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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Dis
ne Disposition machen
heisset auch in seinem letz-
ten Willen oder Testa-
ment verordnen, wie es
nach dem Tode mit sei-
ner Verlassenschafft solle
gehalten werden.
Dispositor, der etwas an-
ordnet, anstellet, ein
Schaffner.
Disproportion, Ungleich-
heit.
Disputation, eine nach ge-
wissen Regeln angestellte
Unterredung zweyer Per-
sonen, über göttliche oder
weltliche Dinge, die
Wahrheit einer streitigen
Sache zu erforschen, oder
zu vertheidigen, ab sonder-
lich auf hohen Schulen
gebräuchlich, die Stu-
dierende zum Nachsinnen
und Erforschen der Dinge
anzuführen, und ihren
Fortgang in der vorha-
benden Erlernung auf die
Probe zu stellen. Heist
auch die Schrifft oder
die gedruckten Theses,
worüber man disputiret,
und die Action des di-
sputi
rens.
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Dis
Disputations-Sätze, also
werden in Rechten dieje-
nigen Schrifften genen-
net, welche auf geführten
Beweiß und Gegen-Be-
weiß von den Advocaten
gemacht und eingegeben
worden.
Dispute, ein Wortstreit,
Wortwechselung, Zanck,
Zwietracht, Uneinigkeit.
Disputiren, über etwas mit
Worten streiten, mit ei-
nem zancken; ein Ge-
spräch um ein Ding hal-
ten, sich mit einander un-
terreden. Auf Universi-
tae
ten heist es einen ge-
wissen Satz öffentlich wie-
der alle Einwürffe behaup-
ten.
Disputirlich, streitig, zweif-
felhafftig.
Disquisition, Untersuchung,
und Nachforschung einer
Sache.
Disrecommendiren, ein
übel Lob geben, verachten,
verwerffen.
Disrenommee, übler Cre-
dit
und Nachrede.
Disreputation, Verach-
tung und Schimpff. Da-
her
[Spaltenumbruch]
Diſ
ne Diſpoſition machen
heiſſet auch in ſeinem letz-
ten Willen oder Teſta-
ment verordnen, wie es
nach dem Tode mit ſei-
ner Verlaſſenſchafft ſolle
gehalten werden.
Diſpoſitor, der etwas an-
ordnet, anſtellet, ein
Schaffner.
Diſproportion, Ungleich-
heit.
Diſputation, eine nach ge-
wiſſen Regeln angeſtellte
Unterredung zweyer Per-
ſonen, uͤber goͤttliche oder
weltliche Dinge, die
Wahrheit einer ſtreitigen
Sache zu erforſchen, oder
zu vertheidigen, ab ſonder-
lich auf hohen Schulen
gebraͤuchlich, die Stu-
dierende zum Nachſinnen
und Erforſchen der Dinge
anzufuͤhren, und ihren
Fortgang in der vorha-
benden Erlernung auf die
Probe zu ſtellen. Heiſt
auch die Schrifft oder
die gedruckten Theſes,
woruͤber man diſputiret,
und die Action des di-
ſputi
rens.
[Spaltenumbruch]
Diſ
Diſputations-Saͤtze, alſo
werden in Rechten dieje-
nigen Schrifften genen-
net, welche auf gefuͤhrten
Beweiß und Gegen-Be-
weiß von den Advocaten
gemacht und eingegeben
worden.
Diſpute, ein Wortſtreit,
Wortwechſelung, Zanck,
Zwietracht, Uneinigkeit.
Diſputiren, uͤber etwas mit
Worten ſtreiten, mit ei-
nem zancken; ein Ge-
ſpraͤch um ein Ding hal-
ten, ſich mit einander un-
terreden. Auf Univerſi-
ten heiſt es einen ge-
wiſſen Satz oͤffentlich wie-
der alle Einwuͤrffe behaup-
ten.
Diſputirlich, ſtreitig, zweif-
felhafftig.
Diſquiſition, Unterſuchung,
und Nachforſchung einer
Sache.
Diſrecommendiren, ein
uͤbel Lob geben, verachten,
verwerffen.
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dit
und Nachrede.
Diſreputation, Verach-
tung und Schimpff. Da-
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[207/0225] Diſ Diſ ne Diſpoſition machen heiſſet auch in ſeinem letz- ten Willen oder Teſta- ment verordnen, wie es nach dem Tode mit ſei- ner Verlaſſenſchafft ſolle gehalten werden. Diſpoſitor, der etwas an- ordnet, anſtellet, ein Schaffner. Diſproportion, Ungleich- heit. Diſputation, eine nach ge- wiſſen Regeln angeſtellte Unterredung zweyer Per- ſonen, uͤber goͤttliche oder weltliche Dinge, die Wahrheit einer ſtreitigen Sache zu erforſchen, oder zu vertheidigen, ab ſonder- lich auf hohen Schulen gebraͤuchlich, die Stu- dierende zum Nachſinnen und Erforſchen der Dinge anzufuͤhren, und ihren Fortgang in der vorha- benden Erlernung auf die Probe zu ſtellen. Heiſt auch die Schrifft oder die gedruckten Theſes, woruͤber man diſputiret, und die Action des di- ſputirens. Diſputations-Saͤtze, alſo werden in Rechten dieje- nigen Schrifften genen- net, welche auf gefuͤhrten Beweiß und Gegen-Be- weiß von den Advocaten gemacht und eingegeben worden. Diſpute, ein Wortſtreit, Wortwechſelung, Zanck, Zwietracht, Uneinigkeit. Diſputiren, uͤber etwas mit Worten ſtreiten, mit ei- nem zancken; ein Ge- ſpraͤch um ein Ding hal- ten, ſich mit einander un- terreden. Auf Univerſi- tæten heiſt es einen ge- wiſſen Satz oͤffentlich wie- der alle Einwuͤrffe behaup- ten. Diſputirlich, ſtreitig, zweif- felhafftig. Diſquiſition, Unterſuchung, und Nachforſchung einer Sache. Diſrecommendiren, ein uͤbel Lob geben, verachten, verwerffen. Diſrenommée, uͤbler Cre- dit und Nachrede. Diſreputation, Verach- tung und Schimpff. Da- her

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/225>, abgerufen am 27.04.2024.