, daſſelbe zu vollfuͤhren, und uͤber der Vollſtre- ckung zu halten. Teſtamentum hologra- phum, heiſt ein Teſta- ment, welches einer ſelbſt ſchreibet und unterſchrei- bet. Teſtatio, die Bezeugung, Zeugnus, Auſſage der Zeugen. Teſtato ſc. ſterben, wird ge- ſagt, wann einer vor ſei- nem Tode ein Teſtament gemacht hat; it. in Bey- ſeyn der Zeugen. Teſtator, Teſtatrix, der oder die ein Teſtament oder letzten Willen ma- chet. Teſtificatio, das Zeugnus. Teſtificiren, ſich worauf be- ruffen, bezeugen, mit Zeu- gen darthun. Te-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/750
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/750>, abgerufen am 22.11.2024.