Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
vom Jubelfest 1740.
gedruckt und von einigen vor den Erfinder dieser
Kunst gehalten wird. Es ist aber biß dato die Bibel,
als das älteste unter seinen Nahmen im Jahr 1466.
gedruckte Buch bekannt worden.
5) Regiomontanus, oder Johann Müller, von
Königsberg aus Francken, gebürtig, ein vortreffli-
cher Mathematicus, welcher eine Zeitlang durch Vor-
schub Bernhard Walthers, eines wohlhabenden
Bürgers zu Nürnberg eine eigne Buchdruckerey ge-
habt, und zuerst in Teutschland ein und andre Bü-
cher mit schönen Römischen Characteribus gedrucket.

Uber die bisher beschriebene Figuren stehet eine
Uberschrift mit folgenden lateinischen Worten:

BENEFICIO DEI ET SOLERTIA
GERMANORVM.

das ist:
Durch GOttes Güte und der Teutschen
Witz.

Anzuzeigen, daß die Erfindung der Buchdrucker-
kunst zuvörderst dem allweisen und allgütigen GOtt,
der solche Wohlthat diesen Zeiten aufgespahret, und
der Teutschen Witz und Geschicklichkeit mit Danck
zuzuschreiben sey: Weil alle Scribenten von den er-
sten Zeiten der Erfindung solche den Teutschen ohne
jemandes Widerspruch zugeeignet haben.

Jm Abschnitte stehen diese Worte und Zahlen:

MEMORIA SECVLARIS.
cll CC XXXX.

das ist:
Das dreyhundertjährige Gedächtniß im Jahr
1740.

Auf
vom Jubelfeſt 1740.
gedruckt und von einigen vor den Erfinder dieſer
Kunſt gehalten wird. Es iſt aber biß dato die Bibel,
als das aͤlteſte unter ſeinen Nahmen im Jahr 1466.
gedruckte Buch bekannt worden.
5) Regiomontanus, oder Johann Muͤller, von
Koͤnigsberg aus Francken, gebuͤrtig, ein vortreffli-
cher Mathematicus, welcher eine Zeitlang durch Vor-
ſchub Bernhard Walthers, eines wohlhabenden
Buͤrgers zu Nuͤrnberg eine eigne Buchdruckerey ge-
habt, und zuerſt in Teutſchland ein und andre Buͤ-
cher mit ſchoͤnen Roͤmiſchen Characteribus gedrucket.

Uber die bisher beſchriebene Figuren ſtehet eine
Uberſchrift mit folgenden lateiniſchen Worten:

BENEFICIO DEI ET SOLERTIA
GERMANORVM.

das iſt:
Durch GOttes Guͤte und der Teutſchen
Witz.

Anzuzeigen, daß die Erfindung der Buchdrucker-
kunſt zuvoͤrderſt dem allweiſen und allguͤtigen GOtt,
der ſolche Wohlthat dieſen Zeiten aufgeſpahret, und
der Teutſchen Witz und Geſchicklichkeit mit Danck
zuzuſchreiben ſey: Weil alle Scribenten von den er-
ſten Zeiten der Erfindung ſolche den Teutſchen ohne
jemandes Widerſpruch zugeeignet haben.

Jm Abſchnitte ſtehen dieſe Worte und Zahlen:

MEMORIA SECVLARIS.
ⅽⅼↄⅼↄ CC XXXX.

das iſt:
Das dreyhundertjaͤhrige Gedaͤchtniß im Jahr
1740.

