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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. IV. Ausführliche Nachricht
ietzt regierenden vier Bürgermeister, nemlich des Herrn
Peter van der Camer, Jan van Dye, Anton
van Styrum
und Cornel. Ascan van Sypestein,
an beyden Seiten hangen. Auf dem Grunde siehet
man die vornehmsten Sachen, durch welche Haar-
lem einen Vorzug für andern Städten hat, als die
Leinwandbleiche, den Leinenhandel, die Garnwebe-
rey, Blumen, die Jagd u. s. w. Dabey sich ver-
schiedene Genii geschäfftig erweisen. Unter andern
sitzet einer dort, der vor sich, gegen den Altar das
zuerst gedruckte Buch: Spiegel onser Behoude-
niße,
offen liegen hat; Endlich zeigt sich die Stadt
Haarlem mit ihren schönen Kirchen und andern Ge-
bäuden, auf der einem Seite, auf der andern Seite
aber der Fluß Sparen mit darauf seegelnden Schif-
fen. Um den Rand stehet: MEMORIAE SA-
CRVM;
Welche Worte aus der über dem Hause
des vermeynten Erfinders der Buchdruckerkunst in
Haarlem befindlichen Inscription genommen. Zu
Ende stehet: HARLEMVM MDCCXL. Auf
dem äusersten Rande aber der Nahme des Med. M.
Holtzbey. Auf der andern Seite praesentiret sich
das Haarlemer Gehöltze, in welchem Laur. Cöster
in einem Habit, dergleichen zu seiner Zeit die Gelehr-
ten getragen, sitzet, dessen Name unten am Saum
seines Kleides zu lesen ist. Jn der rechten Hand
hält er einen Buchstaben, und scheinet mit der
Weißheit zu sprechen, die sich in der Gestalt der Mi-
nervä vor ihm in den Wolcken sehen lässet. Das
Licht aber, welches hinter ihr aus der Höhe gläntzet,
woran die Strahlen auf Cöstern schiessen, zeiget an,
daß die Buchdruckerkunst ihm durch ein höheres Licht
eingegeben worden sey. Auf der andern Seite siehet

man

Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
ietzt regierenden vier Buͤrgermeiſter, nemlich des Herrn
Peter van der Camer, Jan van Dye, Anton
van Styrum
und Cornel. Aſcan van Sypeſtein,
an beyden Seiten hangen. Auf dem Grunde ſiehet
man die vornehmſten Sachen, durch welche Haar-
lem einen Vorzug fuͤr andern Staͤdten hat, als die
Leinwandbleiche, den Leinenhandel, die Garnwebe-
rey, Blumen, die Jagd u. ſ. w. Dabey ſich ver-
ſchiedene Genii geſchaͤfftig erweiſen. Unter andern
ſitzet einer dort, der vor ſich, gegen den Altar das
zuerſt gedruckte Buch: Spiegel onſer Behoude-
niße,
offen liegen hat; Endlich zeigt ſich die Stadt
Haarlem mit ihren ſchoͤnen Kirchen und andern Ge-
baͤuden, auf der einem Seite, auf der andern Seite
aber der Fluß Sparen mit darauf ſeegelnden Schif-
fen. Um den Rand ſtehet: MEMORIAE SA-
CRVM;
Welche Worte aus der uͤber dem Hauſe
des vermeynten Erfinders der Buchdruckerkunſt in
Haarlem befindlichen Inſcription genommen. Zu
Ende ſtehet: HARLEMVM MDCCXL. Auf
dem aͤuſerſten Rande aber der Nahme des Med. M.
Holtzbey. Auf der andern Seite præſentiret ſich
das Haarlemer Gehoͤltze, in welchem Laur. Coͤſter
in einem Habit, dergleichen zu ſeiner Zeit die Gelehr-
ten getragen, ſitzet, deſſen Name unten am Saum
ſeines Kleides zu leſen iſt. Jn der rechten Hand
haͤlt er einen Buchſtaben, und ſcheinet mit der
Weißheit zu ſprechen, die ſich in der Geſtalt der Mi-
nervaͤ vor ihm in den Wolcken ſehen laͤſſet. Das
Licht aber, welches hinter ihr aus der Hoͤhe glaͤntzet,
woran die Strahlen auf Coͤſtern ſchieſſen, zeiget an,
daß die Buchdruckerkunſt ihm durch ein hoͤheres Licht
eingegeben worden ſey. Auf der andern Seite ſiehet

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[178/0219] Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht ietzt regierenden vier Buͤrgermeiſter, nemlich des Herrn Peter van der Camer, Jan van Dye, Anton van Styrum und Cornel. Aſcan van Sypeſtein, an beyden Seiten hangen. Auf dem Grunde ſiehet man die vornehmſten Sachen, durch welche Haar- lem einen Vorzug fuͤr andern Staͤdten hat, als die Leinwandbleiche, den Leinenhandel, die Garnwebe- rey, Blumen, die Jagd u. ſ. w. Dabey ſich ver- ſchiedene Genii geſchaͤfftig erweiſen. Unter andern ſitzet einer dort, der vor ſich, gegen den Altar das zuerſt gedruckte Buch: Spiegel onſer Behoude- niße, offen liegen hat; Endlich zeigt ſich die Stadt Haarlem mit ihren ſchoͤnen Kirchen und andern Ge- baͤuden, auf der einem Seite, auf der andern Seite aber der Fluß Sparen mit darauf ſeegelnden Schif- fen. Um den Rand ſtehet: MEMORIAE SA- CRVM; Welche Worte aus der uͤber dem Hauſe des vermeynten Erfinders der Buchdruckerkunſt in Haarlem befindlichen Inſcription genommen. Zu Ende ſtehet: HARLEMVM MDCCXL. Auf dem aͤuſerſten Rande aber der Nahme des Med. M. Holtzbey. Auf der andern Seite præſentiret ſich das Haarlemer Gehoͤltze, in welchem Laur. Coͤſter in einem Habit, dergleichen zu ſeiner Zeit die Gelehr- ten getragen, ſitzet, deſſen Name unten am Saum ſeines Kleides zu leſen iſt. Jn der rechten Hand haͤlt er einen Buchſtaben, und ſcheinet mit der Weißheit zu ſprechen, die ſich in der Geſtalt der Mi- nervaͤ vor ihm in den Wolcken ſehen laͤſſet. Das Licht aber, welches hinter ihr aus der Hoͤhe glaͤntzet, woran die Strahlen auf Coͤſtern ſchieſſen, zeiget an, daß die Buchdruckerkunſt ihm durch ein hoͤheres Licht eingegeben worden ſey. Auf der andern Seite ſiehet man

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/219>, abgerufen am 22.11.2024.