Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Lab
und täglich damit umge-
het. Ein Goldmacher.
Laboratorium, heisset zwar
insgemein ein Arbeits-
Hauß oder Werckstatt;
eigentlich aber heist es ei-
ne Destillir-Stube/ oder
derjenige Ort, den die A-
pothecker oder Chymici
brauchen, ihre chymi
sche Arbeiten darinnen
zu verrichten. Es nennen
auch die Feuerwecker den
Ort, wo sie ihre Kunst-
Feuer-Wercke praepari-
ren, ein Laboratorium.
Laborieux, arbeitsam, em-
sig, fleißig, z.E. er ist la-
borieux
in seinen Sa-
chen.
Laboriren, arbeiten, ma-
chen, sich bemühen, wird
meistentheils von chymi-
scher Arbeit verstanden:
zuweilen aber heist es auch
kranck seyn, z. E. er labo-
ri
ret an dieser oder jener
Kranckheit.
Labyrinth, Jrrgarten, wird
insgemein ein solcher Ort
genennet, wo so viel in ein-
ander lauffende Gänge,
daß man nicht leicht wie-
[Spaltenumbruch]
Lac
der heraus kommen kan,
wann man einmal hinein
gangen. Dahero wird
eine schwere oder ver-
wirrte Sache ein Laby-
rinth
genennet.
Lacciren, oder lackiren, heist,
die höltzernen Gefäße und
Mobilien, als Tische,
Stühle, Schräncke,
Schüsseln, Schachteln, etc.
dergestalt mit Farben
künstlich bemahlen, und
alsdann mit einem sau-
bern Fürnüs überziehen,
daß man es für Marmor
oder Ost-Jndische Arbeit,
oder als wann es mit Glaß
überzogen wäre, ansehen
solle.
Laceriren, zerreissen, mar-
tern, schmähen.
Lacessiren, anreitzen, her-
ausfordern.
Lachete, Zaghafftigkeit,
Blödigkeit, verzagter
Muth und Nachläßigkeit.
it. Grobheit.
Lacune, eine Höhle, Lücke, z.
E. im Schreiben etliche
Lacunen lassen. it. eine
Grube, Pfütze.
Lacus, Lac, Lago, ein
See
[Spaltenumbruch]
Lab
und taͤglich damit umge-
het. Ein Goldmacher.
Laboratorium, heiſſet zwar
insgemein ein Arbeits-
Hauß oder Werckſtatt;
eigentlich aber heiſt es ei-
ne Deſtillir-Stube/ oder
derjenige Ort, den die A-
pothecker oder Chymici
brauchen, ihre chymi
ſche Arbeiten darinnen
zu verrichten. Es nennen
auch die Feuerwecker den
Ort, wo ſie ihre Kunſt-
Feuer-Wercke præpari-
ren, ein Laboratorium.
Laborieux, arbeitſam, em-
ſig, fleißig, z.E. er iſt la-
borieux
in ſeinen Sa-
chen.
Laboriren, arbeiten, ma-
chen, ſich bemuͤhen, wird
meiſtentheils von chymi-
ſcher Arbeit verſtanden:
zuweilen aber heiſt es auch
kranck ſeyn, z. E. er labo-
ri
ret an dieſer oder jener
Kranckheit.
Labyrinth, Jrꝛgarten, wiꝛd
insgemein ein ſolcher Ort
genennet, wo ſo viel in ein-
ander lauffende Gaͤnge,
daß man nicht leicht wie-
[Spaltenumbruch]
Lac
der heraus kommen kan,
wann man einmal hinein
gangen. Dahero wird
eine ſchwere oder ver-
wirꝛte Sache ein Laby-
rinth
genennet.
Lacciren, oder lackiren, heiſt,
die hoͤltzernen Gefaͤße und
Mobilien, als Tiſche,
Stuͤhle, Schraͤncke,
Schuͤſſeln, Schachteln, ꝛc.
dergeſtalt mit Farben
kuͤnſtlich bemahlen, und
alsdann mit einem ſau-
bern Fuͤrnuͤs uͤberziehen,
daß man es fuͤr Marmor
oder Oſt-Jndiſche Arbeit,
odeꝛ als wann es mit Glaß
uͤberzogen waͤre, anſehen
ſolle.
Laceriren, zerreiſſen, mar-
tern, ſchmaͤhen.
Laceſſiren, anreitzen, her-
ausfordern.
Lachetè, Zaghafftigkeit,
Bloͤdigkeit, verzagter
Muth und Nachlaͤßigkeit.
it. Grobheit.
Lacune, eine Hoͤhle, Luͤcke, z.
E. im Schreiben etliche
Lacunen laſſen. it. eine
Grube, Pfuͤtze.
