Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Ter
Potentaten, Fürsten,
Stand oder Republi-
que
zukömmt, und worü-
ber sie zu gebieten hat.
Terror, Terreur, der
Schrecken, die Furcht.
Terror Panicus, siehe
Panicus terror.
Tersani, nennen die Türcken
ihre See-Häven.
Tertia, wird in der Music
dasjenige intervallum
genennet, zwifchen wel-
chem zwey interstitia
seyn. Tertia oder die
Tertz wird von denen Or-
dens-Leuten der Römi-
schen Kirchen die Zeit um
9. Uhr Vormittage, an
welcher sie ihr gewöhnlich
Gebet zu verrichten pfle-
gen, genennet.
Tertian-oder dreytägiges
Fieber/ ist dasjenige Fie-
ber, da man einen Tag um
den andern davon ange-
griffen wird, oder einen
Tag gut hat, und einen
Tag bös, wie man zu re-
den pfleget.
Tertius, in Rechten ein drit-
ter Mann, der mit den
streitenden Partheyen
[Spaltenumbruch]
Tes
nichts zu thun, bey der
Sache aber einiges Theil
und Angelegenheit hat,
um derwillen er dem einen
oder andern Theil beyzu-
tretten, oder einen beson-
deren Anspruch zu ma-
chen, befugt ist. Per Ter-
tium,
durch den dritten
Mann. Tertium non
datur,
das Dritte ist nicht
in der Welt. (wird ge-
sagt, wann nur zwey Din-
ge sind, und das dritte
nicht erfunden wird.)
Terzerol, eine Sack-Pisto-
le, ist eine Art von halben
Pistolen, die man bey sich
tragen, und im Fall der
Noth sich damit wehren
kan; ein kleines Hand-Ge-
wehr oder Puffert; ein
tödliches Gewehr, dessen
sich die Banditen in Spa-
nien und Jtalien gemeini-
glich zu ihren heimlichen
Mordthaten zu bedienen
pflegen, weil dieselben
commod bey sich zu füh-
ren sind.
Tessera, ein Würfel, viere-
ckigter Stein; it. das
Wort, Parole, Feld-Ge-
schrey,
[Spaltenumbruch]
Ter
Potentaten, Fuͤrſten,
Stand oder Republi-
que
zukoͤmmt, und woruͤ-
ber ſie zu gebieten hat.
Terror, Terreur, der
Schrecken, die Furcht.
Terror Panicus, ſiehe
Panicus terror.
Terſani, nennen die Tuͤrcken
ihre See-Haͤven.
Tertia, wird in der Muſic
dasjenige intervallum
genennet, zwifchen wel-
chem zwey interſtitia
ſeyn. Tertia oder die
Tertz wird von denen Or-
dens-Leuten der Roͤmi-
ſchen Kirchen die Zeit um
9. Uhr Vormittage, an
welcher ſie ihr gewoͤhnlich
Gebet zu verrichten pfle-
gen, genennet.
Tertian-oder dreytaͤgiges
Fieber/ iſt dasjenige Fie-
ber, da man einen Tag um
den andern davon ange-
griffen wird, oder einen
Tag gut hat, und einen
Tag boͤs, wie man zu re-
den pfleget.
Tertius, in Rechten ein drit-
ter Mann, der mit den
ſtreitenden Partheyen
[Spaltenumbruch]
Teſ
nichts zu thun, bey der
Sache aber einiges Theil
und Angelegenheit hat,
um derwillen er dem einen
oder andern Theil beyzu-
tretten, oder einen beſon-
deren Anſpruch zu ma-
chen, befugt iſt. Per Ter-
tium,
durch den dritten
Mann. Tertium non
datur,
das Dritte iſt nicht
in der Welt. (wird ge-
ſagt, wann nur zwey Din-
ge ſind, und das dritte
nicht erfunden wird.)
Terzerol, eine Sack-Piſto-
le, iſt eine Art von halben
Piſtolen, die man bey ſich
tragen, und im Fall der
Noth ſich damit wehren
kan; ein kleines Hand-Ge-
wehr oder Puffert; ein
toͤdliches Gewehr, deſſen
ſich die Banditen in Spa-
nien und Jtalien gemeini-
glich zu ihren heimlichen
Mordthaten zu bedienen
pflegen, weil dieſelben
commod bey ſich zu fuͤh-
ren ſind.
