lebet, und 4. Töchter mit selbiger gehabt, darvon die jüngste gestorben, die 3. ältesten aber durch GOttes Gnade noch leben, wurde aber durch ihr Abster- ben zum zweytenmal in den kümmerlichen Witt- werstand gesetzet. Ob er nun schon etliche Jahre also unverheyrathet blieb, so konte doch seine Wirthschaft, nicht ohne Wirthin behörig fortgesetzt werden. Verehlicht sich also zum dritten mit Jfr. Julignen Johannen Lehmannin, Herrn Johann Siegmund Lehmanns, treufleißigen Seelsorgers in Göhren, Jfr. Tochter, mit welcher er bis dato in gesegneter Ehe lebet, und zwey Kinder; als: eine Tochter und einen Sohn erzeuget hat, so auch am Leben. Die Führung seiner Druckerey in die 37. Jahr ist ihm allezeit sehr angelegen gewesen, und halte es für unnöthig, alles specifice hier anzuführen; wei- len durch den offtmaligen Druck des Züllichauer Ge- sang- und Gebet-Buchs, in allerley Format, und an- dere Schriften, so aus seiner Presse gekommen, jeder- mann wird wissend seyn, daß er allen Fleisses darüber gehalten, und nur dahin bemüht gewesen, wie er die Kunst in allermöglichste Aufnahme bringen möge; Er führet zu seinem Insigne 2. Wapen, als erstlich sein angebohrnes Stamm-Wapen so: Es hat einen offenen Helm, über demselben steht zwischen zwey Flü- geln ein Mann, in der rechten Hand ein Wachs-Licht haltende, unter demselben in einem weissen Felde ste- het wieder ein Mann mit dem Wachs-Lichte, auf den Seiten hat es seine Zierde, wie das Buchdrucker- Wapen, und oben herum steht Sigill. Liscovianum. Das andere ist das ordentliche Buchdrucker-Wapen mit dem Greif und Adler. Sein Wahlspruch ist: Fürchte GOtt und ehre den König.
Darm
lebet, und 4. Toͤchter mit ſelbiger gehabt, darvon die juͤngſte geſtorben, die 3. aͤlteſten aber durch GOttes Gnade noch leben, wurde aber durch ihr Abſter- ben zum zweytenmal in den kuͤmmerlichen Witt- werſtand geſetzet. Ob er nun ſchon etliche Jahre alſo unverheyrathet blieb, ſo konte doch ſeine Wirthſchaft, nicht ohne Wirthin behoͤrig fortgeſetzt werden. Verehlicht ſich alſo zum dritten mit Jfr. Julignen Johannen Lehmannin, Herrn Johann Siegmund Lehmanns, treufleißigen Seelſorgers in Göhren, Jfr. Tochter, mit welcher er bis dato in geſegneter Ehe lebet, und zwey Kinder; als: eine Tochter und einen Sohn erzeuget hat, ſo auch am Leben. Die Fuͤhrung ſeiner Druckerey in die 37. Jahr iſt ihm allezeit ſehr angelegen geweſen, und halte es fuͤr unnoͤthig, alles ſpecifice hier anzufuͤhren; wei- len durch den offtmaligen Druck des Zuͤllichauer Ge- ſang- und Gebet-Buchs, in allerley Format, und an- dere Schriften, ſo aus ſeiner Preſſe gekommen, jeder- mann wird wiſſend ſeyn, daß er allen Fleiſſes daruͤber gehalten, und nur dahin bemuͤht geweſen, wie er die Kunſt in allermoͤglichſte Aufnahme bringen moͤge; Er fuͤhret zu ſeinem Inſigne 2. Wapen, als erſtlich ſein angebohrnes Stamm-Wapen ſo: Es hat einen offenen Helm, uͤber demſelben ſteht zwiſchen zwey Fluͤ- geln ein Mann, in der rechten Hand ein Wachs-Licht haltende, unter demſelben in einem weiſſen Felde ſte- het wieder ein Mann mit dem Wachs-Lichte, auf den Seiten hat es ſeine Zierde, wie das Buchdrucker- Wapen, und oben herum ſteht Sigill. Liſcovianum. Das andere iſt das ordentliche Buchdrucker-Wapen mit dem Greif und Adler. Sein Wahlſpruch iſt: Fürchte GOtt und ehre den König.
