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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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"brarey (Bibliotheck) zu haben begehrt, der sey
"von mir hiemit treulich gewarnet, daß er zusehe,
"was und wo er kauffe, und sich annehme um diesen
"Druck, der hier dieses 1541. Jahrs ist ausgegan-
"gen. Denn ich gedencke nicht so lange zu leben,
"daß ich die Bibel noch einmal möge überlauf-
"fen. (a)

Auch, ob ich so lange leben müste: (b) bin ich doch nunmehr zu schwach zu solcher Arbeit.
Und wünsche, daß ein ieglicher bedencken wolte,
daß nicht leichtlich iemand anders solcher Ernst sey
an der Bibel, als uns allhie zu Wittenberg, als
denen zuerst diese Gnade gegeben ist, GOttes
Wort wieder an den Tag ungefälscht und wohl
geläutert zu bringen.

(a) Daß eben diese Erinnerung in den die Jahre 1543.
1544. und 1545. herausgekommenen Bibeln gleich-
folls stehe, hat der berühmte D. Buddeus in der Isa-
goge historico-theologica p. 1550. b.
bereits ange-
merckt; ungeachtet, wie er daselbst nicht läugnen kan,
einiges hier und da darinn geändert ist. Dem unge-
achtet aber ist es wahr, was Herr Joa. Ern. Berger
in seinem Instructorio biblico, oder Unterricht von den
teutschen Bibeln, der zu Regenspurg 1726. in 8. her-
ausgekommen ist, schreibt: im Jahre 1545. als Luthe-
rus abermal seine Ubersetzung fleißig übersehen, und
verbessert, geschahe eine neue Auflage durch den guten
Dienst Geo. Rorarii; und wird diese Edition billig für
die beste und richtigste unter allen, und vor den vorigen
gerechnet: ja es ist diese fürnehmlich und beständig ge-
halten, als ein Haupt-Exemplar, und vollkommenes
Muster, darnach man sich mit dem nachfolgenden Ab-
druck allezeit gerichtet hat.
(b) Es verdienen hiervon die Worte des offt angeführten
sel. Matthesii in der 13. Predigt bey dem Jahr 1540.
p. 393. nachgelesen zu werden.
§. VI.
„brarey (Bibliotheck) zu haben begehrt, der ſey
„von mir hiemit treulich gewarnet, daß er zuſehe,
„was und wo er kauffe, und ſich annehme um dieſen
„Druck, der hier dieſes 1541. Jahrs iſt ausgegan-
„gen. Denn ich gedencke nicht ſo lange zu leben,
„daß ich die Bibel noch einmal moͤge uͤberlauf-
„fen. (a)

Auch, ob ich ſo lange leben muͤſte: (b) bin ich doch nunmehr zu ſchwach zu ſolcher Arbeit.
Und wuͤnſche, daß ein ieglicher bedencken wolte,
daß nicht leichtlich iemand anders ſolcher Ernſt ſey
an der Bibel, als uns allhie zu Wittenberg, als
denen zuerſt dieſe Gnade gegeben iſt, GOttes
Wort wieder an den Tag ungefaͤlſcht und wohl
gelaͤutert zu bringen.

(a) Daß eben dieſe Erinnerung in den die Jahre 1543.
1544. und 1545. herausgekommenen Bibeln gleich-
folls ſtehe, hat der beruͤhmte D. Buddeus in der Iſa-
goge hiſtorico-theologica p. 1550. b.
bereits ange-
merckt; ungeachtet, wie er daſelbſt nicht laͤugnen kan,
einiges hier und da darinn geaͤndert iſt. Dem unge-
achtet aber iſt es wahr, was Herr Joa. Ern. Berger
in ſeinem Inſtructorio biblico, oder Unterricht von den
teutſchen Bibeln, der zu Regenſpurg 1726. in 8. her-
ausgekommen iſt, ſchreibt: im Jahre 1545. als Luthe-
rus abermal ſeine Uberſetzung fleißig uͤberſehen, und
verbeſſert, geſchahe eine neue Auflage durch den guten
Dienſt Geo. Rorarii; und wird dieſe Edition billig fuͤr
die beſte und richtigſte unter allen, und vor den vorigen
gerechnet: ja es iſt dieſe fuͤrnehmlich und beſtaͤndig ge-
halten, als ein Haupt-Exemplar, und vollkommenes
Muſter, darnach man ſich mit dem nachfolgenden Ab-
druck allezeit gerichtet hat.
(b) Es verdienen hiervon die Worte des offt angefuͤhrten
ſel. Mattheſii in der 13. Predigt bey dem Jahr 1540.
p. 393. nachgeleſen zu werden.
§. VI.
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[138/0437] „brarey (Bibliotheck) zu haben begehrt, der ſey „von mir hiemit treulich gewarnet, daß er zuſehe, „was und wo er kauffe, und ſich annehme um dieſen „Druck, der hier dieſes 1541. Jahrs iſt ausgegan- „gen. Denn ich gedencke nicht ſo lange zu leben, „daß ich die Bibel noch einmal moͤge uͤberlauf- „fen. ⁽a⁾ Auch, ob ich ſo lange leben muͤſte: ⁽b⁾ bin ich doch nunmehr zu ſchwach zu ſolcher Arbeit. Und wuͤnſche, daß ein ieglicher bedencken wolte, daß nicht leichtlich iemand anders ſolcher Ernſt ſey an der Bibel, als uns allhie zu Wittenberg, als denen zuerſt dieſe Gnade gegeben iſt, GOttes Wort wieder an den Tag ungefaͤlſcht und wohl gelaͤutert zu bringen. ⁽a⁾ Daß eben dieſe Erinnerung in den die Jahre 1543. 1544. und 1545. herausgekommenen Bibeln gleich- folls ſtehe, hat der beruͤhmte D. Buddeus in der Iſa- goge hiſtorico-theologica p. 1550. b. bereits ange- merckt; ungeachtet, wie er daſelbſt nicht laͤugnen kan, einiges hier und da darinn geaͤndert iſt. Dem unge- achtet aber iſt es wahr, was Herr Joa. Ern. Berger in ſeinem Inſtructorio biblico, oder Unterricht von den teutſchen Bibeln, der zu Regenſpurg 1726. in 8. her- ausgekommen iſt, ſchreibt: im Jahre 1545. als Luthe- rus abermal ſeine Uberſetzung fleißig uͤberſehen, und verbeſſert, geſchahe eine neue Auflage durch den guten Dienſt Geo. Rorarii; und wird dieſe Edition billig fuͤr die beſte und richtigſte unter allen, und vor den vorigen gerechnet: ja es iſt dieſe fuͤrnehmlich und beſtaͤndig ge- halten, als ein Haupt-Exemplar, und vollkommenes Muſter, darnach man ſich mit dem nachfolgenden Ab- druck allezeit gerichtet hat. ⁽b⁾ Es verdienen hiervon die Worte des offt angefuͤhrten ſel. Mattheſii in der 13. Predigt bey dem Jahr 1540. p. 393. nachgeleſen zu werden. §. VI.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/437>, abgerufen am 25.11.2024.