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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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vom Jubelfest 1740.
gen Carmina, nebst Kupfferstichen und artigen Chro-
nostichis, nunmehro sehen kan; und letzteres ist auch
so gleich, auf hohen Obrigkeitlichen Befehl in denen
Predigten ausnehmend fürgetragen und erinnert wor-
den. Den 29. ejusd. begaben sich bemeldte in Herrn
Memmels Officin befindende Kunstverwandte in
Kutschen in das dasige Wirthshauß zur güldenen
Crone, da denn bey eines jeden Ankunfft Trompeten
und Paucken zum Fenster heraus gehöret wurden.
Hierauf nahmen selbige einen Actum Depositionis
vor; Da man dann vor der Prologie und nach der
Epilogie eine trefliche Musik, von des hiesigen und be-
rühmten Herrn Christoph Stoltzenbergs Composition,
hörete, und den Text hierzu unter denen Anwesenden
austheilete. Jn der Prologie, welche Heinr. Gott-
fried Zunckel,
Lips. Misn und Typogr. Stud. car-
minice hielte, wurde hauptsächlich von dem Jubelfest
Erwehnung gethan. Wie dieser Actus, welcher bey
drey Stunden gedauert, geendiget war, wurde ge-
speiset, und waren 40. Personen bey der Tafel, und
jedem von denenselben wurden die 14. Bogen Car-
mina überreichet, alle Gesundheitstrüncke mit Trom-
peten-und Pauckenschall begleitet, und die Mahlzeit
endlich mit dem Lied: Sey Lob und Ehr dem
höchsten Gut
etc. mit Einstimmung der fürtreflichsten
Musik, beschlossen. Nach geendigter Tafel eröffnete
man einen Ball, und ergötzte sich also, unter be-
ständigster anmuthigen Musik, bis Abends um 12.
Uhr, da man denn die völlige Lustbarkeit, mit Trom-
peten und Paucken, wie sie nehmlich war angefan-
gen worden, in der schönsten Nüchtern-und Zufrie-
denheit endigte.

Die
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vom Jubelfeſt 1740.
gen Carmina, nebſt Kupfferſtichen und artigen Chro-
noſtichis, nunmehro ſehen kan; und letzteres iſt auch
ſo gleich, auf hohen Obrigkeitlichen Befehl in denen
Predigten ausnehmend fuͤrgetragen und erinnert wor-
den. Den 29. ejusd. begaben ſich bemeldte in Herrn
Memmels Officin befindende Kunſtverwandte in
Kutſchen in das daſige Wirthshauß zur guͤldenen
Crone, da denn bey eines jeden Ankunfft Trompeten
und Paucken zum Fenſter heraus gehoͤret wurden.
Hierauf nahmen ſelbige einen Actum Depoſitionis
vor; Da man dann vor der Prologie und nach der
Epilogie eine trefliche Muſik, von des hieſigen und be-
ruͤhmten Herrn Chriſtoph Stoltzenbergs Compoſition,
hoͤrete, und den Text hierzu unter denen Anweſenden
austheilete. Jn der Prologie, welche Heinr. Gott-
fried Zunckel,
Lipſ. Miſn und Typogr. Stud. car-
minice hielte, wurde hauptſaͤchlich von dem Jubelfeſt
Erwehnung gethan. Wie dieſer Actus, welcher bey
drey Stunden gedauert, geendiget war, wurde ge-
ſpeiſet, und waren 40. Perſonen bey der Tafel, und
jedem von denenſelben wurden die 14. Bogen Car-
mina uͤberreichet, alle Geſundheitstruͤncke mit Trom-
peten-und Pauckenſchall begleitet, und die Mahlzeit
endlich mit dem Lied: Sey Lob und Ehr dem
hoͤchſten Gut
ꝛc. mit Einſtimmung der fuͤrtreflichſten
Muſik, beſchloſſen. Nach geendigter Tafel eroͤffnete
man einen Ball, und ergoͤtzte ſich alſo, unter be-
ſtaͤndigſter anmuthigen Muſik, bis Abends um 12.
Uhr, da man denn die voͤllige Luſtbarkeit, mit Trom-
peten und Paucken, wie ſie nehmlich war angefan-
gen worden, in der ſchoͤnſten Nuͤchtern-und Zufrie-
denheit endigte.

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[215/0256] vom Jubelfeſt 1740. gen Carmina, nebſt Kupfferſtichen und artigen Chro- noſtichis, nunmehro ſehen kan; und letzteres iſt auch ſo gleich, auf hohen Obrigkeitlichen Befehl in denen Predigten ausnehmend fuͤrgetragen und erinnert wor- den. Den 29. ejusd. begaben ſich bemeldte in Herrn Memmels Officin befindende Kunſtverwandte in Kutſchen in das daſige Wirthshauß zur guͤldenen Crone, da denn bey eines jeden Ankunfft Trompeten und Paucken zum Fenſter heraus gehoͤret wurden. Hierauf nahmen ſelbige einen Actum Depoſitionis vor; Da man dann vor der Prologie und nach der Epilogie eine trefliche Muſik, von des hieſigen und be- ruͤhmten Herrn Chriſtoph Stoltzenbergs Compoſition, hoͤrete, und den Text hierzu unter denen Anweſenden austheilete. Jn der Prologie, welche Heinr. Gott- fried Zunckel, Lipſ. Miſn und Typogr. Stud. car- minice hielte, wurde hauptſaͤchlich von dem Jubelfeſt Erwehnung gethan. Wie dieſer Actus, welcher bey drey Stunden gedauert, geendiget war, wurde ge- ſpeiſet, und waren 40. Perſonen bey der Tafel, und jedem von denenſelben wurden die 14. Bogen Car- mina uͤberreichet, alle Geſundheitstruͤncke mit Trom- peten-und Pauckenſchall begleitet, und die Mahlzeit endlich mit dem Lied: Sey Lob und Ehr dem hoͤchſten Gut ꝛc. mit Einſtimmung der fuͤrtreflichſten Muſik, beſchloſſen. Nach geendigter Tafel eroͤffnete man einen Ball, und ergoͤtzte ſich alſo, unter be- ſtaͤndigſter anmuthigen Muſik, bis Abends um 12. Uhr, da man denn die voͤllige Luſtbarkeit, mit Trom- peten und Paucken, wie ſie nehmlich war angefan- gen worden, in der ſchoͤnſten Nuͤchtern-und Zufrie- denheit endigte. Die O 4

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/256>, abgerufen am 24.08.2024.