Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Fin
heit, Arglistigkeit, List, ei-
nen andern zu hinterge-
hen.
Fingiren, erdichten, fürge-
ben.
Finiren, endigen. Finis,
das Ende.
Finte, eine Erdichtung, Aus
flucht, Betrug, Possen,
Gleißnerey, Verstellung.
Firm, steif und veste, gewiß.
Firmiren, bekräftigen, be
ständig machen.
Firmament, die Grundve
ste, Veste des Himmels.
Jn der Astronomie
wird gemeiniglich der ach-
te Crayß dardurch ver-
standen, an welchem die in
gewissen Figuren gebrach-
te Fix-Sterne stehen, hat
seinen Namen von seiner
Vestig-und Dauerhaftig-
keit, und dann, daß die Ge-
stirne an demselben veste,
und ohne Wancken ste-
hen, und dannoch ihren
Lauf vollenden.
Firmung, Firmelung/ con-
firmatio,
ist ein Catholi-
sches Sacrament, wo-
durch jemand, insgemein
nach dem 6. Jahr seines
[Spaltenumbruch]
Fis
Alters, von dem Bischoffe
oder dessen Suffraganeo
in Beyseyn einiger hierzu
erbettener Pathen, zu ge-
wissen Zeiten, als in der
Fasten, im Namen der
heiligen Dreyfaltigkeit
mit Crysam gesalbet, mit
dem Creutze bezeichnet,
mit einem neuen Namen
beleget, und mit einem ge-
linden Backenstreiche die
Gedult zu erlernen er-
mahnet wird.
Fiscal, heist in peinlichen Sa-
chen ein Ankläger auf den
Tod, oder zu einer grossen
Geld-Busse. Jngleichen
wird derjenige also genen-
net, welcher einer Obrig-
keit Interesse wahrnim-
net, und dasselbe zu erhal-
ten und zu vermehren
trachtet.
Fiscus, das Einkommen der
hohen Obrigkeit, der ge-
meine Seckel, die Schatz-
Kammer, einer Stadt ge-
meine Casse.
Fissur, die Spalt oder
Schlitz an einem Bein
oder Holtz.
Fistel/ ist bey denen Chirur-
gi
[Spaltenumbruch]
Fin
heit, Argliſtigkeit, Liſt, ei-
nen andern zu hinterge-
hen.
Fingiren, erdichten, fuͤrge-
ben.
Finiren, endigen. Finis,
das Ende.
Finte, eine Erdichtung, Aus
flucht, Betrug, Poſſen,
Gleißnerey, Verſtellung.
Firm, ſteif und veſte, gewiß.
Firmiren, bekraͤftigen, be
ſtaͤndig machen.
Firmament, die Grundve
ſte, Veſte des Himmels.
Jn der Aſtronomie
wird gemeiniglich der ach-
te Crayß dardurch ver-
ſtanden, an welchem die in
gewiſſen Figuren gebrach-
te Fix-Sterne ſtehen, hat
ſeinen Namen von ſeiner
Veſtig-und Dauerhaftig-
keit, und dann, daß die Ge-
ſtirne an demſelben veſte,
und ohne Wancken ſte-
hen, und dannoch ihren
Lauf vollenden.
Firmung, Fiꝛmelung/ con-
firmatio,
iſt ein Catholi-
ſches Sacrament, wo-
durch jemand, insgemein
nach dem 6. Jahr ſeines
[Spaltenumbruch]
Fiſ
Alters, von dem Biſchoffe
oder deſſen Suffraganeo
in Beyſeyn einiger hierzu
erbettener Pathen, zu ge-
wiſſen Zeiten, als in der
Faſten, im Namen der
heiligen Dreyfaltigkeit
mit Cryſam geſalbet, mit
dem Creutze bezeichnet,
mit einem neuen Namen
beleget, und mit einem ge-
linden Backenſtreiche die
Gedult zu erlernen er-
mahnet wird.
Fiſcal, heiſt in peinlichen Sa-
chen ein Anklaͤger auf den
Tod, oder zu einer groſſen
Geld-Buſſe. Jngleichen
wird derjenige alſo genen-
net, welcher einer Obrig-
keit Intereſſe wahrnim-
net, und daſſelbe zu erhal-
ten und zu vermehren
trachtet.
Fiſcus, das Einkommen der
hohen Obrigkeit, der ge-
meine Seckel, die Schatz-
Kammer, einer Stadt ge-
meine Caſſe.
Fiſſur, die Spalt oder
Schlitz an einem Bein
oder Holtz.
