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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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von einigen Buchdruckern.
Denn beyde schrieben sich des löblichen Gymnasii be-
stallte Buchdrucker; Doch starb der Sohn noch vor
dem Vater: Sintemal dieser Berthold de Villier
erst in dem 75. Jahr seines Alters verstarb, und also
sein Amt bis in die 40. Jahr nach seines Vaters
Ableben verwaltete. Gleich aber nach seinem Tod
ward

Herrmann Brauer zum Gymnasienbuchdrucker
bestellt. Er starb in einem 82. jährigen Alter 1720.
den 14. Febr. als er biß ins 57. Jahr seinem Amt
treulich fürgestanden. Zu seinem Zeichen hatte er sich
seinem verzogenen Namen erwehlet, welcher schwartz
auf Gold getragen und mit einer Krone und Palmen-
zweigen ausgezieret ist. Siehe meine Tab. VIII. n. 5.

Seine zwey Söhne folgeten ihm in seiner Kunst,
und zwar so wurde der älteste

Berthold Brauer sein Nachfolger in der Dru-
ckerey des löblichen Gymnasii: er starb aber noch vor
dem Vater in der besten Blüte seines Alters 1712.
den 9. Junii

Der jüngere aber

Hermann Brauer wurde E. Hoch Edlen und
Hochweisen Raths daselbst Buchdrucker. Er er-
blickte den 13. Septembr. 1629. das Licht dieser Welt.
Bey Lebzeiten seines Vaters wurde er nicht nur zum
Mitglied seiner Kunst den 14. Septemb. 1701. auf-
genommen, sondern ein Hochedler und Hochweiser
Rath daselbst bestätigte ihn auch zum Rathsbuchdru-
cker, welches Amt er biß hieher noch verwaltet. Er
stehet seit dem Jahr 1710. den 3. Januar. in dieser
Bedienung. Als obbesagter Berthold Brauer ver-
storben, so sorgete der ältere Hermann Brauer,
daß sein Enckel,

Her-

von einigen Buchdruckern.
Denn beyde ſchrieben ſich des loͤblichen Gymnaſii be-
ſtallte Buchdrucker; Doch ſtarb der Sohn noch vor
dem Vater: Sintemal dieſer Berthold de Villier
erſt in dem 75. Jahr ſeines Alters verſtarb, und alſo
ſein Amt bis in die 40. Jahr nach ſeines Vaters
Ableben verwaltete. Gleich aber nach ſeinem Tod
ward

Herrmann Brauer zum Gymnaſienbuchdrucker
beſtellt. Er ſtarb in einem 82. jaͤhrigen Alter 1720.
den 14. Febr. als er biß ins 57. Jahr ſeinem Amt
treulich fuͤrgeſtanden. Zu ſeinem Zeichen hatte er ſich
ſeinem verzogenen Namen erwehlet, welcher ſchwartz
auf Gold getragen und mit einer Krone und Palmen-
zweigen ausgezieret iſt. Siehe meine Tab. VIII. n. 5.

Seine zwey Soͤhne folgeten ihm in ſeiner Kunſt,
und zwar ſo wurde der aͤlteſte

Berthold Brauer ſein Nachfolger in der Dru-
ckerey des loͤblichen Gymnaſii: er ſtarb aber noch vor
dem Vater in der beſten Bluͤte ſeines Alters 1712.
den 9. Junii

Der juͤngere aber

Hermann Brauer wurde E. Hoch Edlen und
Hochweiſen Raths daſelbſt Buchdrucker. Er er-
blickte den 13. Septembr. 1629. das Licht dieſer Welt.
Bey Lebzeiten ſeines Vaters wurde er nicht nur zum
Mitglied ſeiner Kunſt den 14. Septemb. 1701. auf-
genommen, ſondern ein Hochedler und Hochweiſer
Rath daſelbſt beſtaͤtigte ihn auch zum Rathsbuchdru-
cker, welches Amt er biß hieher noch verwaltet. Er
ſtehet ſeit dem Jahr 1710. den 3. Januar. in dieſer
Bedienung. Als obbeſagter Berthold Brauer ver-
ſtorben, ſo ſorgete der aͤltere Hermann Brauer,
daß ſein Enckel,

Her-
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[237/0281] von einigen Buchdruckern. Denn beyde ſchrieben ſich des loͤblichen Gymnaſii be- ſtallte Buchdrucker; Doch ſtarb der Sohn noch vor dem Vater: Sintemal dieſer Berthold de Villier erſt in dem 75. Jahr ſeines Alters verſtarb, und alſo ſein Amt bis in die 40. Jahr nach ſeines Vaters Ableben verwaltete. Gleich aber nach ſeinem Tod ward Herrmann Brauer zum Gymnaſienbuchdrucker beſtellt. Er ſtarb in einem 82. jaͤhrigen Alter 1720. den 14. Febr. als er biß ins 57. Jahr ſeinem Amt treulich fuͤrgeſtanden. Zu ſeinem Zeichen hatte er ſich ſeinem verzogenen Namen erwehlet, welcher ſchwartz auf Gold getragen und mit einer Krone und Palmen- zweigen ausgezieret iſt. Siehe meine Tab. VIII. n. 5. Seine zwey Soͤhne folgeten ihm in ſeiner Kunſt, und zwar ſo wurde der aͤlteſte Berthold Brauer ſein Nachfolger in der Dru- ckerey des loͤblichen Gymnaſii: er ſtarb aber noch vor dem Vater in der beſten Bluͤte ſeines Alters 1712. den 9. Junii Der juͤngere aber Hermann Brauer wurde E. Hoch Edlen und Hochweiſen Raths daſelbſt Buchdrucker. Er er- blickte den 13. Septembr. 1629. das Licht dieſer Welt. Bey Lebzeiten ſeines Vaters wurde er nicht nur zum Mitglied ſeiner Kunſt den 14. Septemb. 1701. auf- genommen, ſondern ein Hochedler und Hochweiſer Rath daſelbſt beſtaͤtigte ihn auch zum Rathsbuchdru- cker, welches Amt er biß hieher noch verwaltet. Er ſtehet ſeit dem Jahr 1710. den 3. Januar. in dieſer Bedienung. Als obbeſagter Berthold Brauer ver- ſtorben, ſo ſorgete der aͤltere Hermann Brauer, daß ſein Enckel, Her-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/281>, abgerufen am 22.11.2024.