Auf
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0248" n="207"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom Jubelfe&#x017F;t 1740.</hi></fw><lb/>
gedruckt und von einigen vor den Erfinder die&#x017F;er<lb/>
Kun&#x017F;t gehalten wird. Es i&#x017F;t aber biß dato die Bibel,<lb/>
als das a&#x0364;lte&#x017F;te unter &#x017F;einen Nahmen im Jahr 1466.<lb/>
gedruckte Buch bekannt worden.</item><lb/>
                <item>5) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Regiomontanus</hi>,</hi> oder <hi rendition="#fr">Johann Mu&#x0364;ller,</hi> von<lb/>
Ko&#x0364;nigsberg aus Francken, gebu&#x0364;rtig, ein vortreffli-<lb/>
cher Mathematicus, welcher eine Zeitlang durch Vor-<lb/>
&#x017F;chub <hi rendition="#fr">Bernhard Walthers,</hi> eines wohlhabenden<lb/>
Bu&#x0364;rgers zu Nu&#x0364;rnberg eine eigne Buchdruckerey ge-<lb/>
habt, und zuer&#x017F;t in Teut&#x017F;chland ein und andre Bu&#x0364;-<lb/>
cher mit &#x017F;cho&#x0364;nen Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Characteribus gedrucket.</item>
              </list><lb/>
              <p>Uber die bisher be&#x017F;chriebene Figuren &#x017F;tehet eine<lb/>
Uber&#x017F;chrift mit folgenden lateini&#x017F;chen Worten:</p><lb/>
              <cit>
                <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">BENEFICIO DEI ET SOLERTIA<lb/>
GERMANORVM.</hi> </hi> </quote>
              </cit><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">das i&#x017F;t:<lb/><hi rendition="#fr">Durch GOttes Gu&#x0364;te und der Teut&#x017F;chen<lb/>
Witz.</hi></hi> </p><lb/>
              <p>Anzuzeigen, daß die Erfindung der Buchdrucker-<lb/>
kun&#x017F;t zuvo&#x0364;rder&#x017F;t dem allwei&#x017F;en und allgu&#x0364;tigen GOtt,<lb/>
der &#x017F;olche Wohlthat die&#x017F;en Zeiten aufge&#x017F;pahret, und<lb/>
der Teut&#x017F;chen Witz und Ge&#x017F;chicklichkeit mit Danck<lb/>
zuzu&#x017F;chreiben &#x017F;ey: Weil alle Scribenten von den er-<lb/>
&#x017F;ten Zeiten der Erfindung &#x017F;olche den Teut&#x017F;chen ohne<lb/>
jemandes Wider&#x017F;pruch zugeeignet haben.</p><lb/>
              <p>Jm Ab&#x017F;chnitte &#x017F;tehen die&#x017F;e Worte und Zahlen:</p><lb/>
              <cit>
                <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">MEMORIA SECVLARIS.<lb/>
&#x217D;&#x217C;&#x2184;&#x217C;&#x2184; CC XXXX.</hi> </hi> </quote>
              </cit><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">das i&#x017F;t:<lb/><hi rendition="#fr">Das dreyhundertja&#x0364;hrige Geda&#x0364;chtniß im Jahr</hi><lb/>
1740.</hi> </p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Auf</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0248] vom Jubelfeſt 1740. gedruckt und von einigen vor den Erfinder dieſer Kunſt gehalten wird. Es iſt aber biß dato die Bibel, als das aͤlteſte unter ſeinen Nahmen im Jahr 1466. gedruckte Buch bekannt worden. 5) Regiomontanus, oder Johann Muͤller, von Koͤnigsberg aus Francken, gebuͤrtig, ein vortreffli- cher Mathematicus, welcher eine Zeitlang durch Vor- ſchub Bernhard Walthers, eines wohlhabenden Buͤrgers zu Nuͤrnberg eine eigne Buchdruckerey ge- habt, und zuerſt in Teutſchland ein und andre Buͤ- cher mit ſchoͤnen Roͤmiſchen Characteribus gedrucket. Uber die bisher beſchriebene Figuren ſtehet eine Uberſchrift mit folgenden lateiniſchen Worten: BENEFICIO DEI ET SOLERTIA GERMANORVM. das iſt: Durch GOttes Guͤte und der Teutſchen Witz. Anzuzeigen, daß die Erfindung der Buchdrucker- kunſt zuvoͤrderſt dem allweiſen und allguͤtigen GOtt, der ſolche Wohlthat dieſen Zeiten aufgeſpahret, und der Teutſchen Witz und Geſchicklichkeit mit Danck zuzuſchreiben ſey: Weil alle Scribenten von den er- ſten Zeiten der Erfindung ſolche den Teutſchen ohne jemandes Widerſpruch zugeeignet haben. Jm Abſchnitte ſtehen dieſe Worte und Zahlen: MEMORIA SECVLARIS. ⅽⅼↄⅼↄ CC XXXX. das iſt: Das dreyhundertjaͤhrige Gedaͤchtniß im Jahr 1740. Auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/248
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/248>, abgerufen am 17.05.2024.