Teſſera, ein Wuͤrfel, viere-
ckigter Stein; it. das
Wort, Parole, Feld-Ge-
ſchrey,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0749" n="733"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Ter</hi></fw><lb/>
Potentaten, Fu&#x0364;r&#x017F;ten,<lb/>
Stand oder <hi rendition="#aq">Republi-<lb/>
que</hi> zuko&#x0364;mmt, und woru&#x0364;-<lb/>
ber &#x017F;ie zu gebieten hat.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Terror, Terreur,</hi> der<lb/>
Schrecken, die Furcht.<lb/><hi rendition="#aq">Terror Panicus,</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;iehe</hi><lb/><hi rendition="#aq">Panicus terror.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Ter&#x017F;ani,</hi> nennen die Tu&#x0364;rcken<lb/>
ihre See-Ha&#x0364;ven.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Tertia,</hi> wird in der <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ic</hi><lb/>
dasjenige <hi rendition="#aq">intervallum</hi><lb/>
genennet, zwifchen wel-<lb/>
chem zwey <hi rendition="#aq">inter&#x017F;titia</hi><lb/>
&#x017F;eyn. <hi rendition="#aq">Tertia</hi> oder die<lb/>
Tertz wird von denen Or-<lb/>
dens-Leuten der Ro&#x0364;mi-<lb/>
&#x017F;chen Kirchen die Zeit um<lb/>
9. Uhr Vormittage, an<lb/>
welcher &#x017F;ie ihr gewo&#x0364;hnlich<lb/>
Gebet zu verrichten pfle-<lb/>
gen, genennet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Tertian-</hi>oder <hi rendition="#fr">dreyta&#x0364;giges</hi><lb/>
Fieber/ i&#x017F;t dasjenige Fie-<lb/>
ber, da man einen Tag um<lb/>
den andern davon ange-<lb/>
griffen wird, oder einen<lb/>
Tag gut hat, und einen<lb/>
Tag bo&#x0364;s, wie man zu re-<lb/>
den pfleget.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Tertius,</hi> in Rechten ein drit-<lb/>
ter Mann, der mit den<lb/>
&#x017F;treitenden Partheyen<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Te&#x017F;</hi></fw><lb/>
nichts zu thun, bey der<lb/>
Sache aber einiges Theil<lb/>
und Angelegenheit hat,<lb/>
um derwillen er dem einen<lb/>
oder andern Theil beyzu-<lb/>
tretten, oder einen be&#x017F;on-<lb/>
deren An&#x017F;pruch zu ma-<lb/>
chen, befugt i&#x017F;t. <hi rendition="#aq">Per Ter-<lb/>
tium,</hi> durch den dritten<lb/>
Mann. <hi rendition="#aq">Tertium non<lb/>
datur,</hi> das Dritte i&#x017F;t nicht<lb/>
in der Welt. (wird ge-<lb/>
&#x017F;agt, wann nur zwey Din-<lb/>
ge &#x017F;ind, und das dritte<lb/>
nicht erfunden wird.)</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Terzerol,</hi> eine Sack-Pi&#x017F;to-<lb/>
le, i&#x017F;t eine Art von halben<lb/>
Pi&#x017F;tolen, die man bey &#x017F;ich<lb/>
tragen, und im Fall der<lb/>
Noth &#x017F;ich damit wehren<lb/>
kan; ein kleines Hand-Ge-<lb/>
wehr oder Puffert; ein<lb/>
to&#x0364;dliches Gewehr, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ich die <hi rendition="#aq">Bandit</hi>en in Spa-<lb/>
nien und Jtalien gemeini-<lb/>
glich zu ihren heimlichen<lb/>
Mordthaten zu bedienen<lb/>
pflegen, weil die&#x017F;elben<lb/><hi rendition="#aq">commod</hi> bey &#x017F;ich zu fu&#x0364;h-<lb/>
ren &#x017F;ind.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Te&#x017F;&#x017F;era,</hi> ein Wu&#x0364;rfel, viere-<lb/>
ckigter Stein; <hi rendition="#aq">it.</hi> das<lb/>
Wort, <hi rendition="#aq">Parole,</hi> Feld-Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chrey,</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[733/0749] Ter Teſ Potentaten, Fuͤrſten, Stand oder Republi- que zukoͤmmt, und woruͤ- ber ſie zu gebieten hat. Terror, Terreur, der Schrecken, die Furcht. Terror Panicus, ſiehe Panicus terror. Terſani, nennen die Tuͤrcken ihre See-Haͤven. Tertia, wird in der Muſic dasjenige intervallum genennet, zwifchen wel- chem zwey interſtitia ſeyn. Tertia oder die Tertz wird von denen Or- dens-Leuten der Roͤmi- ſchen Kirchen die Zeit um 9. Uhr Vormittage, an welcher ſie ihr gewoͤhnlich Gebet zu verrichten pfle- gen, genennet. Tertian-oder dreytaͤgiges Fieber/ iſt dasjenige Fie- ber, da man einen Tag um den andern davon ange- griffen wird, oder einen Tag gut hat, und einen Tag boͤs, wie man zu re- den pfleget. Tertius, in Rechten ein drit- ter Mann, der mit den ſtreitenden Partheyen nichts zu thun, bey der Sache aber einiges Theil und Angelegenheit hat, um derwillen er dem einen oder andern Theil beyzu- tretten, oder einen beſon- deren Anſpruch zu ma- chen, befugt iſt. Per Ter- tium, durch den dritten Mann. Tertium non datur, das Dritte iſt nicht in der Welt. (wird ge- ſagt, wann nur zwey Din- ge ſind, und das dritte nicht erfunden wird.) Terzerol, eine Sack-Piſto- le, iſt eine Art von halben Piſtolen, die man bey ſich tragen, und im Fall der Noth ſich damit wehren kan; ein kleines Hand-Ge- wehr oder Puffert; ein toͤdliches Gewehr, deſſen ſich die Banditen in Spa- nien und Jtalien gemeini- glich zu ihren heimlichen Mordthaten zu bedienen pflegen, weil dieſelben commod bey ſich zu fuͤh- ren ſind. Teſſera, ein Wuͤrfel, viere- ckigter Stein; it. das Wort, Parole, Feld-Ge- ſchrey,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/749
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/749>, abgerufen am 22.11.2024.