ein Lorbeercrantz, und auf dem Postement des Bil- des stehen die Worte: ALTER CADMVS, um den Rand herum aber: L. J. KOSTERVS TY- POGR. INVENT. AN. MCCCCXL. Auf der andern Seite erblicket man das Wappen der Stadt Haarlem nebst Palmen und Lorbeerzweigen, in der Ferne aber den Wald und die Stadt selbst. Uber derselben ist eine fliegende Fama, welche in der rechten Hand ein Buch hält, und in der lincken das Lob dieses Buchdruckers ausposaunet, mit der Um- schrif: HINO TOTVM SPARGVNTVR IN ORBEM LITERAE d. i. von hieraus werden die Druckerbuchstaben in die gantze Welt ausge- streuet. Unten aber stehet: PER TRIA SAE- CVLA M. CCCCXL. d. i. drey hundert Jahr lang. Der Verfertiger derselben ist der berühmte Medailleur von Schwindern im Haag.
Die andere hat der berühmte Medailleur, Herr Holtzhey zu Amsterdam gemachet. Auf der einem Seite sieht man die Stadt Haarlem in Gestalt einer ansehnlichen Matrone, mit einem Crantz auf dem Haupte, und auf einem prächtigen Stuhle sitzend. Jn der lincken Hand hält sie ein Bündel Ruthen, mit einem darinnen steckenden Beil, als dem Zeichen der Bürgermeister Würde, an welchem 3. in einem Circul geschlungene Schlangen hangen, dadurch an- zudeuten, daß seit der Erfindung der Buchdrucker- kunst drey Jahrhunderte nun verflossen. Mit der rechten Hand opfert sie auf einem Altar, an welchem das bekannte Schiff Damiata, womit sie vor Zeiten so grosse Ehre erworben, abgebildet ist, ein Danck- opfer. Hinter ihr stehet ein Palmbaum, woran das Stadt-Wappen in der Mitte, und die Wappen der
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vom Jubelfeſt 1740
ein Lorbeercrantz, und auf dem Poſtement des Bil- des ſtehen die Worte: ALTER CADMVS, um den Rand herum aber: L. J. KOSTERVS TY- POGR. INVENT. AN. MCCCCXL. Auf der andern Seite erblicket man das Wappen der Stadt Haarlem nebſt Palmen und Lorbeerzweigen, in der Ferne aber den Wald und die Stadt ſelbſt. Uber derſelben iſt eine fliegende Fama, welche in der rechten Hand ein Buch haͤlt, und in der lincken das Lob dieſes Buchdruckers auspoſaunet, mit der Um- ſchrif: HINO TOTVM SPARGVNTVR IN ORBEM LITERÆ d. i. von hieraus werden die Druckerbuchſtaben in die gantze Welt ausge- ſtreuet. Unten aber ſtehet: PER TRIA SAE- CVLA M. CCCCXL. d. i. drey hundert Jahr lang. Der Verfertiger derſelben iſt der beruͤhmte Medailleur von Schwindern im Haag.
Die andere hat der beruͤhmte Medailleur, Herr Holtzhey zu Amſterdam gemachet. Auf der einem Seite ſieht man die Stadt Haarlem in Geſtalt einer anſehnlichen Matrone, mit einem Crantz auf dem Haupte, und auf einem praͤchtigen Stuhle ſitzend. Jn der lincken Hand haͤlt ſie ein Buͤndel Ruthen, mit einem darinnen ſteckenden Beil, als dem Zeichen der Buͤrgermeiſter Wuͤrde, an welchem 3. in einem Circul geſchlungene Schlangen hangen, dadurch an- zudeuten, daß ſeit der Erfindung der Buchdrucker- kunſt drey Jahrhunderte nun verfloſſen. Mit der rechten Hand opfert ſie auf einem Altar, an welchem das bekannte Schiff Damiata, womit ſie vor Zeiten ſo groſſe Ehre erworben, abgebildet iſt, ein Danck- opfer. Hinter ihr ſtehet ein Palmbaum, woran das Stadt-Wappen in der Mitte, und die Wappen der
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vom Jubelfeſt 1740
ein Lorbeercrantz, und auf dem Poſtement des Bil-
des ſtehen die Worte: ALTER CADMVS, um
den Rand herum aber: L. J. KOSTERVS TY-
POGR. INVENT. AN. MCCCCXL. Auf
der andern Seite erblicket man das Wappen der
Stadt Haarlem nebſt Palmen und Lorbeerzweigen,
in der Ferne aber den Wald und die Stadt ſelbſt.
Uber derſelben iſt eine fliegende Fama, welche in der
rechten Hand ein Buch haͤlt, und in der lincken das
Lob dieſes Buchdruckers auspoſaunet, mit der Um-
ſchrif: HINO TOTVM SPARGVNTVR IN
ORBEM LITERÆ d. i. von hieraus werden
die Druckerbuchſtaben in die gantze Welt ausge-
ſtreuet. Unten aber ſtehet: PER TRIA SAE-
CVLA M. CCCCXL. d. i. drey hundert Jahr
lang. Der Verfertiger derſelben iſt der beruͤhmte
Medailleur von Schwindern im Haag.
Die andere hat der beruͤhmte Medailleur, Herr
Holtzhey zu Amſterdam gemachet. Auf der einem
Seite ſieht man die Stadt Haarlem in Geſtalt einer
anſehnlichen Matrone, mit einem Crantz auf dem
Haupte, und auf einem praͤchtigen Stuhle ſitzend.
Jn der lincken Hand haͤlt ſie ein Buͤndel Ruthen,
mit einem darinnen ſteckenden Beil, als dem Zeichen
der Buͤrgermeiſter Wuͤrde, an welchem 3. in einem
Circul geſchlungene Schlangen hangen, dadurch an-
zudeuten, daß ſeit der Erfindung der Buchdrucker-
kunſt drey Jahrhunderte nun verfloſſen. Mit der
rechten Hand opfert ſie auf einem Altar, an welchem
das bekannte Schiff Damiata, womit ſie vor Zeiten
ſo groſſe Ehre erworben, abgebildet iſt, ein Danck-
opfer. Hinter ihr ſtehet ein Palmbaum, woran das
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/218>, abgerufen am 16.02.2025.
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