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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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kunst angehet. Es ist aber folgendes: Adami Hen-
rici Lackmanni
Annalium Typographicorum sele-
cta quaedam capita,
Hamburg, 1740. in 4. von 22.
Bogen.

Der berühmte Herr Professor der Geschichte zu
Kiel erinnert in der Vorrede, daß zwar bereits viele
von der Buchdruckerkunst bey gegenwärtigen Zeiten
geschrieben, er wollte aber doch auch gerne etwas zur
Buchdruckerhistorie beytragen, und einige rahre und
auserlesene Dinge abhandeln, welche man vergeblich
in den bekannten Büchern suchen würde. Er wür-
de auch noch weit mehrere dergleichen vortreffliche
Sachen geliefert haben, wenn ihm nicht der Tod sein
liebes, sein hertzallerliebstes Eheweib geraubet, und ihm
dadurch in Verwirrung gesetzet hätte, welcher er in die-
ser Vorrede eine Hertzbrechende Trauerrede gleichsam
gehalten hat. Es werden also hoffentlich alle recht-
schaffene Gelehrte gleiche Klaglieder anstimmen, weil
der Tod einen doppelten Raub begangen, indem er
einmal dem Herrn Verfasser sein geliebtes Eheweib,
und uns desselben auserlesene Anmerckungen entwen-
det hat. Nunmehro wollen wir doch unsern Lesern
eine Nachricht von diesem außerlesenen Materien mit-
theilen, damit sie daraus erkennen mögen, was wir
noch hätten lernen können, wenn der unbarmhertzige
Tod nicht einen Strich darzwischen gemacht hätte.
Jm 1. Cap. wird des Hrn. Joh Bernhard Majus
Meynung, welcher die Erfindung der Buchdrucker-
kunst den Straßburgern zuschreibt, angeführt, und
mit wenigen widerlegt. Diese Meynung ist schon
öfters wiederlegt worden, und also nichts neues. Jm
II. Cap. wird der Zierrath der Bücher untersucht,
welchen sie nach der Erfindung der Buchdruckerey er-

hal-

Anhang
kunſt angehet. Es iſt aber folgendes: Adami Hen-
rici Lackmanni
Annalium Typographicorum ſele-
cta quædam capita,
Hamburg, 1740. in 4. von 22.
Bogen.

Der beruͤhmte Herr Profeſſor der Geſchichte zu
Kiel erinnert in der Vorrede, daß zwar bereits viele
von der Buchdruckerkunſt bey gegenwaͤrtigen Zeiten
geſchrieben, er wollte aber doch auch gerne etwas zur
Buchdruckerhiſtorie beytragen, und einige rahre und
auserleſene Dinge abhandeln, welche man vergeblich
in den bekannten Buͤchern ſuchen wuͤrde. Er wuͤr-
de auch noch weit mehrere dergleichen vortreffliche
Sachen geliefert haben, wenn ihm nicht der Tod ſein
liebes, ſein hertzallerliebſtes Eheweib geraubet, und ihm
dadurch in Verwirrung geſetzet haͤtte, welcher er in die-
ſer Vorrede eine Hertzbrechende Trauerrede gleichſam
gehalten hat. Es werden alſo hoffentlich alle recht-
ſchaffene Gelehrte gleiche Klaglieder anſtimmen, weil
der Tod einen doppelten Raub begangen, indem er
einmal dem Herrn Verfaſſer ſein geliebtes Eheweib,
und uns deſſelben auserleſene Anmerckungen entwen-
det hat. Nunmehro wollen wir doch unſern Leſern
eine Nachricht von dieſem außerleſenen Materien mit-
theilen, damit ſie daraus erkennen moͤgen, was wir
noch haͤtten lernen koͤnnen, wenn der unbarmhertzige
Tod nicht einen Strich darzwiſchen gemacht haͤtte.
Jm 1. Cap. wird des Hrn. Joh Bernhard Majus
Meynung, welcher die Erfindung der Buchdrucker-
kunſt den Straßburgern zuſchreibt, angefuͤhrt, und
mit wenigen widerlegt. Dieſe Meynung iſt ſchon
oͤfters wiederlegt worden, und alſo nichts neues. Jm
II. Cap. wird der Zierrath der Buͤcher unterſucht,
welchen ſie nach der Erfindung der Buchdruckerey er-

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[484/0591] Anhang kunſt angehet. Es iſt aber folgendes: Adami Hen- rici Lackmanni Annalium Typographicorum ſele- cta quædam capita, Hamburg, 1740. in 4. von 22. Bogen. Der beruͤhmte Herr Profeſſor der Geſchichte zu Kiel erinnert in der Vorrede, daß zwar bereits viele von der Buchdruckerkunſt bey gegenwaͤrtigen Zeiten geſchrieben, er wollte aber doch auch gerne etwas zur Buchdruckerhiſtorie beytragen, und einige rahre und auserleſene Dinge abhandeln, welche man vergeblich in den bekannten Buͤchern ſuchen wuͤrde. Er wuͤr- de auch noch weit mehrere dergleichen vortreffliche Sachen geliefert haben, wenn ihm nicht der Tod ſein liebes, ſein hertzallerliebſtes Eheweib geraubet, und ihm dadurch in Verwirrung geſetzet haͤtte, welcher er in die- ſer Vorrede eine Hertzbrechende Trauerrede gleichſam gehalten hat. Es werden alſo hoffentlich alle recht- ſchaffene Gelehrte gleiche Klaglieder anſtimmen, weil der Tod einen doppelten Raub begangen, indem er einmal dem Herrn Verfaſſer ſein geliebtes Eheweib, und uns deſſelben auserleſene Anmerckungen entwen- det hat. Nunmehro wollen wir doch unſern Leſern eine Nachricht von dieſem außerleſenen Materien mit- theilen, damit ſie daraus erkennen moͤgen, was wir noch haͤtten lernen koͤnnen, wenn der unbarmhertzige Tod nicht einen Strich darzwiſchen gemacht haͤtte. Jm 1. Cap. wird des Hrn. Joh Bernhard Majus Meynung, welcher die Erfindung der Buchdrucker- kunſt den Straßburgern zuſchreibt, angefuͤhrt, und mit wenigen widerlegt. Dieſe Meynung iſt ſchon oͤfters wiederlegt worden, und alſo nichts neues. Jm II. Cap. wird der Zierrath der Buͤcher unterſucht, welchen ſie nach der Erfindung der Buchdruckerey er- hal-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/591>, abgerufen am 16.06.2024.