Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Sto
Pfarr-Amts-Gebühren
genennet, so denen Pfarr-
Herren als eine Vergel-
tung vor ihre Mühewal-
tung und Verrichtung,
zuweilen auch aus einer
Schuldigkeit oder herge-
brachten Gewohnheit, o-
der einer freyen Willkühr
gegeben und gereichet
werden.
Stolidität, Narrheit, Thor-
heit.
Stomachicum, eine Artz
ney, die dem Magen wol
bekommt, und selbigen
curiret.
Stomachus, estomac, der
Magen. it. der Wille,
Lust, Beliebung zu etwas,
oder was einem gefällt.
Stooter, ist in Holland eine
Müntze, welche dritthalb
Stüver gilt.
Strabismus, oder Strabi-
lismus,
das Schielen der
Augen.
Strabo, ein Schielender, der
etwas seitwärts ansiehet.
Strada cooperta, ein be-
deckter Weg.
Strangulatio, das Hen-
cken, das Erwürgen, Zu-
schnürung der Kehle.
[Spaltenumbruch]
Str
Stranguliren, würgen, er-
würgen, aufhencken, die
Kehle zuschnüren, ist eine
bey den Türcken gar ge-
wöhnliche Straffe, vor
welcher die Bassen, der
Gros-Vezier, die Kayser-
lichen Brüder, ja der
Gros-Sultan selbst nicht
sicher sind.
Strangurie, kalte Pisse,
Harnwinde, ist eine Be-
schwerung oder Kranck-
heit, wodurch der Mensch
unabläßig und mit gro-
sem Schmertzen den Harn
zu lassen angetrieben wird,
welcher doch nicht häufig,
sondern nur Tropfen-
weis erfolget.
Strapazzen, verdrüßliche
Mühsamkeiten, Fati-
gu
en, z.E. ich habe mein
Lebtage viele Strapazzen
ausgestanden.
Strapazziren, ist ein aus der
Jtaliänischen Sprach
entlehntes Wort, und
heist so viel als einen übel
tractiren, plagen, hudeln,
ermatten, ermüden, und
auf keine Weise verscho-
nen.
Strape di corde, ein
Schnapp-
[Spaltenumbruch]
Sto
Pfarr-Amts-Gebuͤhren
genennet, ſo denen Pfarr-
Herren als eine Vergel-
tung vor ihre Muͤhewal-
tung und Verrichtung,
zuweilen auch aus einer
Schuldigkeit oder herge-
brachten Gewohnheit, o-
der einer freyen Willkuͤhr
gegeben und gereichet
werden.
Stoliditaͤt, Narrheit, Thor-
heit.
Stomachicum, eine Artz
ney, die dem Magen wol
bekommt, und ſelbigen
curiret.
Stomachus, eſtomac, der
Magen. it. der Wille,
Luſt, Beliebung zu etwas,
oder was einem gefaͤllt.
Stooter, iſt in Holland eine
Muͤntze, welche dritthalb
Stuͤver gilt.
Strabiſmus, oder Strabi-
liſmus,
das Schielen der
Augen.
Strabo, ein Schielender, der
etwas ſeitwaͤrts anſiehet.
Strada cooperta, ein be-
deckter Weg.
Strangulatio, das Hen-
cken, das Erwuͤrgen, Zu-
ſchnuͤrung der Kehle.
[Spaltenumbruch]
Str
Stranguliren, wuͤrgen, er-
wuͤrgen, aufhencken, die
Kehle zuſchnuͤren, iſt eine
bey den Tuͤrcken gar ge-
woͤhnliche Straffe, vor
welcher die Baſſen, der
Gros-Vezier, die Kayſer-
lichen Bruͤder, ja der
Gros-Sultan ſelbſt nicht
ſicher ſind.
Strangurie, kalte Piſſe,
Harnwinde, iſt eine Be-
ſchwerung oder Kranck-
heit, wodurch der Menſch
unablaͤßig und mit gro-
ſem Schmertzen den Harn
zu laſſen angetrieben wiꝛd,
welcher doch nicht haͤufig,
ſondern nur Tropfen-
weis erfolget.
Strapazzen, verdruͤßliche
Muͤhſamkeiten, Fati-
gu
en, z.E. ich habe mein
Lebtage viele Strapazzen
ausgeſtanden.
Strapazziren, iſt ein aus der
Jtaliaͤniſchen Sprach
entlehntes Wort, und
heiſt ſo viel als einen uͤbel
tractiren, plagen, hudeln,
ermatten, ermuͤden, und
auf keine Weiſe verſcho-
nen.