Lacus, Lac, Lago, ein
See
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0353" n="335"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Lab</hi></fw><lb/>
und ta&#x0364;glich damit umge-<lb/>
het. Ein Goldmacher.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Laboratorium,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et zwar<lb/>
insgemein ein Arbeits-<lb/>
Hauß oder Werck&#x017F;tatt;<lb/>
eigentlich aber hei&#x017F;t es ei-<lb/>
ne <hi rendition="#aq">De&#x017F;tillir-</hi>Stube/ oder<lb/>
derjenige Ort, den die A-<lb/>
pothecker oder <hi rendition="#aq">Chymici</hi><lb/>
brauchen, ihre <hi rendition="#aq">chymi</hi><lb/>
&#x017F;che Arbeiten darinnen<lb/>
zu verrichten. Es nennen<lb/>
auch die Feuerwecker den<lb/>
Ort, wo &#x017F;ie ihre Kun&#x017F;t-<lb/>
Feuer-Wercke <hi rendition="#aq">præpari-</hi><lb/>
ren, ein <hi rendition="#aq">Laboratorium.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Laborieux,</hi> arbeit&#x017F;am, em-<lb/>
&#x017F;ig, fleißig, z.E. er i&#x017F;t <hi rendition="#aq">la-<lb/>
borieux</hi> in &#x017F;einen Sa-<lb/>
chen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Labori</hi>ren, arbeiten, ma-<lb/>
chen, &#x017F;ich bemu&#x0364;hen, wird<lb/>
mei&#x017F;tentheils von <hi rendition="#aq">chymi-</hi><lb/>
&#x017F;cher Arbeit ver&#x017F;tanden:<lb/>
zuweilen aber hei&#x017F;t es auch<lb/>
kranck &#x017F;eyn, z. E. er <hi rendition="#aq">labo-<lb/>
ri</hi>ret an die&#x017F;er oder jener<lb/>
Kranckheit.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Labyrinth,</hi> Jr&#xA75B;garten, wi&#xA75B;d<lb/>
insgemein ein &#x017F;olcher Ort<lb/>
genennet, wo &#x017F;o viel in ein-<lb/>
ander lauffende Ga&#x0364;nge,<lb/>
daß man nicht leicht wie-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Lac</hi></fw><lb/>
der heraus kommen kan,<lb/>
wann man einmal hinein<lb/>
gangen. Dahero wird<lb/>
eine &#x017F;chwere oder ver-<lb/>
wir&#xA75B;te Sache ein <hi rendition="#aq">Laby-<lb/>
rinth</hi> genennet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Lacci</hi>ren, oder lackiren, hei&#x017F;t,<lb/>
die ho&#x0364;ltzernen Gefa&#x0364;ße und<lb/><hi rendition="#aq">Mobili</hi>en, als Ti&#x017F;che,<lb/>
Stu&#x0364;hle, Schra&#x0364;ncke,<lb/>
Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;eln, Schachteln, &#xA75B;c.<lb/>
derge&#x017F;talt mit Farben<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;tlich bemahlen, und<lb/>
alsdann mit einem &#x017F;au-<lb/>
bern Fu&#x0364;rnu&#x0364;s u&#x0364;berziehen,<lb/>
daß man es fu&#x0364;r Marmor<lb/>
oder O&#x017F;t-Jndi&#x017F;che Arbeit,<lb/>
ode&#xA75B; als wann es mit Glaß<lb/>
u&#x0364;berzogen wa&#x0364;re, an&#x017F;ehen<lb/>
&#x017F;olle.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Laceri</hi>ren, zerrei&#x017F;&#x017F;en, mar-<lb/>
tern, &#x017F;chma&#x0364;hen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Lace&#x017F;&#x017F;i</hi>ren, anreitzen, her-<lb/>
ausfordern.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Lachetè,</hi> Zaghafftigkeit,<lb/>
Blo&#x0364;digkeit, verzagter<lb/>
Muth und Nachla&#x0364;ßigkeit.<lb/><hi rendition="#aq">it.</hi> Grobheit.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Lacune,</hi> eine Ho&#x0364;hle, Lu&#x0364;cke, z.<lb/>
E. im Schreiben etliche<lb/><hi rendition="#aq">Lacun</hi>en la&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#aq">it.</hi> eine<lb/>
Grube, Pfu&#x0364;tze.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Lacus, Lac, Lago,</hi> ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">See</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[335/0353] Lab Lac und taͤglich damit umge- het. Ein Goldmacher. Laboratorium, heiſſet zwar insgemein ein Arbeits- Hauß oder Werckſtatt; eigentlich aber heiſt es ei- ne Deſtillir-Stube/ oder derjenige Ort, den die A- pothecker oder Chymici brauchen, ihre chymi ſche Arbeiten darinnen zu verrichten. Es nennen auch die Feuerwecker den Ort, wo ſie ihre Kunſt- Feuer-Wercke præpari- ren, ein Laboratorium. Laborieux, arbeitſam, em- ſig, fleißig, z.E. er iſt la- borieux in ſeinen Sa- chen. Laboriren, arbeiten, ma- chen, ſich bemuͤhen, wird meiſtentheils von chymi- ſcher Arbeit verſtanden: zuweilen aber heiſt es auch kranck ſeyn, z. E. er labo- riret an dieſer oder jener Kranckheit. Labyrinth, Jrꝛgarten, wiꝛd insgemein ein ſolcher Ort genennet, wo ſo viel in ein- ander lauffende Gaͤnge, daß man nicht leicht wie- der heraus kommen kan, wann man einmal hinein gangen. Dahero wird eine ſchwere oder ver- wirꝛte Sache ein Laby- rinth genennet. Lacciren, oder lackiren, heiſt, die hoͤltzernen Gefaͤße und Mobilien, als Tiſche, Stuͤhle, Schraͤncke, Schuͤſſeln, Schachteln, ꝛc. dergeſtalt mit Farben kuͤnſtlich bemahlen, und alsdann mit einem ſau- bern Fuͤrnuͤs uͤberziehen, daß man es fuͤr Marmor oder Oſt-Jndiſche Arbeit, odeꝛ als wann es mit Glaß uͤberzogen waͤre, anſehen ſolle. Laceriren, zerreiſſen, mar- tern, ſchmaͤhen. Laceſſiren, anreitzen, her- ausfordern. Lachetè, Zaghafftigkeit, Bloͤdigkeit, verzagter Muth und Nachlaͤßigkeit. it. Grobheit. Lacune, eine Hoͤhle, Luͤcke, z. E. im Schreiben etliche Lacunen laſſen. it. eine Grube, Pfuͤtze. Lacus, Lac, Lago, ein See

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/353
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/353>, abgerufen am 13.05.2024.