[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.einiger Jubelschriften. jenigen Schriftstellern vorgesetzet, welche von Erfin-dung der Buchdruckerkunst gehandelt haben. Habe ich jemals ein unvollkommenes Verzeichniß gesehen, so ist es dieses. Er hat in allen nicht mehr als drey und viertzig Schriftsteller namhaft gemacht. Jch sa- ge dieses nicht deswegen, weil der Verfasser nicht an mich gedacht hat. O nein! Bünemanns Notitia und des Herrn Prof. Wolfens Bibliotheca typographi- ca reden hierinnen vor mich das Wort, allwo man ei- ne ungleich grössere Anzahl antrifft. Anfänglich thut er, als wenn er alle angeführte Schriftsteller bey der Hand gehabt hätte, weil er selbige beurtheilen will. Alleine die Abhandlung erweißt das Gegentheil. Denn er hat nicht mehr als sechzehn davon beurtheilet, wo sind also die übrigen sieben und zwantzig geblieben, von welchen nur die blossen Titul da stehen, und noch dar- zu öfters ohne Benennung der Zeit, des Orts und des Formats, welches doch sonsten geschehen ist? Unter- dessen habe ich doch zwey Schriften darinnen angeführt, aber nicht beurtheilt, gefunden, welche bey Herr Wol- fen nicht stehen, nemlich 1) Melchioris de Cabrera Discursum historico politicum de ortu, progressu, utilitate & praestantia Typographiae, Madrid 1675. fol. in Spanischer Sprache; Herr Bünemann wu- ste es Spanisch zu nennen, es heißt also: Discurso Le- gal, historico y politico del Origen, Progresses, uti- lidad, Nobleza y Excellencias del Arte de la Impren- ta. 2) Joh. Julii Bernsdorffii Orat. de Insigni vti- litate Typographiae, Schoeningae, 1721. Hierauf folgt das 1 Cap. worinnen von der Erfindung der Kün- ste überhaupt gehandelt wird. Es wird weitläustig sowohl aus der Heil. Schrift, als aus den heydnischen Schriftstellern erwiesen, daß GOtt der Urheber aller Künste sey. Dieses war vermuthlich sehr nöthig, well hier-
einiger Jubelſchriften. jenigen Schriftſtellern vorgeſetzet, welche von Erfin-dung der Buchdruckerkunſt gehandelt haben. Habe ich jemals ein unvollkommenes Verzeichniß geſehen, ſo iſt es dieſes. Er hat in allen nicht mehr als drey und viertzig Schriftſteller namhaft gemacht. Jch ſa- ge dieſes nicht deswegen, weil der Verfaſſer nicht an mich gedacht hat. O nein! Buͤnemanns Notitia und des Herrn Prof. Wolfens Bibliotheca typographi- ca reden hierinnen vor mich das Wort, allwo man ei- ne ungleich groͤſſere Anzahl antrifft. Anfaͤnglich thut er, als wenn er alle angefuͤhrte Schriftſteller bey der Hand gehabt haͤtte, weil er ſelbige beurtheilen will. Alleine die Abhandlung erweißt das Gegentheil. Denn er hat nicht mehr als ſechzehn davon beurtheilet, wo ſind alſo die uͤbrigen ſieben und zwantzig geblieben, von welchen nur die bloſſen Titul da ſtehen, und noch dar- zu oͤfters ohne Benennung der Zeit, des Orts und des Formats, welches doch ſonſten geſchehen iſt? Unter- deſſen habe ich doch zwey Schriften darinnen angefuͤhrt, aber nicht beurtheilt, gefunden, welche bey Herr Wol- fen nicht ſtehen, nemlich 1) Melchioris de Cabrera Diſcurſum hiſtorico politicum de ortu, progreſſu, utilitate & præſtantia Typographiæ, Madrid 1675. fol. in Spaniſcher Sprache; Herr Buͤnemann wu- ſte es Spaniſch zu nennen, es heißt alſo: Diſcurſo Le- gal, hiſtorico y politico del Origen, Progreſſes, uti- lidad, Nobleza y Excellencias del Arte de la Impren- ta. 2) Joh. Julii Bernsdorffii Orat. de Inſigni vti- litate Typographiæ, Schœningæ, 1721. Hierauf folgt das 1 Cap. worinnen von der Erfindung der Kuͤn- ſte uͤberhaupt gehandelt wird. Es wird weitlaͤuſtig ſowohl aus der Heil. Schrift, als aus den heydniſchen Schriftſtellern erwieſen, daß GOtt der Urheber aller Kuͤnſte ſey. Dieſes war vermuthlich ſehr noͤthig, well hier-
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jenigen Schriftſtellern vorgeſetzet, welche von Erfin-
dung der Buchdruckerkunſt gehandelt haben. Habe
ich jemals ein unvollkommenes Verzeichniß geſehen,
ſo iſt es dieſes. Er hat in allen nicht mehr als drey
und viertzig Schriftſteller namhaft gemacht. Jch ſa-
ge dieſes nicht deswegen, weil der Verfaſſer nicht an
mich gedacht hat. O nein! Buͤnemanns Notitia und
des Herrn Prof. Wolfens Bibliotheca typographi-
ca reden hierinnen vor mich das Wort, allwo man ei-
ne ungleich groͤſſere Anzahl antrifft. Anfaͤnglich thut
er, als wenn er alle angefuͤhrte Schriftſteller bey der
Hand gehabt haͤtte, weil er ſelbige beurtheilen will.
Alleine die Abhandlung erweißt das Gegentheil. Denn
er hat nicht mehr als ſechzehn davon beurtheilet, wo
ſind alſo die uͤbrigen ſieben und zwantzig geblieben, von
welchen nur die bloſſen Titul da ſtehen, und noch dar-
zu oͤfters ohne Benennung der Zeit, des Orts und des
Formats, welches doch ſonſten geſchehen iſt? Unter-
deſſen habe ich doch zwey Schriften darinnen angefuͤhrt,
aber nicht beurtheilt, gefunden, welche bey Herr Wol-
fen nicht ſtehen, nemlich 1) Melchioris de Cabrera
Diſcurſum hiſtorico politicum de ortu, progreſſu,
utilitate & præſtantia Typographiæ, Madrid 1675.
fol. in Spaniſcher Sprache; Herr Buͤnemann wu-
ſte es Spaniſch zu nennen, es heißt alſo: Diſcurſo Le-
gal, hiſtorico y politico del Origen, Progreſſes, uti-
lidad, Nobleza y Excellencias del Arte de la Impren-
ta. 2) Joh. Julii Bernsdorffii Orat. de Inſigni vti-
litate Typographiæ, Schœningæ, 1721. Hierauf
folgt das 1 Cap. worinnen von der Erfindung der Kuͤn-
ſte uͤberhaupt gehandelt wird. Es wird weitlaͤuſtig
ſowohl aus der Heil. Schrift, als aus den heydniſchen
Schriftſtellern erwieſen, daß GOtt der Urheber aller
Kuͤnſte ſey. Dieſes war vermuthlich ſehr noͤthig, well
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