Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Inf nfamiren, verläumden, un- ehrlich, oder ehrlos ma- chen, verschreyen, schmä- hen, an Ehren verletzen, zum Schelmen machen. Infante, also werden die Kö- niglichen Kinder in Spa- nien und Portugall männ- liches und weibliches Ge- schlechtes genennet. Infanterie, ist das Fuß- Volck im Kriege. Inferiren, hinein tragen, hin- ein bringen, als da ist, die Waaren in die Kram-Lä- den bringen; it. einen Schluß machen. Infestiren, Schaden zufü- gen, it. sehr beschwehrlich seyn, grosse Unruhe ma- chen, it. verderben, schwä- chen, beleidigen, it. feind- lich angreifen, und wird es gesagt, wann ein Ort beren- net, und zu belagern ange- fangen wird. Infeudiren, beleihen, ins Le- hen einsetzen, z. E. er ist mit diesem Gute infeudi- ret worden. Infection, die Inficirung oder Ansteckung einer bö- sen Seuche. Inf Inficiren, um sich fressen, an- stecken, vergiften, wird ins- gemein von hitzigen und pestilentzialischen Seuchen und Kranckheiten gesagt, daher heist ein inficirter Ort, wo Pestilentz und an- dere ansteckende Kranck- heiten eingerissen sind. Infidel, ungetreu, treulos, falsch. Infinitum, das mit keinen gewissen Gräntzen um- schrieben ist; heist auch un- endlich, ewig. it. groß. Jn der Geometrie heis- set dieses Wort eine Grös- se, die man so groß anneh- men kan, als man will. Infirmerie, eine Krancken- Stube, Krancken-Haus, Spital, Siechen-Haus. Infirmiren, unkräftig ma- chen, z. E. ein Testament. Infirmität, Schwach- heit, Kraftlosigkeit. In- firm, unkräftig, schwach. In flagranti einen ergrei- fen/ heist, wann einer in Criminal- Sachen, als Ehebruch, Dieberey, Tod- schlag, u. d. g. auf der würcklichen und öffentli- chen U 4
[Spaltenumbruch]
Inf nfamiren, verlaͤumden, un- ehrlich, oder ehrlos ma- chen, verſchreyen, ſchmaͤ- hen, an Ehren verletzen, zum Schelmen machen. Infante, alſo werden die Koͤ- niglichen Kinder in Spa- nien und Portugall maͤnn- liches und weibliches Ge- ſchlechtes genennet. Infanterie, iſt das Fuß- Volck im Kriege. Inferiren, hinein tragen, hin- ein bringen, als da iſt, die Waaren in die Kram-Laͤ- den bringen; it. einen Schluß machen. Infeſtiren, Schaden zufuͤ- gen, it. ſehr beſchwehrlich ſeyn, groſſe Unruhe ma- chen, it. verderben, ſchwaͤ- chen, beleidigen, it. feind- lich angreifen, und wird es geſagt, wañ ein Ort beren- net, und zu belagern ange- fangen wird. Infeudiren, beleihen, ins Le- hen einſetzen, z. E. er iſt mit dieſem Gute infeudi- ret worden. Infection, die Inficirung oder Anſteckung einer boͤ- ſen Seuche. Inf Inficiren, um ſich freſſen, an- ſtecken, vergiften, wird ins- gemein von hitzigen und peſtilentzialiſchen Seuchen und Kranckheiten geſagt, daher heiſt ein inficirter Ort, wo Peſtilentz und an- dere anſteckende Kranck- heiten eingeriſſen ſind. Infidel, ungetreu, treulos, falſch. Infinitum, das mit keinen gewiſſen Graͤntzen um- ſchrieben iſt; heiſt auch un- endlich, ewig. it. groß. Jn der Geometrie heiſ- ſet dieſes Wort eine Groͤſ- ſe, die man ſo groß anneh- men kan, als man will. Infirmerie, eine Krancken- Stube, Krancken-Haus, Spital, Siechen-Haus. Infirmiren, unkraͤftig ma- chen, z. E. ein Teſtament. Infirmitaͤt, Schwach- heit, Kraftloſigkeit. In- firm, unkraͤftig, ſchwach. In flagranti einen ergrei- fen/ heiſt, wann einer in Criminal- Sachen, als Ehebruch, Dieberey, Tod- ſchlag, u. d. g. auf der wuͤrcklichen und oͤffentli- chen U 4
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hen, an Ehren verletzen,
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Infante, alſo werden die Koͤ-
niglichen Kinder in Spa-
nien und Portugall maͤnn-
liches und weibliches Ge-
ſchlechtes genennet.
Infanterie, iſt das Fuß-
Volck im Kriege.
Inferiren, hinein tragen, hin-
ein bringen, als da iſt, die
Waaren in die Kram-Laͤ-
den bringen; it. einen
Schluß machen.
Infeſtiren, Schaden zufuͤ-
gen, it. ſehr beſchwehrlich
ſeyn, groſſe Unruhe ma-
chen, it. verderben, ſchwaͤ-
chen, beleidigen, it. feind-
lich angreifen, und wird es
geſagt, wañ ein Ort beren-
net, und zu belagern ange-
fangen wird.
Infeudiren, beleihen, ins Le-
hen einſetzen, z. E. er iſt
mit dieſem Gute infeudi-
ret worden.
Infection, die Inficirung
oder Anſteckung einer boͤ-
ſen Seuche.
Inficiren, um ſich freſſen, an-
ſtecken, vergiften, wird ins-
gemein von hitzigen und
peſtilentzialiſchen Seuchen
und Kranckheiten geſagt,
daher heiſt ein inficirter
Ort, wo Peſtilentz und an-
dere anſteckende Kranck-
heiten eingeriſſen ſind.
Infidel, ungetreu, treulos,
falſch.
Infinitum, das mit keinen
gewiſſen Graͤntzen um-
ſchrieben iſt; heiſt auch un-
endlich, ewig. it. groß.
Jn der Geometrie heiſ-
ſet dieſes Wort eine Groͤſ-
ſe, die man ſo groß anneh-
men kan, als man will.
Infirmerie, eine Krancken-
Stube, Krancken-Haus,
Spital, Siechen-Haus.
Infirmiren, unkraͤftig ma-
chen, z. E. ein Teſtament.
Infirmitaͤt, Schwach-
heit, Kraftloſigkeit. In-
firm, unkraͤftig, ſchwach.
In flagranti einen ergrei-
fen/ heiſt, wann einer in
Criminal- Sachen, als
Ehebruch, Dieberey, Tod-
ſchlag, u. d. g. auf der
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Zitationshilfe: | Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/329>, abgerufen am 04.08.2024. |