cher er mit allem Fleiß und Geschicklichkeit rühmlich bis jetzo vorstehet. Dessen sehr sauber gedruckte Schrif- ten legen ein deutliches Zeugniß davon ab. Siehe Ulmische Jubelredenp. 85. seqq.
Weymar.
Die erste Buchdruckerey allhier hat der Hertzog Friedrich Willhelm angeleget. Denn als dieser preißwürdige Fürst Administrator von Chursachsen wurde und zu Torgau residirte, so schafte er sich auf seine Kosten eine schöne Druckerey daselbst an, und besuchte selbige nicht nur öfters, sondern er legte wohl gar Hand an und setzte und druckte. Wie er sich aber 1601. nach geendigter Administration wieder nach Weymar wendete, so wurde auch diese Fürstli- che Buchdruckerey mit dahin geschaft. Man hat auch so gleich zu Weymar darinnen gedruckt. Ver- muthlich würde sie in noch weit bessere Umstände ge- setzet worden seyn, wenn nicht ihr Durchlauchtigster Stifter im Jahr 1602. gestorben wäre. Da nun die hinterlassenen Kinder mit ihres verstorbenen Herrn Vaters Bruder Johann die Länder theilten und das Hertzogthum Altenburg bekamen, so begaben sie sich nebst ihrer Fr. Mutter nach Altenburg, wohin auch die väterliche Buchdruckerey mitgenommen wurde. Folglich ist diese Druckerey eine kurtze Zeit in Wey- mar gestanden.
Um das Jahr 1618. entlehnte man einen Theil von Johann Weidners, Buchdr. zu Jena, Buchdru- ckerey, und druckte damit etliche Schulbücher bis 1623. Vermuthlich ist sie nach dessen Tod wieder nach Jena gebracht worden, weil man weiter nichts
weiß,
von einigen Buchdruckern.
cher er mit allem Fleiß und Geſchicklichkeit ruͤhmlich bis jetzo vorſtehet. Deſſen ſehr ſauber gedruckte Schrif- ten legen ein deutliches Zeugniß davon ab. Siehe Ulmiſche Jubelredenp. 85. ſeqq.
Weymar.
Die erſte Buchdruckerey allhier hat der Hertzog Friedrich Willhelm angeleget. Denn als dieſer preißwuͤrdige Fuͤrſt Adminiſtrator von Churſachſen wurde und zu Torgau reſidirte, ſo ſchafte er ſich auf ſeine Koſten eine ſchoͤne Druckerey daſelbſt an, und beſuchte ſelbige nicht nur oͤfters, ſondern er legte wohl gar Hand an und ſetzte und druckte. Wie er ſich aber 1601. nach geendigter Adminiſtration wieder nach Weymar wendete, ſo wurde auch dieſe Fuͤrſtli- che Buchdruckerey mit dahin geſchaft. Man hat auch ſo gleich zu Weymar darinnen gedruckt. Ver- muthlich wuͤrde ſie in noch weit beſſere Umſtaͤnde ge- ſetzet worden ſeyn, wenn nicht ihr Durchlauchtigſter Stifter im Jahr 1602. geſtorben waͤre. Da nun die hinterlaſſenen Kinder mit ihres verſtorbenen Herrn Vaters Bruder Johann die Laͤnder theilten und das Hertzogthum Altenburg bekamen, ſo begaben ſie ſich nebſt ihrer Fr. Mutter nach Altenburg, wohin auch die vaͤterliche Buchdruckerey mitgenommen wurde. Folglich iſt dieſe Druckerey eine kurtze Zeit in Wey- mar geſtanden.
Um das Jahr 1618. entlehnte man einen Theil von Johann Weidners, Buchdr. zu Jena, Buchdru- ckerey, und druckte damit etliche Schulbuͤcher bis 1623. Vermuthlich iſt ſie nach deſſen Tod wieder nach Jena gebracht worden, weil man weiter nichts
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von einigen Buchdruckern.
cher er mit allem Fleiß und Geſchicklichkeit ruͤhmlich
bis jetzo vorſtehet. Deſſen ſehr ſauber gedruckte Schrif-
ten legen ein deutliches Zeugniß davon ab. Siehe
Ulmiſche Jubelreden p. 85. ſeqq.
Weymar.
Die erſte Buchdruckerey allhier hat der Hertzog
Friedrich Willhelm angeleget. Denn als dieſer
preißwuͤrdige Fuͤrſt Adminiſtrator von Churſachſen
wurde und zu Torgau reſidirte, ſo ſchafte er ſich auf
ſeine Koſten eine ſchoͤne Druckerey daſelbſt an, und
beſuchte ſelbige nicht nur oͤfters, ſondern er legte wohl
gar Hand an und ſetzte und druckte. Wie er ſich
aber 1601. nach geendigter Adminiſtration wieder
nach Weymar wendete, ſo wurde auch dieſe Fuͤrſtli-
che Buchdruckerey mit dahin geſchaft. Man hat
auch ſo gleich zu Weymar darinnen gedruckt. Ver-
muthlich wuͤrde ſie in noch weit beſſere Umſtaͤnde ge-
ſetzet worden ſeyn, wenn nicht ihr Durchlauchtigſter
Stifter im Jahr 1602. geſtorben waͤre. Da nun
die hinterlaſſenen Kinder mit ihres verſtorbenen Herrn
Vaters Bruder Johann die Laͤnder theilten und das
Hertzogthum Altenburg bekamen, ſo begaben ſie ſich
nebſt ihrer Fr. Mutter nach Altenburg, wohin auch
die vaͤterliche Buchdruckerey mitgenommen wurde.
Folglich iſt dieſe Druckerey eine kurtze Zeit in Wey-
mar geſtanden.
Um das Jahr 1618. entlehnte man einen Theil von
Johann Weidners, Buchdr. zu Jena, Buchdru-
ckerey, und druckte damit etliche Schulbuͤcher bis
1623. Vermuthlich iſt ſie nach deſſen Tod wieder
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/459>, abgerufen am 22.11.2024.
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