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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Com
eine Compagnie zu Fuß
100. bis 200. Mann aus-
machet, so ist sie bey denen
Frantzosen kaum 50. oder
60. Mann starck. Die
Compagnien zu Pferde
werden wegen ihrer Kost-
barkeit nicht so starck, als
die zu Fuße gesetzet, ihre
Zahl ist gemeiniglich 60.
80. und kommt gar selten
bis auf 100.
Compagnon, ein Mitgesel-
le, Gefehrte.
Comparaison, Verglei-
chung, Gleichheit. Sans
comparaison,
ohne Ver-
gleichung.
Compariren, gegen einan-
der halten, ein Ding mit
dem andern vergleichen.
it. erscheinen.
Comparition, Erscheinung,
wie vor Gerichten, z. E.
in causis matrimoniali-
bus
wird die persönliche
Comparition der Par-
they erfordert.
Compas, ein Zirckel; Ma-
gnet-
Nadel, ist ein von
Holtz, Knochen, Helffen-
bein, u. d. gl. gemachtes
rundes vierecktigtes
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Com
Häußlein, worinn auf
dem Boden eine accura-
te
Wind-Rose gemahlet
ist, welche man mit einer
in 32. Striche, die mit
eben so viel Nahmen un-
terschieden werden, ge-
theilten Circumferentz
beschreibet, und auf die
im centro eingeschlage-
ne Spitze eine mit einem
Magnet bestrichene stäh-
lerne Nadel lieget, deren
eine Spitze, so insgemein
eine Lilie abbildet, gegen
Norden oder Mitter-
nacht stehet, die andere
aber also nothwendig nach
Süden oder Mittag wei-
set. Doch pflegt sie zu-
weilen etwas mehr oder
weniger abzuweichen, wel-
ches vornehmlich an de-
nen Orten geschehen soll,
wo grosse Stücke Erd-
reichs an einander liegen,
von welchem starcke Wür-
ckungen und Ausflüsse auf
die Magnet-Nadel kom-
men, so, daß sie als dann
die gröste Veränderung
und Abweichung leidet.
Dieses Instrument ist
von
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Com
eine Compagnie zu Fuß
100. bis 200. Mann aus-
machet, ſo iſt ſie bey denen
Frantzoſen kaum 50. oder
60. Mann ſtarck. Die
Compagnien zu Pferde
werden wegen ihrer Koſt-
barkeit nicht ſo ſtarck, als
die zu Fuße geſetzet, ihre
Zahl iſt gemeiniglich 60.
80. und kommt gar ſelten
bis auf 100.
Compagnon, ein Mitgeſel-
le, Gefehrte.
Comparaiſon, Verglei-
chung, Gleichheit. Sans
comparaiſon,
ohne Ver-
gleichung.
Compariren, gegen einan-
der halten, ein Ding mit
dem andern vergleichen.
it. erſcheinen.
Comparition, Erſcheinung,
wie vor Gerichten, z. E.
in cauſis matrimoniali-
bus
wird die perſoͤnliche
Comparition der Par-
they erfordert.
Compas, ein Zirckel; Ma-
gnet-
Nadel, iſt ein von
Holtz, Knochen, Helffen-
bein, u. d. gl. gemachtes
rundes vierecktigtes
[Spaltenumbruch]
Com
Haͤußlein, worinn auf
dem Boden eine accura-
te
Wind-Roſe gemahlet
iſt, welche man mit einer
in 32. Striche, die mit
eben ſo viel Nahmen un-
terſchieden werden, ge-
theilten Circumferentz
beſchreibet, und auf die
im centro eingeſchlage-
ne Spitze eine mit einem
Magnet beſtrichene ſtaͤh-
lerne Nadel lieget, deren
eine Spitze, ſo insgemein
eine Lilie abbildet, gegen
Norden oder Mitter-
nacht ſtehet, die andere
aber alſo nothwendig nach
Suͤden oder Mittag wei-
ſet. Doch pflegt ſie zu-
weilen etwas mehr oder
weniger abzuweichen, wel-
ches vornehmlich an de-
nen Orten geſchehen ſoll,
wo groſſe Stuͤcke Erd-
reichs an einander liegen,
von welchem ſtarcke Wuͤr-
ckungen und Ausfluͤſſe auf
die Magnet-Nadel kom-
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und Abweichung leidet.
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[133/0149] Com Com eine Compagnie zu Fuß 100. bis 200. Mann aus- machet, ſo iſt ſie bey denen Frantzoſen kaum 50. oder 60. Mann ſtarck. Die Compagnien zu Pferde werden wegen ihrer Koſt- barkeit nicht ſo ſtarck, als die zu Fuße geſetzet, ihre Zahl iſt gemeiniglich 60. 80. und kommt gar ſelten bis auf 100. Compagnon, ein Mitgeſel- le, Gefehrte. Comparaiſon, Verglei- chung, Gleichheit. Sans comparaiſon, ohne Ver- gleichung. Compariren, gegen einan- der halten, ein Ding mit dem andern vergleichen. it. erſcheinen. Comparition, Erſcheinung, wie vor Gerichten, z. E. in cauſis matrimoniali- bus wird die perſoͤnliche Comparition der Par- they erfordert. Compas, ein Zirckel; Ma- gnet-Nadel, iſt ein von Holtz, Knochen, Helffen- bein, u. d. gl. gemachtes rundes vierecktigtes Haͤußlein, worinn auf dem Boden eine accura- te Wind-Roſe gemahlet iſt, welche man mit einer in 32. Striche, die mit eben ſo viel Nahmen un- terſchieden werden, ge- theilten Circumferentz beſchreibet, und auf die im centro eingeſchlage- ne Spitze eine mit einem Magnet beſtrichene ſtaͤh- lerne Nadel lieget, deren eine Spitze, ſo insgemein eine Lilie abbildet, gegen Norden oder Mitter- nacht ſtehet, die andere aber alſo nothwendig nach Suͤden oder Mittag wei- ſet. Doch pflegt ſie zu- weilen etwas mehr oder weniger abzuweichen, wel- ches vornehmlich an de- nen Orten geſchehen ſoll, wo groſſe Stuͤcke Erd- reichs an einander liegen, von welchem ſtarcke Wuͤr- ckungen und Ausfluͤſſe auf die Magnet-Nadel kom- men, ſo, daß ſie als dann die groͤſte Veraͤnderung und Abweichung leidet. Dieſes Inſtrument iſt von I 3

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/149>, abgerufen am 07.05.2024.