Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Sou
Reuterey still aufbrechen
soll, damit der Feind den
lauten Trompeten-Schall
nicht höre.
Soute, heiset die Pulver-
Kammer und Buttlerey
in einem Schiff.
Souteniren, behaupten, im
Stand erhalten.
Souterrein, Holbau, heisen
die Gewölber unter dem
Walle oder unter der Er
de, sowol bey einer Ve-
stung als Häusern.
Souvenance, Erinnerung,
Gedächtnus, z. E. ich
recommendire mich zu
geneigter Souvenance;
oder ich bin sie obligirt
vor die Souvenance mei-
ner Wenigkeit.
Souverain, frey, niemand
unterworfen, unbeschränckt,
vollmächtig, der Höchste.
Diejenige Könige werden
Souverains genennet,
welche ihr Land von nie-
mand zur Lehn tragen, o-
der von ihren Untertha-
nen an keine pacta con-
venta
gebunden sind.
Souverainite, die freye,
höchste und unbeschränck-
[Spaltenumbruch]
Spa
te Gewalt, die vollkomme-
ne Herrschaft und Regie-
rung derer Könige, so ihre
Länder von niemand zu
Lehn tragen, und ausser
GOtt keinen Ober-Herrn
erkennen.
Spachium, nennen die Jta-
liäner einen Aviso-Brief,
jedoch mit diesem Unter,
scheid, daß Aviso-Briefe
eigentlich nur bey denen
Wechseln gegeben wer-
den, welche zwischen denen
Messen einlaufen, die Spa-
chia
aber bey denjenigen,
welche auf die Märckte
und Messen gerichtet sind.
Spado, ital. Spadone, ein
Verschnittener, Kap-
paun, Wallach. Jn den
Rechten wird ein Unter-
scheid inter Castratos &
Spadones
gemacht, wei-
len die erstere von Men-
schen, die letztere aber
durch einen Zufall oder
Kranckheit also zugerich-
tet worden.
Spadon, ist eine Art Helle-
barden. Es heiset auch
ein langes zweyschneidi-
ges Hau-Schwerdt, des-
sen
T t 5
[Spaltenumbruch]
Sou
Reuterey ſtill aufbrechen
ſoll, damit der Feind den
lauten Trompeten-Schall
nicht hoͤre.
Soute, heiſet die Pulver-
Kammer und Buttlerey
in einem Schiff.
Souteniren, behaupten, im
Stand erhalten.
Souterrein, Holbau, heiſen
die Gewoͤlber unter dem
Walle oder unter der Er
de, ſowol bey einer Ve-
ſtung als Haͤuſern.
Souvenance, Erinnerung,
Gedaͤchtnus, z. E. ich
recommendire mich zu
geneigter Souvenance;
oder ich bin ſie obligirt
vor die Souvenance mei-
ner Wenigkeit.
Souverain, frey, niemand
unterworfẽ, unbeſchraͤnckt,
vollmaͤchtig, der Hoͤchſte.
Diejenige Koͤnige werden
Souverains genennet,
welche ihr Land von nie-
mand zur Lehn tragen, o-
der von ihren Untertha-
nen an keine pacta con-
venta
gebunden ſind.
Souverainité, die freye,
hoͤchſte und unbeſchraͤnck-
[Spaltenumbruch]
Spa
te Gewalt, die vollkomme-
ne Herꝛſchaft und Regie-
rung derer Koͤnige, ſo ihre
Laͤnder von niemand zu
Lehn tragen, und auſſer
GOtt keinen Ober-Herꝛn
erkennen.
Spachium, nennen die Jta-
liaͤner einen Aviſo-Brief,
jedoch mit dieſem Unter,
ſcheid, daß Aviſo-Briefe
eigentlich nur bey denen
Wechſeln gegeben wer-
den, welche zwiſchen denen
Meſſen einlaufen, die Spa-
chia
aber bey denjenigen,
welche auf die Maͤrckte
und Meſſen gerichtet ſind.
Spado, ital. Spadone, ein
Verſchnittener, Kap-
paun, Wallach. Jn den
Rechten wird ein Unter-
ſcheid inter Caſtratos &
Spadones
gemacht, wei-
len die erſtere von Men-
ſchen, die letztere aber
durch einen Zufall oder
Kranckheit alſo zugerich-
tet worden.
