Raumnadel, eine Nadel, oder Drat, womit der Drucker diejenigen Buchstaben ausraumet, die von der Unreinigkeit des Ballens sind hinein gebracht worden.
S.
Sagetag, oder Sacktag, wie es verdorben aus- gesprochen wird, ist bey Druckereyen, derjenige Tag, da ein Gesell von dem Herrn seinen Abschied bekommt, oder bey ihm zu bleiben angesaget wird. Es geschie- het dieses 14. Tage vor der Messe.
Schabeeisen, dessen bedienet sich sowohl der Ti- scher, als Formenschneider, das Holtz, welches durch den Hobel übersehen worden, damit glat zu machen.
Schlagloth, ist ein vermischtes Metall, welches in kleine Stücklein geschnitten und aufgeleget wird, wenn ein anderes Metall gelötet werden soll, ein jedes Me- tall erfordert ein besonderes Schlaglot.
Schneideklingen, derselben bedienet sich der For- menschneider. Es müssen selbige wohl gehärtet und recht spitzig gehalten werden, auch scharf geschliffen seyn, vom Rücken nach der Spitze zu, ingleichen müssen sie sehr dünne seyn, damit die Schärffe der Spitzen gleich und dünne bleibet. Die Messer soll man unter dem schneiden gleich einer Feder, damit man schreibet, regieren, und nach Erforderung des Strichs, oder Linien, halten, oder kehren. Die Klinge des Messers hat hinten keine Angel, wie andere Messer haben, da- mit man selbige, so tief man will, in das Hefft oder den Stiel stecken kan. Wie beygehende Figur a zeiget.
[Abbildung]
Schwa-
F f 4
des Woͤrterbuchs.
[Abbildung]
Raumnadel, eine Nadel, oder Drat, womit der Drucker diejenigen Buchſtaben ausraumet, die von der Unreinigkeit des Ballens ſind hinein gebracht worden.
S.
Sagetag, oder Sacktag, wie es verdorben aus- geſprochen wird, iſt bey Druckereyen, derjenige Tag, da ein Geſell von dem Herrn ſeinen Abſchied bekommt, oder bey ihm zu bleiben angeſaget wird. Es geſchie- het dieſes 14. Tage vor der Meſſe.
Schabeeiſen, deſſen bedienet ſich ſowohl der Ti- ſcher, als Formenſchneider, das Holtz, welches durch den Hobel uͤberſehen worden, damit glat zu machen.
Schlagloth, iſt ein vermiſchtes Metall, welches in kleine Stuͤcklein geſchnitten und aufgeleget wird, wenn ein anderes Metall geloͤtet werden ſoll, ein jedes Me- tall erfordert ein beſonderes Schlaglot.
Schneideklingen, derſelben bedienet ſich der For- menſchneider. Es muͤſſen ſelbige wohl gehaͤrtet und recht ſpitzig gehalten werden, auch ſcharf geſchliffen ſeyn, vom Ruͤcken nach der Spitze zu, ingleichen muͤſſen ſie ſehr duͤnne ſeyn, damit die Schaͤrffe der Spitzen gleich und duͤnne bleibet. Die Meſſer ſoll man unter dem ſchneiden gleich einer Feder, damit man ſchreibet, regieren, und nach Erforderung des Strichs, oder Linien, halten, oder kehren. Die Klinge des Meſſers hat hinten keine Angel, wie andere Meſſer haben, da- mit man ſelbige, ſo tief man will, in das Hefft oder den Stiel ſtecken kan. Wie beygehende Figur a zeiget.
