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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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L. Secundino benemerenti ministratori chrestiano
in pace qui vixit anno XXXVI DP. III Non. Mar.
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A. Lartius Adiator sibi et suis libertis libertabasque
posterisque eorum. Hoc M. veto veniri veto
donari.

Was es eigentlich vor Ämter gewesen, davon in denen bey den
ersten Grabschriften Erwehnung geschiehet, sonderlich was
ministrator chrestianus heiße, verdienet eine Untersuchung.
Sonst ist auf der Stelle, wo ietzt diese Kirche stehet, zu der Römer
Zeiten eine taberna meritoria, oder ein Gast-Hauß gewesen
vor milites emeritos gewesen.

Die Insul in der Tiber ist wegen des ehemals darauf gestandenen
Tempels des Aesculapii berühmt; denn weil die alten Römer
der medicin und den medicis nicht gewogen waren, so nahmen
sie zwar Aesculapium Nothhalber unter ihre Gottheiten auf,
wolten ihn aber doch nicht in der Stadt haben, wie bey Plinio
zu lesen ist. Julii Caesaris Statue stund auch auf dieser
Insul. Die auf beyden Seiten des Waßers nach dieser
Insul führende Brücken sind auch antique, und hießen
ehemals Pons Cestius und Pons Fabricius. Jenen haben die
Kayser Valentinianus und Valens, besage der davon stehenden
Inscription, renoviret.

In der Kirche des Heiligen Hieronymi mit dem Zunahmen della
carita
ist die Haupt-raritaet das berühmte Altar-Stück von
Dominichino, den Hieronymum vorstellend, wie er auf
der Erde liegend noch vor seinem Ende das Nachtmahl empfängt.
Die Begräbniß-Capelle des Hauses Spada, und noch eine
dem Heiligen Philippo Neri zu Ehren erbauete Capelle sind mit
buntem Marmor schön incrustiret, der Cörper des letzteren
aber findet sich in der ohnweit von hier entlegenen
Chiesa nova, in einer Capelli, die sowol mit marmor, als
andern pretieusen Steinen überzogen, und mit silbernen
Lampen reichlich behenget ist. Das Bildniß dieses Heiligen

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L. Secundino benemerenti ministratori chrestiano
in pace qui vixit anno XXXVI DP. III Non. Mar.
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A. Lartius Adiator sibi et suis libertis libertabasque
posterisque eorum. Hoc M. veto veniri veto
donari.

Was es eigentlich vor Ämter gewesen, davon in denen bey den
ersten Grabschriften Erwehnung geschiehet, sonderlich was
ministrator chrestianus heiße, verdienet eine Untersuchung.
Sonst ist auf der Stelle, wo ietzt diese Kirche stehet, zu der Römer
Zeiten eine taberna meritoria, oder ein Gast-Hauß gewesen
vor milites emeritos gewesen.

Die Insul in der Tiber ist wegen des ehemals darauf gestandenen
Tempels des Aesculapii berühmt; denn weil die alten Römer
der medicin und den medicis nicht gewogen waren, so nahmen
sie zwar Aesculapium Nothhalber unter ihre Gottheiten auf,
wolten ihn aber doch nicht in der Stadt haben, wie bey Plinio
zu lesen ist. Julii Caesaris Statue stund auch auf dieser
Insul. Die auf beyden Seiten des Waßers nach dieser
Insul führende Brücken sind auch antique, und hießen
ehemals Pons Cestius und Pons Fabricius. Jenen haben die
Kayser Valentinianus und Valens, besage der davon stehenden
Inscription, renoviret.

In der Kirche des Heiligen Hieronymi mit dem Zunahmen della
carità
ist die Haupt-raritaet das berühmte Altar-Stück von
Dominichino, den Hieronymum vorstellend, wie er auf
der Erde liegend noch vor seinem Ende das Nachtmahl empfängt.
Die Begräbniß-Capelle des Hauses Spada, und noch eine
dem Heiligen Philippo Neri zu Ehren erbauete Capelle sind mit
buntem Marmor schön incrustiret, der Cörper des letzteren
aber findet sich in der ohnweit von hier entlegenen
Chiesa nova, in einer Capelli, die sowol mit marmor, als
andern pretieusen Steinen überzogen, und mit silbernen
Lampen reichlich behenget ist. Das Bildniß dieses Heiligen

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[0636] 311 ** L. Secundino benemerenti ministratori chrestiano in pace qui vixit ann. XXXVI DP. III Non. Mar. ** A. Lartius Adiator sibi et suis libertis libertabasque posterisque eorum. Hoc M. veto veniri veto donari. Was es eigentlich vor Ämter gewesen, davon in denen bey den ersten Grabschriften Erwehnung geschiehet, sonderlich was ministrator chrestianus heiße, verdienet eine Untersuchung. Sonst ist auf der Stelle, wo ietzt diese Kirche stehet, zu der Römer Zeiten eine taberna meritoria, oder ein Gast-Hauß vor milites emeritos gewesen. Die Insul in der Tiber ist wegen des ehemals darauf gestandenen Tempels des Aesculapii berühmt; denn weil die alten Römer der medicin und den medicis nicht gewogen waren, so nahmen sie zwar Aesculapium Nothhalber unter ihre Gottheiten auf, wolten ihn aber doch nicht in der Stadt haben, wie bey Plinio zu lesen ist. Julii Caesaris Statue stund auch auf dieser Insul. Die auf beyden Seiten des Waßers nach dieser Insul führende Brücken sind auch antique, und hießen ehemals Pons Cestius und Pons Fabricius. Jenen haben die Kayser Valentinianus und Valens, besage der stehenden Inscription, renoviret. In der Kirche des H. Hieronymi mit dem Zunahmen della carità ist die Haupt-raritaet das berühmte Altar-Stück von Dominichino, den Hieronymum vorstellend, wie er auf der Erde liegend noch vor seinem Ende das Nachtmahl empfängt. Die Begräbniß-Capelle des Hauses Spada, und noch eine dem H. Philippo Neri zu Ehren erbauete Capelle sind mit buntem Marmor schön incrustiret, der Cörper des letzteren aber findet sich in der ohnweit von hier entlegenen Chiesa nova, in einer Capelli, die sowol mit marmor, als andern pretieusen Steinen überzogen, und mit silbernen Lampen reichlich behenget ist. Das Bildniß dieses Heiligen

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/636>, abgerufen am 21.11.2024.