Fiſtel/ iſt bey denen Chirur-
gi
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0280" n="262"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Fin</hi></fw><lb/>
heit, Argli&#x017F;tigkeit, Li&#x017F;t, ei-<lb/>
nen andern zu hinterge-<lb/>
hen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fingi</hi>ren, erdichten, fu&#x0364;rge-<lb/>
ben.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fini</hi>ren, endigen. <hi rendition="#aq">Finis,</hi><lb/>
das Ende.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Finte,</hi> eine Erdichtung, Aus<lb/>
flucht, Betrug, Po&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
Gleißnerey, Ver&#x017F;tellung.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Firm,</hi> &#x017F;teif und ve&#x017F;te, gewiß.<lb/><hi rendition="#aq">Firmi</hi>ren, bekra&#x0364;ftigen, be<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig machen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Firmament,</hi> die Grundve<lb/>
&#x017F;te, Ve&#x017F;te des Himmels.<lb/>
Jn der <hi rendition="#aq">A&#x017F;tronomie</hi><lb/>
wird gemeiniglich der ach-<lb/>
te Crayß dardurch ver-<lb/>
&#x017F;tanden, an welchem die in<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en Figuren gebrach-<lb/>
te Fix-Sterne &#x017F;tehen, hat<lb/>
&#x017F;einen Namen von &#x017F;einer<lb/>
Ve&#x017F;tig-und Dauerhaftig-<lb/>
keit, und dann, daß die Ge-<lb/>
&#x017F;tirne an dem&#x017F;elben ve&#x017F;te,<lb/>
und ohne Wancken &#x017F;te-<lb/>
hen, und dannoch ihren<lb/>
Lauf vollenden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Firmung, Fi&#xA75B;melung/</hi><hi rendition="#aq">con-<lb/>
firmatio,</hi> i&#x017F;t ein Catholi-<lb/>
&#x017F;ches Sacrament, wo-<lb/>
durch jemand, insgemein<lb/>
nach dem 6. Jahr &#x017F;eines<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Fi&#x017F;</hi></fw><lb/>
Alters, von dem Bi&#x017F;choffe<lb/>
oder de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Suffraganeo</hi><lb/>
in Bey&#x017F;eyn einiger hierzu<lb/>
erbettener Pathen, zu ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en Zeiten, als in der<lb/>
Fa&#x017F;ten, im Namen der<lb/>
heiligen Dreyfaltigkeit<lb/>
mit Cry&#x017F;am ge&#x017F;albet, mit<lb/>
dem Creutze bezeichnet,<lb/>
mit einem neuen Namen<lb/>
beleget, und mit einem ge-<lb/>
linden Backen&#x017F;treiche die<lb/>
Gedult zu erlernen er-<lb/>
mahnet wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fi&#x017F;cal,</hi> hei&#x017F;t in peinlichen Sa-<lb/>
chen ein Ankla&#x0364;ger auf den<lb/>
Tod, oder zu einer gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Geld-Bu&#x017F;&#x017F;e. Jngleichen<lb/>
wird derjenige al&#x017F;o genen-<lb/>
net, welcher einer Obrig-<lb/>
keit <hi rendition="#aq">Intere&#x017F;&#x017F;e</hi> wahrnim-<lb/>
net, und da&#x017F;&#x017F;elbe zu erhal-<lb/>
ten und zu vermehren<lb/>
trachtet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fi&#x017F;cus,</hi> das Einkommen der<lb/>
hohen Obrigkeit, der ge-<lb/>
meine Seckel, die Schatz-<lb/>
Kammer, einer Stadt ge-<lb/>
meine <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;e.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fi&#x017F;&#x017F;ur,</hi> die Spalt oder<lb/>
Schlitz an einem Bein<lb/>
oder Holtz.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Fi&#x017F;tel/</hi> i&#x017F;t bey denen <hi rendition="#aq">Chirur-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">gi</hi></fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[262/0280] Fin Fiſ heit, Argliſtigkeit, Liſt, ei- nen andern zu hinterge- hen. Fingiren, erdichten, fuͤrge- ben. Finiren, endigen. Finis, das Ende. Finte, eine Erdichtung, Aus flucht, Betrug, Poſſen, Gleißnerey, Verſtellung. Firm, ſteif und veſte, gewiß. Firmiren, bekraͤftigen, be ſtaͤndig machen. Firmament, die Grundve ſte, Veſte des Himmels. Jn der Aſtronomie wird gemeiniglich der ach- te Crayß dardurch ver- ſtanden, an welchem die in gewiſſen Figuren gebrach- te Fix-Sterne ſtehen, hat ſeinen Namen von ſeiner Veſtig-und Dauerhaftig- keit, und dann, daß die Ge- ſtirne an demſelben veſte, und ohne Wancken ſte- hen, und dannoch ihren Lauf vollenden. Firmung, Fiꝛmelung/ con- firmatio, iſt ein Catholi- ſches Sacrament, wo- durch jemand, insgemein nach dem 6. Jahr ſeines Alters, von dem Biſchoffe oder deſſen Suffraganeo in Beyſeyn einiger hierzu erbettener Pathen, zu ge- wiſſen Zeiten, als in der Faſten, im Namen der heiligen Dreyfaltigkeit mit Cryſam geſalbet, mit dem Creutze bezeichnet, mit einem neuen Namen beleget, und mit einem ge- linden Backenſtreiche die Gedult zu erlernen er- mahnet wird. Fiſcal, heiſt in peinlichen Sa- chen ein Anklaͤger auf den Tod, oder zu einer groſſen Geld-Buſſe. Jngleichen wird derjenige alſo genen- net, welcher einer Obrig- keit Intereſſe wahrnim- net, und daſſelbe zu erhal- ten und zu vermehren trachtet. Fiſcus, das Einkommen der hohen Obrigkeit, der ge- meine Seckel, die Schatz- Kammer, einer Stadt ge- meine Caſſe. Fiſſur, die Spalt oder Schlitz an einem Bein oder Holtz. Fiſtel/ iſt bey denen Chirur- gi

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/280
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/280>, abgerufen am 24.11.2024.