Spadon, iſt eine Art Helle-
barden. Es heiſet auch
ein langes zweyſchneidi-
ges Hau-Schwerdt, deſ-
ſen
T t 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0681" n="665"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Sou</hi></fw><lb/>
Reuterey &#x017F;till aufbrechen<lb/>
&#x017F;oll, damit der Feind den<lb/>
lauten Trompeten-Schall<lb/>
nicht ho&#x0364;re.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Soute,</hi> hei&#x017F;et die Pulver-<lb/>
Kammer und Buttlerey<lb/>
in einem Schiff.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Souteniren,</hi> behaupten, im<lb/>
Stand erhalten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Souterrein,</hi> Holbau, hei&#x017F;en<lb/>
die Gewo&#x0364;lber unter dem<lb/>
Walle oder unter der Er<lb/>
de, &#x017F;owol bey einer Ve-<lb/>
&#x017F;tung als Ha&#x0364;u&#x017F;ern.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Souvenance,</hi> Erinnerung,<lb/>
Geda&#x0364;chtnus, z. E. ich<lb/><hi rendition="#aq">recommendi</hi>re mich zu<lb/>
geneigter <hi rendition="#aq">Souvenance;</hi><lb/>
oder ich bin &#x017F;ie <hi rendition="#aq">obligirt</hi><lb/>
vor die <hi rendition="#aq">Souvenance</hi> mei-<lb/>
ner Wenigkeit.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Souverain,</hi> frey, niemand<lb/>
unterworfe&#x0303;, unbe&#x017F;chra&#x0364;nckt,<lb/>
vollma&#x0364;chtig, der Ho&#x0364;ch&#x017F;te.<lb/>
Diejenige Ko&#x0364;nige werden<lb/><hi rendition="#aq">Souverains</hi> genennet,<lb/>
welche ihr Land von nie-<lb/>
mand zur Lehn tragen, o-<lb/>
der von ihren Untertha-<lb/>
nen an keine <hi rendition="#aq">pacta con-<lb/>
venta</hi> gebunden &#x017F;ind.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Souverainité,</hi> die freye,<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;te und unbe&#x017F;chra&#x0364;nck-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Spa</hi></fw><lb/>
te Gewalt, die vollkomme-<lb/>
ne Her&#xA75B;&#x017F;chaft und Regie-<lb/>
rung derer Ko&#x0364;nige, &#x017F;o ihre<lb/>
La&#x0364;nder von niemand zu<lb/>
Lehn tragen, und au&#x017F;&#x017F;er<lb/>
GOtt keinen Ober-Her&#xA75B;n<lb/>
erkennen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Spachium,</hi> nennen die Jta-<lb/>
lia&#x0364;ner einen <hi rendition="#aq">Avi&#x017F;o-</hi>Brief,<lb/>
jedoch mit die&#x017F;em Unter,<lb/>
&#x017F;cheid, daß <hi rendition="#aq">Avi&#x017F;o-</hi>Briefe<lb/>
eigentlich nur bey denen<lb/>
Wech&#x017F;eln gegeben wer-<lb/>
den, welche zwi&#x017F;chen denen<lb/>
Me&#x017F;&#x017F;en einlaufen, die <hi rendition="#aq">Spa-<lb/>
chia</hi> aber bey denjenigen,<lb/>
welche auf die Ma&#x0364;rckte<lb/>
und Me&#x017F;&#x017F;en gerichtet &#x017F;ind.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Spado, <hi rendition="#i">ital.</hi> Spadone,</hi> ein<lb/>
Ver&#x017F;chnittener, Kap-<lb/>
paun, Wallach. Jn den<lb/>
Rechten wird ein Unter-<lb/>
&#x017F;cheid <hi rendition="#aq">inter Ca&#x017F;tratos &amp;<lb/>
Spadones</hi> gemacht, wei-<lb/>
len die er&#x017F;tere von Men-<lb/>
&#x017F;chen, die letztere aber<lb/>
durch einen Zufall oder<lb/>
Kranckheit al&#x017F;o zugerich-<lb/>
tet worden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Spadon,</hi> i&#x017F;t eine Art Helle-<lb/>
barden. Es hei&#x017F;et auch<lb/>
ein langes zwey&#x017F;chneidi-<lb/>
ges Hau-Schwerdt, de&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">T t</hi> 5</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;en</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[665/0681] Sou Spa Reuterey ſtill aufbrechen ſoll, damit der Feind den lauten Trompeten-Schall nicht hoͤre. Soute, heiſet die Pulver- Kammer und Buttlerey in einem Schiff. Souteniren, behaupten, im Stand erhalten. Souterrein, Holbau, heiſen die Gewoͤlber unter dem Walle oder unter der Er de, ſowol bey einer Ve- ſtung als Haͤuſern. Souvenance, Erinnerung, Gedaͤchtnus, z. E. ich recommendire mich zu geneigter Souvenance; oder ich bin ſie obligirt vor die Souvenance mei- ner Wenigkeit. Souverain, frey, niemand unterworfẽ, unbeſchraͤnckt, vollmaͤchtig, der Hoͤchſte. Diejenige Koͤnige werden Souverains genennet, welche ihr Land von nie- mand zur Lehn tragen, o- der von ihren Untertha- nen an keine pacta con- venta gebunden ſind. Souverainité, die freye, hoͤchſte und unbeſchraͤnck- te Gewalt, die vollkomme- ne Herꝛſchaft und Regie- rung derer Koͤnige, ſo ihre Laͤnder von niemand zu Lehn tragen, und auſſer GOtt keinen Ober-Herꝛn erkennen. Spachium, nennen die Jta- liaͤner einen Aviſo-Brief, jedoch mit dieſem Unter, ſcheid, daß Aviſo-Briefe eigentlich nur bey denen Wechſeln gegeben wer- den, welche zwiſchen denen Meſſen einlaufen, die Spa- chia aber bey denjenigen, welche auf die Maͤrckte und Meſſen gerichtet ſind. Spado, ital. Spadone, ein Verſchnittener, Kap- paun, Wallach. Jn den Rechten wird ein Unter- ſcheid inter Caſtratos & Spadones gemacht, wei- len die erſtere von Men- ſchen, die letztere aber durch einen Zufall oder Kranckheit alſo zugerich- tet worden. Spadon, iſt eine Art Helle- barden. Es heiſet auch ein langes zweyſchneidi- ges Hau-Schwerdt, deſ- ſen T t 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/681
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/681>, abgerufen am 18.05.2024.