Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].es ist nur eine Beylage zu dem hier in MSCto vorhandenen 5.) Der sogenannte monte Testacio, deßen Beschaffenheit 6.) Die eine Eremitage des Cardinals Passionei in einem es ist nur eine Beylage zu dem hier in MSCto vorhandenen 5.) Der sogenannte monte Testacio, deßen Beschaffenheit 6.) Die eine Eremitage des Cardinals Passionei in einem <TEI> <text> <body> <div type="letter"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0693"/> es ist nur eine Beylage zu dem hier in MSCto vorhandenen<lb/> Buch des bekanten Leupoldi de Bebenburg de potestate et<lb/> iurisdictione Electorum S. Imperii in electione Regis Ro-<lb/> manorum. In eben diesem Volumine findet sich auch ein<lb/> Tractat eben dieses autoris de translatione Imperii de<lb/> Graecis in Francos. Die bekannte teutsche B<subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">ie</add></subst>bel wieder<lb/> zu fordern, wolten die Umstände nicht gestatten. Wie<lb/> denn überhaupt unser d<subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">ama</add></subst>liger Haupt-Beruff nicht zu-<lb/> läßt, von dieser nunmehro aus völlig geöffneten Biblio-<lb/> thec recht zu profitiren, und besonders die zur teutschen<lb/> Historie darinn verborgen liegende Schätze, e.g. eine<lb/> coaeve teutsche Lebens-Beschreibung von Kayser Ottone II,<lb/> wieder zum Vorschein zu bringen.</p><lb/> <p> 5.) Der sogenannte <hi rendition="#u">monte Testacio</hi>, deßen Beschaffenheit<lb/> bekannt,hier aber nur so viel an zu mercken ist, daß<lb/> unter denen vielen vom Ursprung dieses Berges vor-<lb/> handenen Meinungen, uns am wahrscheinlichsten vor-<lb/> komme, es sey derselbe daher entstanden, weil man zu<lb/> Zeiten der Römer einsmals ein Stück des alvei von<lb/> der Tiber ausgeräumet und den Schlamm auf einen<lb/> Hauffen zusammen geführet. Denn da in derselben Gegend,<lb/> wo die Räumung geschehen, die Töpfer gewohnet, u. ver-<lb/> muthlich das unbrauchbare von ihrer Waare in den Fluß<lb/> geworffen, und da auch hiernächst in eben dieser Gegend<lb/> ein Magazin gewesen, in welchem die aus Egypten und<lb/> anderwärts her mit Marmor, Alabaster u. dergl: ankommende<lb/> Schiffe ausgeladen worden; so kan man bey dieser Be-<lb/> wandtniß leicht zusammen <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">reimen</add></subst>, woher es komme, daß<lb/> dieser Berg hauptsächlich aus zerbrochenen Töpfer-Scherben bestehe,<lb/> und warum man unter solchen auch marmor, alabaster<lb/> und Muscheln finde, als welche materialien wir bey der<lb/> Besichtigung selbst colligiret haben.</p><lb/> <p> 6.) Die <hi rendition="#u">eine Eremitage des Cardinals Passione</hi>i in einem<lb/> hiesigen Bernhardiner Closter, welches in der Gegend derer<lb/> Bäder des Kaysers Diocletiani gelegen ist, dahin Msgr. de Thun<lb/> uns selbst begleitete. Die Eremitage bestehet in einer langen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0693]
es ist nur eine Beylage zu dem hier in MSCto vorhandenen
Buch des bekanten Leupoldi de Bebenburg de potestate et
iurisdictione Electorum S. Imperii in electione Regis Ro-
manorum. In eben diesem Volumine findet sich auch ein
Tractat eben dieses autoris de translatione Imperii de
Graecis in Francos. Die bekannte teutsche Biebel wieder
zu fordern, wolten die Umstände nicht gestatten. Wie
denn überhaupt unser damaliger Haupt-Beruff nicht zu-
läßt, von dieser nunmehro aus völlig geöffneten Biblio-
thec recht zu profitiren, und besonders die zur teutschen
Historie darinn verborgen liegende Schätze, e.g. eine
coaeve teutsche Lebens-Beschreibung von Kayser Ottone II,
wieder zum Vorschein zu bringen.
5.) Der sogenannte monte Testacio, deßen Beschaffenheit
bekannt,hier aber nur so viel an zu mercken ist, daß
unter denen vielen vom Ursprung dieses Berges vor-
handenen Meinungen, uns am wahrscheinlichsten vor-
komme, es sey derselbe daher entstanden, weil man zu
Zeiten der Römer einsmals ein Stück des alvei von
der Tiber ausgeräumet und den Schlamm auf einen
Hauffen zusammen geführet. Denn da in derselben Gegend,
wo die Räumung geschehen, die Töpfer gewohnet, u. ver-
muthlich das unbrauchbare von ihrer Waare in den Fluß
geworffen, und da auch hiernächst in eben dieser Gegend
ein Magazin gewesen, in welchem die aus Egypten und
anderwärts her mit Marmor, Alabaster u. dergl: ankommende
Schiffe ausgeladen worden; so kan man bey dieser Be-
wandtniß leicht zusammen reimen, woher es komme, daß
dieser Berg hauptsächlich aus zerbrochenen Töpfer-Scherben bestehe,
und warum man unter solchen auch marmor, alabaster
und Muscheln finde, als welche materialien wir bey der
Besichtigung selbst colligiret haben.
6.) Die eine Eremitage des Cardinals Passionei in einem
hiesigen Bernhardiner Closter, welches in der Gegend derer
Bäder des Kaysers Diocletiani gelegen ist, dahin Msgr. de Thun
uns selbst begleitete. Die Eremitage bestehet in einer langen
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Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate
Weitere Informationen:Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;
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