Gigantaeus, Justus: Grabpredigt, Da die Fürstliche Leich ... Herrn Juliussen, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. zu seiner Ruhestedt ... gebracht. Wolfenbüttel, 1589.seid der zeit die Welt gestanden hat. Darumb der Mensch auch selig genennet wird / der im HErrn stirbt / Apoc. 14. Denn vnzelich viel vnglücke begegnen dem Menschen in seinem leben / vnd zwar den frommen mehr / als den Gottlosen / Vrsach / dieweil das Gerichte sich anzuheben pfleget am Hause Gottes / wie der heiliger Apostel Petrus redet / 1. Petr. 4. vnd welche der HErr lieb hat / die züchtiget er. Die Gerechten müssen viel leiden / Psalm. 34. Von solchem müheseligen leben redet die heilige Schrifft hin vnd wieder / Psal 90. Syrach. 40. Hiob. 14. Gen. 47. Daher nennet Dauid dis leben ein thal der Thränen / oder Jammertahl / Psalm. 84. Zacharias nennet es das Meer der angst. Dieweil dann nun dis leben so voll jammers vnd vnglücks ist / sol es dann nicht besser gestorben sein als leben / Darumb wir auch billig mit Paulo reden / Ich begere auffgelöset zuwerden / vnd bey meinem HErrn Christo zusein / Ja teglich sollen wir bitten / vnd singen / Von allem vbel vns erlös / es sind die zeit vnd tage bös etc.. Der ander Trost ist / Vnd sie kommen zum Fried. In dieser Welt / so lang der Mensch lebet / hat er vnruhe vnd vnfried / das des Menschen leben ist gleich ein jmmerwerender streit / wie Hiob am 7. saget: Mus nicht der Mensch jmmer im streit stehen / vnd seine tage sein wie eines Taglö- seid der zeit die Welt gestanden hat. Darumb der Mensch auch selig genennet wird / der im HErrn stirbt / Apoc. 14. Denn vnzelich viel vnglücke begegnen dem Menschen in seinem leben / vnd zwar den frommen mehr / als den Gottlosen / Vrsach / dieweil das Gerichte sich anzuheben pfleget am Hause Gottes / wie der heiliger Apostel Petrus redet / 1. Petr. 4. vnd welche der HErr lieb hat / die züchtiget er. Die Gerechten müssen viel leiden / Psalm. 34. Von solchem müheseligen leben redet die heilige Schrifft hin vnd wieder / Psal 90. Syrach. 40. Hiob. 14. Gen. 47. Daher nennet Dauid dis leben ein thal der Thränen / oder Jam̃ertahl / Psalm. 84. Zacharias nennet es das Meer der angst. Dieweil dann nun dis leben so voll jam̃ers vnd vnglücks ist / sol es dann nicht besser gestorbẽ sein als leben / Darumb wir auch billig mit Paulo reden / Ich begere auffgelöset zuwerden / vnd bey meinem HErrn Christo zusein / Ja teglich sollen wir bitten / vnd singen / Von allem vbel vns erlös / es sind die zeit vnd tage bös etc.. Der ander Trost ist / Vnd sie kommen zum Fried. In dieser Welt / so lang der Mensch lebet / hat er vnruhe vnd vnfried / das des Menschen leben ist gleich ein jmmerwerender streit / wie Hiob am 7. saget: Mus nicht der Mensch jmmer im streit stehen / vnd seine tage sein wie eines Taglö- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030"/> seid der zeit die Welt gestanden hat. Darumb der Mensch auch selig genennet wird / der im HErrn stirbt / Apoc. 14. Denn vnzelich viel vnglücke begegnen dem Menschen in seinem leben / vnd zwar den frommen mehr / als den Gottlosen / Vrsach / dieweil das Gerichte sich anzuheben pfleget am Hause Gottes / wie der heiliger Apostel Petrus redet / 1. Petr. 4. vnd welche der HErr lieb hat / die züchtiget er. Die Gerechten müssen viel leiden / Psalm. 34. Von solchem müheseligen leben redet die heilige Schrifft hin vnd wieder / Psal 90. Syrach. 40. Hiob. 14. Gen. 47. Daher nennet Dauid dis leben ein thal der Thränen / oder Jam̃ertahl / Psalm. 84. Zacharias nennet es das Meer der angst. Dieweil dann nun dis leben so voll jam̃ers vnd vnglücks ist / sol es dann nicht besser gestorbẽ sein als leben / Darumb wir auch billig mit Paulo reden / Ich begere auffgelöset zuwerden / vnd bey meinem HErrn Christo zusein / Ja teglich sollen wir bitten / vnd singen / Von allem vbel vns erlös / es sind die zeit vnd tage bös etc..</p> <p>Der ander Trost ist / Vnd sie kommen zum Fried. In dieser Welt / so lang der Mensch lebet / hat er vnruhe vnd vnfried / das des Menschen leben ist gleich ein jmmerwerender streit / wie Hiob am 7. saget: Mus nicht der Mensch jmmer im streit stehen / vnd seine tage sein wie eines Taglö- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
seid der zeit die Welt gestanden hat. Darumb der Mensch auch selig genennet wird / der im HErrn stirbt / Apoc. 14. Denn vnzelich viel vnglücke begegnen dem Menschen in seinem leben / vnd zwar den frommen mehr / als den Gottlosen / Vrsach / dieweil das Gerichte sich anzuheben pfleget am Hause Gottes / wie der heiliger Apostel Petrus redet / 1. Petr. 4. vnd welche der HErr lieb hat / die züchtiget er. Die Gerechten müssen viel leiden / Psalm. 34. Von solchem müheseligen leben redet die heilige Schrifft hin vnd wieder / Psal 90. Syrach. 40. Hiob. 14. Gen. 47. Daher nennet Dauid dis leben ein thal der Thränen / oder Jam̃ertahl / Psalm. 84. Zacharias nennet es das Meer der angst. Dieweil dann nun dis leben so voll jam̃ers vnd vnglücks ist / sol es dann nicht besser gestorbẽ sein als leben / Darumb wir auch billig mit Paulo reden / Ich begere auffgelöset zuwerden / vnd bey meinem HErrn Christo zusein / Ja teglich sollen wir bitten / vnd singen / Von allem vbel vns erlös / es sind die zeit vnd tage bös etc..
Der ander Trost ist / Vnd sie kommen zum Fried. In dieser Welt / so lang der Mensch lebet / hat er vnruhe vnd vnfried / das des Menschen leben ist gleich ein jmmerwerender streit / wie Hiob am 7. saget: Mus nicht der Mensch jmmer im streit stehen / vnd seine tage sein wie eines Taglö-
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Zitationshilfe: | Gigantaeus, Justus: Grabpredigt, Da die Fürstliche Leich ... Herrn Juliussen, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. zu seiner Ruhestedt ... gebracht. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gigantaeus_grabpredigt_1589/30>, abgerufen am 16.07.2024. |