[Abbildung]
Schwa-
F f 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0562"n="455"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">des Woͤrterbuchs.</hi></fw><lb/><figure/><lb/><p><hirendition="#fr">Raumnadel</hi>, eine Nadel, oder Drat, womit der<lb/>
Drucker diejenigen Buchſtaben ausraumet, die von der<lb/>
Unreinigkeit des Ballens ſind hinein gebracht worden.</p></div><lb/><divn="4"><head>S.</head><lb/><p><hirendition="#fr">Sagetag</hi>, oder <hirendition="#fr">Sacktag</hi>, wie es verdorben aus-<lb/>
geſprochen wird, iſt bey Druckereyen, derjenige Tag,<lb/>
da ein Geſell von dem Herrn ſeinen Abſchied bekommt,<lb/>
oder bey ihm zu bleiben angeſaget wird. Es geſchie-<lb/>
het dieſes 14. Tage vor der Meſſe.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Schabeeiſen</hi>, deſſen bedienet ſich ſowohl der <hirendition="#fr">Ti-<lb/>ſcher</hi>, als <hirendition="#fr">Formenſchneider</hi>, das Holtz, welches durch<lb/>
den Hobel uͤberſehen worden, damit glat zu machen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Schlagloth</hi>, iſt ein vermiſchtes Metall, welches in<lb/>
kleine Stuͤcklein geſchnitten und aufgeleget wird, wenn<lb/>
ein anderes Metall geloͤtet werden ſoll, ein jedes Me-<lb/>
tall erfordert ein beſonderes Schlaglot.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Schneideklingen</hi>, derſelben bedienet ſich der For-<lb/>
menſchneider. Es muͤſſen ſelbige wohl gehaͤrtet und<lb/>
recht ſpitzig gehalten werden, auch ſcharf geſchliffen ſeyn,<lb/>
vom Ruͤcken nach der Spitze zu, ingleichen muͤſſen ſie<lb/>ſehr duͤnne ſeyn, damit die Schaͤrffe der Spitzen<lb/>
gleich und duͤnne bleibet. Die Meſſer ſoll man unter<lb/>
dem ſchneiden gleich einer Feder, damit man ſchreibet,<lb/>
regieren, und nach Erforderung des Strichs, oder<lb/>
Linien, halten, oder kehren. Die Klinge des Meſſers<lb/>
hat hinten keine Angel, wie andere Meſſer haben, da-<lb/>
mit man ſelbige, ſo tief man will, in das Hefft oder den<lb/>
Stiel ſtecken kan. Wie beygehende Figur <hirendition="#aq">a</hi> zeiget.</p><lb/><figure/><lb/><fwplace="bottom"type="sig">F f 4</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Schwa-</hi></fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[455/0562]
des Woͤrterbuchs.
[Abbildung]
Raumnadel, eine Nadel, oder Drat, womit der
Drucker diejenigen Buchſtaben ausraumet, die von der
Unreinigkeit des Ballens ſind hinein gebracht worden.
S.
Sagetag, oder Sacktag, wie es verdorben aus-
geſprochen wird, iſt bey Druckereyen, derjenige Tag,
da ein Geſell von dem Herrn ſeinen Abſchied bekommt,
oder bey ihm zu bleiben angeſaget wird. Es geſchie-
het dieſes 14. Tage vor der Meſſe.
Schabeeiſen, deſſen bedienet ſich ſowohl der Ti-
ſcher, als Formenſchneider, das Holtz, welches durch
den Hobel uͤberſehen worden, damit glat zu machen.
Schlagloth, iſt ein vermiſchtes Metall, welches in
kleine Stuͤcklein geſchnitten und aufgeleget wird, wenn
ein anderes Metall geloͤtet werden ſoll, ein jedes Me-
tall erfordert ein beſonderes Schlaglot.
Schneideklingen, derſelben bedienet ſich der For-
menſchneider. Es muͤſſen ſelbige wohl gehaͤrtet und
recht ſpitzig gehalten werden, auch ſcharf geſchliffen ſeyn,
vom Ruͤcken nach der Spitze zu, ingleichen muͤſſen ſie
ſehr duͤnne ſeyn, damit die Schaͤrffe der Spitzen
gleich und duͤnne bleibet. Die Meſſer ſoll man unter
dem ſchneiden gleich einer Feder, damit man ſchreibet,
regieren, und nach Erforderung des Strichs, oder
Linien, halten, oder kehren. Die Klinge des Meſſers
hat hinten keine Angel, wie andere Meſſer haben, da-
mit man ſelbige, ſo tief man will, in das Hefft oder den
Stiel ſtecken kan. Wie beygehende Figur a zeiget.
[Abbildung]
Schwa-
F f 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/562>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.