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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. IV. Ausführliche Nachricht
dritte Buchdruckerjubiläum geschlagen worden sind.
Es sind aber folgende zum Vorschein gekommen.

NVM. I.

Die erste Seite von dieser Gedächtnißmüntze stel-
let uns eine Buchdruckerpresse vor, neben welcher
zwey Genii, oder sogenannte Huldgötter stehen;
Davon der eine den Winckelhacken, den die Setzer
zu gebrauchen pflegen, in der Hand führet, der an-
nere aber die Druckerballen auf einander hält. Uber
der Presse schwebet die Fama mit einer Posaune,
welche den Nuhm von dieser Kunst und ihren Erfin-
dern ausbreitet, mit der lincken Hand aber einen
grossen Zettul vorzeiget, auf welchen sich die folgen-
den Nahmen befinden:

1) Guttenberg, das ist, Johann Guttenberg,
oder sonst Genßefleisch zugenahmet, von Mayntz
gebürtig, welchem nach den ältesten und bewehrtesten
Zeugnissen die Erfindung mit eintzeln und bewegli-
chen Buchstaben zu drucken vor andern zugeschrie-
ben wird.
2) Faustus, das ist, Johann Faust, von Mayntz
gebürtig, der daselbst als ein wohlhabender Mann
zu Erfindung und Einrichtung der Buchdruckerkunst
vieles beygetragen hat.
3) Schoeffer, das ist, Peter Schäffer aus Gerns-
heim, welcher auch in Mayntz gelebt, und durch die
aus Metall gegoßnen Buchstaben und sogenannte
Matrices die Vollkommenheit der edlen Kunst gar
sehr befördert.
4) Mentelin, das ist, Johann Mentelin, ein
Straßburger, welcher zeitlich in Straßburg Bücher
ge-

Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
dritte Buchdruckerjubilaͤum geſchlagen worden ſind.
Es ſind aber folgende zum Vorſchein gekommen.

NVM. I.

Die erſte Seite von dieſer Gedaͤchtnißmuͤntze ſtel-
let uns eine Buchdruckerpreſſe vor, neben welcher
zwey Genii, oder ſogenannte Huldgoͤtter ſtehen;
Davon der eine den Winckelhacken, den die Setzer
zu gebrauchen pflegen, in der Hand fuͤhret, der an-
nere aber die Druckerballen auf einander haͤlt. Uber
der Preſſe ſchwebet die Fama mit einer Poſaune,
welche den Nuhm von dieſer Kunſt und ihren Erfin-
dern ausbreitet, mit der lincken Hand aber einen
groſſen Zettul vorzeiget, auf welchen ſich die folgen-
den Nahmen befinden:

1) Guttenberg, das iſt, Johann Guttenberg,
oder ſonſt Genßefleiſch zugenahmet, von Mayntz
gebuͤrtig, welchem nach den aͤlteſten und bewehrteſten
Zeugniſſen die Erfindung mit eintzeln und bewegli-
chen Buchſtaben zu drucken vor andern zugeſchrie-
ben wird.
2) Fauſtus, das iſt, Johann Fauſt, von Mayntz
gebuͤrtig, der daſelbſt als ein wohlhabender Mann
zu Erfindung und Einrichtung der Buchdruckerkunſt
vieles beygetragen hat.
3) Schœffer, das iſt, Peter Schaͤffer aus Gerns-
heim, welcher auch in Mayntz gelebt, und durch die
aus Metall gegoßnen Buchſtaben und ſogenannte
Matrices die Vollkommenheit der edlen Kunſt gar
ſehr befoͤrdert.
4) Mentelin, das iſt, Johann Mentelin, ein
Straßburger, welcher zeitlich in Straßburg Buͤcher
ge-
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[206/0247] Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht dritte Buchdruckerjubilaͤum geſchlagen worden ſind. Es ſind aber folgende zum Vorſchein gekommen. NVM. I. Die erſte Seite von dieſer Gedaͤchtnißmuͤntze ſtel- let uns eine Buchdruckerpreſſe vor, neben welcher zwey Genii, oder ſogenannte Huldgoͤtter ſtehen; Davon der eine den Winckelhacken, den die Setzer zu gebrauchen pflegen, in der Hand fuͤhret, der an- nere aber die Druckerballen auf einander haͤlt. Uber der Preſſe ſchwebet die Fama mit einer Poſaune, welche den Nuhm von dieſer Kunſt und ihren Erfin- dern ausbreitet, mit der lincken Hand aber einen groſſen Zettul vorzeiget, auf welchen ſich die folgen- den Nahmen befinden: 1) Guttenberg, das iſt, Johann Guttenberg, oder ſonſt Genßefleiſch zugenahmet, von Mayntz gebuͤrtig, welchem nach den aͤlteſten und bewehrteſten Zeugniſſen die Erfindung mit eintzeln und bewegli- chen Buchſtaben zu drucken vor andern zugeſchrie- ben wird. 2) Fauſtus, das iſt, Johann Fauſt, von Mayntz gebuͤrtig, der daſelbſt als ein wohlhabender Mann zu Erfindung und Einrichtung der Buchdruckerkunſt vieles beygetragen hat. 3) Schœffer, das iſt, Peter Schaͤffer aus Gerns- heim, welcher auch in Mayntz gelebt, und durch die aus Metall gegoßnen Buchſtaben und ſogenannte Matrices die Vollkommenheit der edlen Kunſt gar ſehr befoͤrdert. 4) Mentelin, das iſt, Johann Mentelin, ein Straßburger, welcher zeitlich in Straßburg Buͤcher ge-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/247>, abgerufen am 24.11.2024.