auch ehedessen Matthias Harnisch, zu Neustadt in der Pfaltz, um das Jahr 1583. geführet. Bey dem teutschen Schriften hat er abermahls die Verände- rung geliebet. Es sind selbiges zwey Engel, zu deren Füssen zwey Hände ein aufgerichtes Füllhorn halten; Bald ist es nur ein in die Höhe gerichtetes Füllhorn. Bey beyden liesset man die Worte, auf einer Seite: Wahrhaftig, auf der andern: Nahrhaftig. Siehe TAB. XV. n. 1. Jm Jahr 1565. verehlichte er sich mit Martha Jungin, mit welcher er bis an sein Ende vergnügt gelebet und mit selbiger 2. Söhne Melchior und Ambrosius und eine Tochter Martha erzeuget hat. Endlich starb er 1593. den 5. December, nach- dem er einige Jahre vorher vom Schlag gerühret worden war. Jhm zu Ehren wurde von Gregorio Richtern folgende Grabschrift verfertiget:
Hac posuit corpus vitali lumine cassus AMBROSIVS terra, nostram qui reddidit vrbem Diuersis celebrem soriptis, quae lucis in auras Edidit; hic Christum expectat, qui a morte re- ducet Corpus, & aethereo tandem transscribet Olympo.
Ein geschickter Prediger in Zittau Herr M. Johann Vogelius hat ihm aber diese Grabschrift aufgesetzt:
Hac jacet AMBROSIVS cognomine FRIT- SCHIVS vrna; Ille typographica magnus in arte senex. Donec erunt nitidis operosa volumina chartis, Expressit studio quae bonus ille suo. Multorum linguis, oculis, manibusque superstes Viuet, & aeternum proferet orbe decus.
Sic
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
auch ehedeſſen Matthias Harniſch, zu Neuſtadt in der Pfaltz, um das Jahr 1583. gefuͤhret. Bey dem teutſchen Schriften hat er abermahls die Veraͤnde- rung geliebet. Es ſind ſelbiges zwey Engel, zu deren Fuͤſſen zwey Haͤnde ein aufgerichtes Fuͤllhorn halten; Bald iſt es nur ein in die Hoͤhe gerichtetes Fuͤllhorn. Bey beyden lieſſet man die Worte, auf einer Seite: Wahrhaftig, auf der andern: Nahrhaftig. Siehe TAB. XV. n. 1. Jm Jahr 1565. verehlichte er ſich mit Martha Jungin, mit welcher er bis an ſein Ende vergnuͤgt gelebet und mit ſelbiger 2. Soͤhne Melchior und Ambroſius und eine Tochter Martha erzeuget hat. Endlich ſtarb er 1593. den 5. December, nach- dem er einige Jahre vorher vom Schlag geruͤhret worden war. Jhm zu Ehren wurde von Gregorio Richtern folgende Grabſchrift verfertiget:
Hac poſuit corpus vitali lumine caſſus AMBROSIVS terra, noſtram qui reddidit vrbem Diuerſis celebrem ſoriptis, quæ lucis in auras Edidit; hic Chriſtum expectat, qui a morte re- ducet Corpus, & æthereo tandem transſcribet Olympo.
Ein geſchickter Prediger in Zittau Herr M. Johann Vogelius hat ihm aber dieſe Grabſchrift aufgeſetzt:
Hac jacet AMBROSIVS cognomine FRIT- SCHIVS vrna; Ille typographica magnus in arte ſenex. Donec erunt nitidis operoſa volumina chartis, Expreſſit ſtudio quæ bonus ille ſuo. Multorum linguis, oculis, manibusque ſuperſtes Viuet, & æternum proferet orbe decus.
