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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Sap
ge leicht verstehen können.
Die Teutschen sagen: Ei-
nem Gelehrten ist gut
predigen.
Sapientia, Weisheit, Ver-
stand.
Sapor, der Geschmack, ist ei-
ner von den fünf Sinnen,
welcher die Beschaffen-
heit der Speise und des
Trancks vermittelst der
Zungen zu erkennen gibt.
Sappe, die Untergrabung ei-
ner Mauer, it. der Ort,
so untergraben ist.
Sappiren, eine Mauer un-
tergraben, miniren, it.
einwerfen, umwerfen.
Dieses Wort wird in ei-
nem etwas weitläufigem
Verstande genommen
bey einem jeden Wercke,
dessen man sich bemächti-
gen, und worinnen man
sich veste setzen will.
Sarabande, ist ein gewisser
Tantz, dessen Composi-
tion
oder Melodey gra-
vit
ätisch, anbey kurtz ist,
welche allezeit einen tri-
ple-Tact
langsam ge-
schlagen, und 2. Reprisen
hat.
[Spaltenumbruch]
Sar
Sarabatae, Bey- oder Spitz-
Name derjenigen Mön-
che, so immer ausserhalb
des Closters herum strei-
chen.
Sarcasmus, sehr hönischer
Spott, teuflische Ver-
spottung.
Sarcinator, ein Schneider,
Flicker, it. ein Ballen-
Binder, Packer.
Sarcinatrix, eine Nätherin,
Flickerin.
Sarciren, wieder erstatten,
ersetzen.
Sarcophagus, ein Fleisch-
fresser, it. Kalckstein, so
die Leichnam in den Grä-
bern verzehret, ferner ein
Grabstein, Grabmahl o-
der Leichen-Stein, auch
ein Toden-Sarg, Toden-
Truhe.
Sardoa, bey den Heyden ein
gewisses Gesetz, vermöge
dessen die Kinder ihre alte
verlebte Eltern mit Prü-
geln todschlagen, und her-
nach als Leute, so nieman-
den mehr nützlich, begra-
ben musten.
Sartago, ein Mischmasch
der Wörter, da gute, oder
ge-
Q q 4
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Sap
ge leicht verſtehen koͤnnen.
Die Teutſchen ſagen: Ei-
nem Gelehrten iſt gut
predigen.
Sapientia, Weisheit, Ver-
ſtand.
Sapor, der Geſchmack, iſt ei-
ner von den fuͤnf Sinnen,
welcher die Beſchaffen-
heit der Speiſe und des
Trancks vermittelſt der
Zungen zu erkennen gibt.
Sappe, die Untergrabung ei-
ner Mauer, it. der Ort,
ſo untergraben iſt.
Sappiren, eine Mauer un-
tergraben, miniren, it.
einwerfen, umwerfen.
Dieſes Wort wird in ei-
nem etwas weitlaͤufigem
Verſtande genommen
bey einem jeden Wercke,
deſſen man ſich bemaͤchti-
gen, und worinnen man
ſich veſte ſetzen will.
Sarabande, iſt ein gewiſſer
Tantz, deſſen Compoſi-
tion
oder Melodey gra-
vit
aͤtiſch, anbey kurtz iſt,
welche allezeit einen tri-
ple-Tact
langſam ge-
ſchlagen, und 2. Repriſen
hat.
[Spaltenumbruch]
Sar
Sarabatæ, Bey- oder Spitz-
Name derjenigen Moͤn-
che, ſo immer auſſerhalb
des Cloſters herum ſtrei-
chen.
Sarcaſmus, ſehr hoͤniſcher
Spott, teufliſche Ver-
ſpottung.
Sarcinator, ein Schneider,
Flicker, it. ein Ballen-
Binder, Packer.
Sarcinatrix, eine Naͤtherin,
Flickerin.
Sarciren, wieder erſtatten,
erſetzen.
Sarcophagus, ein Fleiſch-
freſſer, it. Kalckſtein, ſo
die Leichnam in den Graͤ-
bern verzehret, ferner ein
Grabſtein, Grabmahl o-
der Leichen-Stein, auch
ein Toden-Sarg, Toden-
Truhe.
Sardoa, bey den Heyden ein
gewiſſes Geſetz, vermoͤge
deſſen die Kinder ihre alte
verlebte Eltern mit Pruͤ-
geln todſchlagen, und her-
nach als Leute, ſo nieman-
den mehr nuͤtzlich, begra-
ben muſten.
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der Woͤrter, da gute, oder
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Q q 4
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[615/0633] Sap Sar ge leicht verſtehen koͤnnen. Die Teutſchen ſagen: Ei- nem Gelehrten iſt gut predigen. Sapientia, Weisheit, Ver- ſtand. Sapor, der Geſchmack, iſt ei- ner von den fuͤnf Sinnen, welcher die Beſchaffen- heit der Speiſe und des Trancks vermittelſt der Zungen zu erkennen gibt. Sappe, die Untergrabung ei- ner Mauer, it. der Ort, ſo untergraben iſt. Sappiren, eine Mauer un- tergraben, miniren, it. einwerfen, umwerfen. Dieſes Wort wird in ei- nem etwas weitlaͤufigem Verſtande genommen bey einem jeden Wercke, deſſen man ſich bemaͤchti- gen, und worinnen man ſich veſte ſetzen will. Sarabande, iſt ein gewiſſer Tantz, deſſen Compoſi- tion oder Melodey gra- vitaͤtiſch, anbey kurtz iſt, welche allezeit einen tri- ple-Tact langſam ge- ſchlagen, und 2. Repriſen hat. Sarabatæ, Bey- oder Spitz- Name derjenigen Moͤn- che, ſo immer auſſerhalb des Cloſters herum ſtrei- chen. Sarcaſmus, ſehr hoͤniſcher Spott, teufliſche Ver- ſpottung. Sarcinator, ein Schneider, Flicker, it. ein Ballen- Binder, Packer. Sarcinatrix, eine Naͤtherin, Flickerin. Sarciren, wieder erſtatten, erſetzen. Sarcophagus, ein Fleiſch- freſſer, it. Kalckſtein, ſo die Leichnam in den Graͤ- bern verzehret, ferner ein Grabſtein, Grabmahl o- der Leichen-Stein, auch ein Toden-Sarg, Toden- Truhe. Sardoa, bey den Heyden ein gewiſſes Geſetz, vermoͤge deſſen die Kinder ihre alte verlebte Eltern mit Pruͤ- geln todſchlagen, und her- nach als Leute, ſo nieman- den mehr nuͤtzlich, begra- ben muſten. Sartago, ein Miſchmaſch der Woͤrter, da gute, oder ge- Q q 4

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/633>, abgerufen am 22.11.2024.