Strape di corde, ein
Schnapp-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0701" n="685"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Sto</hi></fw><lb/>
Pfarr-Amts-Gebu&#x0364;hren<lb/>
genennet, &#x017F;o denen Pfarr-<lb/>
Herren als eine Vergel-<lb/>
tung vor ihre Mu&#x0364;hewal-<lb/>
tung und Verrichtung,<lb/>
zuweilen auch aus einer<lb/>
Schuldigkeit oder herge-<lb/>
brachten Gewohnheit, o-<lb/>
der einer freyen Willku&#x0364;hr<lb/>
gegeben und gereichet<lb/>
werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stolidit</hi>a&#x0364;t, Narrheit, Thor-<lb/>
heit.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stomachicum,</hi> eine Artz<lb/>
ney, die dem Magen wol<lb/>
bekommt, und &#x017F;elbigen<lb/><hi rendition="#aq">curi</hi>ret.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stomachus, e&#x017F;tomac,</hi> der<lb/>
Magen. <hi rendition="#aq">it.</hi> der Wille,<lb/>
Lu&#x017F;t, Beliebung zu etwas,<lb/>
oder was einem gefa&#x0364;llt.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stooter,</hi> i&#x017F;t in Holland eine<lb/>
Mu&#x0364;ntze, welche dritthalb<lb/>
Stu&#x0364;ver gilt.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strabi&#x017F;mus,</hi> oder <hi rendition="#aq">Strabi-<lb/>
li&#x017F;mus,</hi> das Schielen der<lb/>
Augen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strabo,</hi> ein Schielender, der<lb/>
etwas &#x017F;eitwa&#x0364;rts an&#x017F;iehet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strada cooperta,</hi> ein be-<lb/>
deckter Weg.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strangulatio,</hi> das Hen-<lb/>
cken, das Erwu&#x0364;rgen, Zu-<lb/>
&#x017F;chnu&#x0364;rung der Kehle.</item>
        </list><lb/>
        <cb/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Str</hi> </fw><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#aq">Stranguli</hi>ren, wu&#x0364;rgen, er-<lb/>
wu&#x0364;rgen, aufhencken, die<lb/>
Kehle zu&#x017F;chnu&#x0364;ren, i&#x017F;t eine<lb/>
bey den Tu&#x0364;rcken gar ge-<lb/>
wo&#x0364;hnliche Straffe, vor<lb/>
welcher die Ba&#x017F;&#x017F;en, der<lb/>
Gros-Vezier, die Kay&#x017F;er-<lb/>
lichen Bru&#x0364;der, ja der<lb/>
Gros-Sultan &#x017F;elb&#x017F;t nicht<lb/>
&#x017F;icher &#x017F;ind.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strangurie,</hi> kalte Pi&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
Harnwinde, i&#x017F;t eine Be-<lb/>
&#x017F;chwerung oder Kranck-<lb/>
heit, wodurch der Men&#x017F;ch<lb/>
unabla&#x0364;ßig und mit gro-<lb/>
&#x017F;em Schmertzen den Harn<lb/>
zu la&#x017F;&#x017F;en angetrieben wi&#xA75B;d,<lb/>
welcher doch nicht ha&#x0364;ufig,<lb/>
&#x017F;ondern nur Tropfen-<lb/>
weis erfolget.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strapazzen,</hi> verdru&#x0364;ßliche<lb/>
Mu&#x0364;h&#x017F;amkeiten, <hi rendition="#aq">Fati-<lb/>
gu</hi>en, z.E. ich habe mein<lb/>
Lebtage viele <hi rendition="#aq">Strapazzen</hi><lb/>
ausge&#x017F;tanden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strapazzi</hi>ren, i&#x017F;t ein aus der<lb/>
Jtalia&#x0364;ni&#x017F;chen Sprach<lb/>
entlehntes Wort, und<lb/>
hei&#x017F;t &#x017F;o viel als einen u&#x0364;bel<lb/><hi rendition="#aq">tracti</hi>ren, plagen, hudeln,<lb/>
ermatten, ermu&#x0364;den, und<lb/>
auf keine Wei&#x017F;e ver&#x017F;cho-<lb/>
nen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Strape di corde,</hi> ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schnapp-</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[685/0701] Sto Str Pfarr-Amts-Gebuͤhren genennet, ſo denen Pfarr- Herren als eine Vergel- tung vor ihre Muͤhewal- tung und Verrichtung, zuweilen auch aus einer Schuldigkeit oder herge- brachten Gewohnheit, o- der einer freyen Willkuͤhr gegeben und gereichet werden. Stoliditaͤt, Narrheit, Thor- heit. Stomachicum, eine Artz ney, die dem Magen wol bekommt, und ſelbigen curiret. Stomachus, eſtomac, der Magen. it. der Wille, Luſt, Beliebung zu etwas, oder was einem gefaͤllt. Stooter, iſt in Holland eine Muͤntze, welche dritthalb Stuͤver gilt. Strabiſmus, oder Strabi- liſmus, das Schielen der Augen. Strabo, ein Schielender, der etwas ſeitwaͤrts anſiehet. Strada cooperta, ein be- deckter Weg. Strangulatio, das Hen- cken, das Erwuͤrgen, Zu- ſchnuͤrung der Kehle. Stranguliren, wuͤrgen, er- wuͤrgen, aufhencken, die Kehle zuſchnuͤren, iſt eine bey den Tuͤrcken gar ge- woͤhnliche Straffe, vor welcher die Baſſen, der Gros-Vezier, die Kayſer- lichen Bruͤder, ja der Gros-Sultan ſelbſt nicht ſicher ſind. Strangurie, kalte Piſſe, Harnwinde, iſt eine Be- ſchwerung oder Kranck- heit, wodurch der Menſch unablaͤßig und mit gro- ſem Schmertzen den Harn zu laſſen angetrieben wiꝛd, welcher doch nicht haͤufig, ſondern nur Tropfen- weis erfolget. Strapazzen, verdruͤßliche Muͤhſamkeiten, Fati- guen, z.E. ich habe mein Lebtage viele Strapazzen ausgeſtanden. Strapazziren, iſt ein aus der Jtaliaͤniſchen Sprach entlehntes Wort, und heiſt ſo viel als einen uͤbel tractiren, plagen, hudeln, ermatten, ermuͤden, und auf keine Weiſe verſcho- nen. Strape di corde, ein Schnapp-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/701
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 685. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/701>, abgerufen am 23.05.2024.