gegen lachen. Die Zephirs verkündigen euch gau- kelnd, sie hüpfen vom Hügel ins Thal, und schwär- men durch Büsche und Wälder, und lachen schalk- haft, wenn sie die Oerter vorbeyhüpfen, wo sie dem liebenden Schäfer die horchende Spröde im Busche verrathen, oder schalkhaft beym Reihen- Tanz die hüpfenden Mädchens schamroth gemacht. Sie hüpfen zerstreut durch Gebüsche und Wälder, und lispeln den schlafenden Nymphen und den Faunen in den Grotten eure Ankunft zu, sie sprin- gen taumelnd hervor, die geissfüssigten Satyren und die Faunen, und rufen den frölichen Nym- phen mit frohem Geschrey, und mit der vielröh- richten Pfeiffe. Die Nymphen der Bäche öfnen ihre Krüge wieder, die sie im Winter verschlos- sen, und giessen sprudelnde Bäche zwischen Bäu- men unter grünen Gewölben von Aesten hervor, oder von büschichten Hügeln herunter, in man- chem rauschenden Fall; sie schlängeln sich durch Fluren, und sammeln sich in Büschen und Hainen
gegen lachen. Die Zephirs verkündigen euch gau- kelnd, ſie hüpfen vom Hügel ins Thal, und ſchwär- men durch Büſche und Wälder, und lachen ſchalk- haft, wenn ſie die Oerter vorbeyhüpfen, wo ſie dem liebenden Schäfer die horchende Spröde im Buſche verrathen, oder ſchalkhaft beym Reihen- Tanz die hüpfenden Mädchens ſchamroth gemacht. Sie hüpfen zerſtreut durch Gebüſche und Wälder, und liſpeln den ſchlafenden Nymphen und den Faunen in den Grotten eure Ankunft zu, ſie ſprin- gen taumelnd hervor, die geiſsfüſſigten Satyren und die Faunen, und rufen den frölichen Nym- phen mit frohem Geſchrey, und mit der vielröh- richten Pfeiffe. Die Nymphen der Bäche öfnen ihre Krüge wieder, die ſie im Winter verſchloſ- ſen, und gieſſen ſprudelnde Bäche zwiſchen Bäu- men unter grünen Gewölben von Aeſten hervor, oder von büſchichten Hügeln herunter, in man- chem rauſchenden Fall; ſie ſchlängeln ſich durch Fluren, und ſammeln ſich in Büſchen und Hainen
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gegen lachen. Die Zephirs verkündigen euch gau-
kelnd, ſie hüpfen vom Hügel ins Thal, und ſchwär-
men durch Büſche und Wälder, und lachen ſchalk-
haft, wenn ſie die Oerter vorbeyhüpfen, wo ſie
dem liebenden Schäfer die horchende Spröde im
Buſche verrathen, oder ſchalkhaft beym Reihen-
Tanz die hüpfenden Mädchens ſchamroth gemacht.
Sie hüpfen zerſtreut durch Gebüſche und Wälder,
und liſpeln den ſchlafenden Nymphen und den
Faunen in den Grotten eure Ankunft zu, ſie ſprin-
gen taumelnd hervor, die geiſsfüſſigten Satyren
und die Faunen, und rufen den frölichen Nym-
phen mit frohem Geſchrey, und mit der vielröh-
richten Pfeiffe. Die Nymphen der Bäche öfnen
ihre Krüge wieder, die ſie im Winter verſchloſ-
ſen, und gieſſen ſprudelnde Bäche zwiſchen Bäu-
men unter grünen Gewölben von Aeſten hervor,
oder von büſchichten Hügeln herunter, in man-
chem rauſchenden Fall; ſie ſchlängeln ſich durch
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[Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_idyllen_1756/113>, abgerufen am 25.07.2024.
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