Sic
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0336"n="280"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Cap. <hirendition="#aq">V.</hi> Fortgeſetzte Nachricht</hi></fw><lb/>
auch ehedeſſen <hirendition="#fr">Matthias Harniſch,</hi> zu Neuſtadt in<lb/>
der Pfaltz, um das Jahr 1583. gefuͤhret. Bey dem<lb/>
teutſchen Schriften hat er abermahls die Veraͤnde-<lb/>
rung geliebet. Es ſind ſelbiges zwey Engel, zu deren<lb/>
Fuͤſſen zwey Haͤnde ein aufgerichtes Fuͤllhorn halten;<lb/>
Bald iſt es nur ein in die Hoͤhe gerichtetes Fuͤllhorn.<lb/>
Bey beyden lieſſet man die Worte, auf einer Seite:<lb/><hirendition="#fr">Wahrhaftig,</hi> auf der andern: <hirendition="#fr">Nahrhaftig.</hi> Siehe<lb/><hirendition="#aq">TAB. XV. n.</hi> 1. Jm Jahr 1565. verehlichte er ſich mit<lb/><hirendition="#fr">Martha Jungin,</hi> mit welcher er bis an ſein Ende<lb/>
vergnuͤgt gelebet und mit ſelbiger 2. Soͤhne <hirendition="#fr">Melchior</hi><lb/>
und <hirendition="#fr">Ambroſius</hi> und eine Tochter <hirendition="#fr">Martha</hi> erzeuget<lb/>
hat. Endlich ſtarb er 1593. den 5. December, nach-<lb/>
dem er einige Jahre vorher vom Schlag geruͤhret<lb/>
worden war. Jhm zu Ehren wurde von <hirendition="#fr">Gregorio<lb/>
Richtern</hi> folgende Grabſchrift verfertiget:</p><lb/><cit><quote><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Hac poſuit corpus vitali lumine caſſus<lb/><hirendition="#g">AMBROSIVS</hi> terra, noſtram qui reddidit<lb/><hirendition="#et">vrbem</hi><lb/>
Diuerſis celebrem ſoriptis, quæ lucis in auras<lb/>
Edidit; hic Chriſtum expectat, qui a morte re-<lb/><hirendition="#et">ducet</hi><lb/>
Corpus, & æthereo tandem transſcribet Olympo.</hi></hi></quote></cit><lb/><p>Ein geſchickter Prediger in Zittau Herr M. <hirendition="#fr">Johann<lb/>
Vogelius</hi> hat ihm aber dieſe Grabſchrift aufgeſetzt:</p><lb/><cit><quote><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Hac jacet <hirendition="#g">AMBROSIVS</hi> cognomine <hirendition="#g">FRIT-</hi><lb/><hirendition="#et"><hirendition="#g">SCHIVS</hi> vrna;</hi><lb/>
Ille typographica magnus in arte ſenex.<lb/>
Donec erunt nitidis operoſa volumina chartis,<lb/>
Expreſſit ſtudio quæ bonus ille ſuo.<lb/>
Multorum linguis, oculis, manibusque ſuperſtes<lb/>
Viuet, & æternum proferet orbe decus.</hi></hi></quote></cit><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Sic</hi></hi></fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[280/0336]
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
auch ehedeſſen Matthias Harniſch, zu Neuſtadt in
der Pfaltz, um das Jahr 1583. gefuͤhret. Bey dem
teutſchen Schriften hat er abermahls die Veraͤnde-
rung geliebet. Es ſind ſelbiges zwey Engel, zu deren
Fuͤſſen zwey Haͤnde ein aufgerichtes Fuͤllhorn halten;
Bald iſt es nur ein in die Hoͤhe gerichtetes Fuͤllhorn.
Bey beyden lieſſet man die Worte, auf einer Seite:
Wahrhaftig, auf der andern: Nahrhaftig. Siehe
TAB. XV. n. 1. Jm Jahr 1565. verehlichte er ſich mit
Martha Jungin, mit welcher er bis an ſein Ende
vergnuͤgt gelebet und mit ſelbiger 2. Soͤhne Melchior
und Ambroſius und eine Tochter Martha erzeuget
hat. Endlich ſtarb er 1593. den 5. December, nach-
dem er einige Jahre vorher vom Schlag geruͤhret
worden war. Jhm zu Ehren wurde von Gregorio
Richtern folgende Grabſchrift verfertiget:
Hac poſuit corpus vitali lumine caſſus
AMBROSIVS terra, noſtram qui reddidit
vrbem
Diuerſis celebrem ſoriptis, quæ lucis in auras
Edidit; hic Chriſtum expectat, qui a morte re-
ducet
Corpus, & æthereo tandem transſcribet Olympo.
Ein geſchickter Prediger in Zittau Herr M. Johann
Vogelius hat ihm aber dieſe Grabſchrift aufgeſetzt:
Hac jacet AMBROSIVS cognomine FRIT-
SCHIVS vrna;
Ille typographica magnus in arte ſenex.
Donec erunt nitidis operoſa volumina chartis,
Expreſſit ſtudio quæ bonus ille ſuo.
Multorum linguis, oculis, manibusque ſuperſtes
Viuet, & æternum proferet orbe decus.
Sic
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/336>, abgerufen am 20.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.