Darm
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0131"n="106"/>
lebet, und 4. Toͤchter mit ſelbiger gehabt, darvon die<lb/>
juͤngſte geſtorben, die 3. aͤlteſten aber durch GOttes<lb/>
Gnade noch leben, wurde aber durch ihr Abſter-<lb/>
ben zum zweytenmal in den kuͤmmerlichen Witt-<lb/>
werſtand geſetzet. Ob er nun ſchon etliche Jahre<lb/>
alſo unverheyrathet blieb, ſo konte doch ſeine<lb/>
Wirthſchaft, nicht ohne Wirthin behoͤrig fortgeſetzt<lb/>
werden. Verehlicht ſich alſo zum dritten mit Jfr.<lb/><hirendition="#fr">Julignen Johannen Lehmannin,</hi> Herrn <hirendition="#fr">Johann<lb/>
Siegmund Lehmanns,</hi> treufleißigen Seelſorgers in<lb/><hirendition="#fr">Göhren,</hi> Jfr. Tochter, mit welcher er bis <hirendition="#aq">dato</hi> in<lb/>
geſegneter Ehe lebet, und zwey Kinder; als: eine<lb/>
Tochter und einen Sohn erzeuget hat, ſo auch am<lb/>
Leben. Die Fuͤhrung ſeiner Druckerey in die 37.<lb/>
Jahr iſt ihm allezeit ſehr angelegen geweſen, und halte<lb/>
es fuͤr unnoͤthig, alles <hirendition="#aq">ſpecifice</hi> hier anzufuͤhren; wei-<lb/>
len durch den offtmaligen Druck des Zuͤllichauer Ge-<lb/>ſang- und Gebet-Buchs, in allerley Format, und an-<lb/>
dere Schriften, ſo aus ſeiner Preſſe gekommen, jeder-<lb/>
mann wird wiſſend ſeyn, daß er allen Fleiſſes daruͤber<lb/>
gehalten, und nur dahin bemuͤht geweſen, wie er die<lb/>
Kunſt in allermoͤglichſte Aufnahme bringen moͤge;<lb/>
Er fuͤhret zu ſeinem <hirendition="#aq">Inſigne</hi> 2. Wapen, als erſtlich<lb/>ſein angebohrnes Stamm-Wapen ſo: Es hat einen<lb/>
offenen Helm, uͤber demſelben ſteht zwiſchen zwey Fluͤ-<lb/>
geln ein Mann, in der rechten Hand ein Wachs-Licht<lb/>
haltende, unter demſelben in einem weiſſen Felde ſte-<lb/>
het wieder ein Mann mit dem Wachs-Lichte, auf den<lb/>
Seiten hat es ſeine Zierde, wie das Buchdrucker-<lb/>
Wapen, und oben herum ſteht <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Sigill. Liſcovianum.</hi></hi><lb/>
Das andere iſt das ordentliche Buchdrucker-Wapen<lb/>
mit dem Greif und Adler. Sein Wahlſpruch iſt:<lb/><hirendition="#fr">Fürchte GOtt und ehre den König.</hi></p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Darm</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[106/0131]
lebet, und 4. Toͤchter mit ſelbiger gehabt, darvon die
juͤngſte geſtorben, die 3. aͤlteſten aber durch GOttes
Gnade noch leben, wurde aber durch ihr Abſter-
ben zum zweytenmal in den kuͤmmerlichen Witt-
werſtand geſetzet. Ob er nun ſchon etliche Jahre
alſo unverheyrathet blieb, ſo konte doch ſeine
Wirthſchaft, nicht ohne Wirthin behoͤrig fortgeſetzt
werden. Verehlicht ſich alſo zum dritten mit Jfr.
Julignen Johannen Lehmannin, Herrn Johann
Siegmund Lehmanns, treufleißigen Seelſorgers in
Göhren, Jfr. Tochter, mit welcher er bis dato in
geſegneter Ehe lebet, und zwey Kinder; als: eine
Tochter und einen Sohn erzeuget hat, ſo auch am
Leben. Die Fuͤhrung ſeiner Druckerey in die 37.
Jahr iſt ihm allezeit ſehr angelegen geweſen, und halte
es fuͤr unnoͤthig, alles ſpecifice hier anzufuͤhren; wei-
len durch den offtmaligen Druck des Zuͤllichauer Ge-
ſang- und Gebet-Buchs, in allerley Format, und an-
dere Schriften, ſo aus ſeiner Preſſe gekommen, jeder-
mann wird wiſſend ſeyn, daß er allen Fleiſſes daruͤber
gehalten, und nur dahin bemuͤht geweſen, wie er die
Kunſt in allermoͤglichſte Aufnahme bringen moͤge;
Er fuͤhret zu ſeinem Inſigne 2. Wapen, als erſtlich
ſein angebohrnes Stamm-Wapen ſo: Es hat einen
offenen Helm, uͤber demſelben ſteht zwiſchen zwey Fluͤ-
geln ein Mann, in der rechten Hand ein Wachs-Licht
haltende, unter demſelben in einem weiſſen Felde ſte-
het wieder ein Mann mit dem Wachs-Lichte, auf den
Seiten hat es ſeine Zierde, wie das Buchdrucker-
Wapen, und oben herum ſteht Sigill. Liſcovianum.
Das andere iſt das ordentliche Buchdrucker-Wapen
mit dem Greif und Adler. Sein Wahlſpruch iſt:
Fürchte GOtt und ehre den König.
Darm
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/131>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.