2) Keine Gesellschafft kan ein Postulat halten, die nicht gewiß weiß, daß sie von aller, auch der geringsten, Befleckung rein sey.
3) Man kan keinen, so in einer Streit-Sache ver- wickelt, schlechterdings und ohne gründliche Erforschung derselben davon befreyen.
4) Kein Herr kan einen Jungen aufdingen oder loßsprechen, ohne Beyseyn redlicher Kunst- Glieder, oder in Ermangelung deren, soll er ihn bey einer nächst gelegenen Gesellschafft las- sen einschreiben und loßsprechen.
XXIX. Paul Paters Fragen von der Buchdru- ckerey, mit Anmerckungen.
Nunmehro haben wir alles geliefert, was nur zur Ver- beßerung und Vermehrung unserer Buchdruckerkunst einiger maßen gerechnet werden kan. Ein kleiner Raum, der uns noch übrig war, gab uns die Gelegenheit an die Hand, unsere Pappiere noch einmal durchzusehen, ob wir noch etwas finden mögten, womit wir füglich den ledigen Platz an füllen könnten. Und siehe da/ wir fanden darunter noch ein Blätgen, worauf wir die Worte geschrieben hatten: Paulus Pater hat in seinerDissertation de Ger- maniae Miraculo optimo, maximo, Typis Lit- terarum,Leipzig, 1710. 4 to. C. VI. p. 81. seqq.weder hinlänglich, noch Kunstgebräuchlich auf seine aufgeworfene Fragen von der Buchdru- ckerey geantwortet, welches man an seinem Ort
be-
2) Keine Geſellſchafft kan ein Poſtulat halten, die nicht gewiß weiß, daß ſie von aller, auch der geringſten, Befleckung rein ſey.
3) Man kan keinen, ſo in einer Streit-Sache ver- wickelt, ſchlechterdings und ohne gruͤndliche Erforſchung derſelben davon befreyen.
4) Kein Herr kan einen Jungen aufdingen oder loßſprechen, ohne Beyſeyn redlicher Kunſt- Glieder, oder in Ermangelung deren, ſoll er ihn bey einer naͤchſt gelegenen Geſellſchafft laſ- ſen einſchreiben und loßſprechen.
XXIX. Paul Paters Fragen von der Buchdru- ckerey, mit Anmerckungen.
Nunmehro haben wir alles geliefert, was nur zur Ver- beßerung und Vermehrung unſerer Buchdruckerkunſt einiger maßen gerechnet werden kan. Ein kleiner Raum, der uns noch uͤbrig war, gab uns die Gelegenheit an die Hand, unſere Pappiere noch einmal durchzuſehen, ob wir noch etwas finden moͤgten, womit wir fuͤglich den ledigen Platz an fuͤllen koͤnnten. Und ſiehe da/ wir fanden darunter noch ein Blaͤtgen, worauf wir die Worte geſchrieben hatten: Paulus Pater hat in ſeinerDiſſertation de Ger- maniæ Miraculo optimo, maximo, Typis Lit- terarum,Leipzig, 1710. 4 to. C. VI. p. 81. ſeqq.weder hinlaͤnglich, noch Kunſtgebraͤuchlich auf ſeine aufgeworfene Fragen von der Buchdru- ckerey geantwortet, welches man an ſeinem Ort
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[0375]
2) Keine Geſellſchafft kan ein Poſtulat halten,
die nicht gewiß weiß, daß ſie von aller, auch
der geringſten, Befleckung rein ſey.
3) Man kan keinen, ſo in einer Streit-Sache ver-
wickelt, ſchlechterdings und ohne gruͤndliche
Erforſchung derſelben davon befreyen.
4) Kein Herr kan einen Jungen aufdingen oder
loßſprechen, ohne Beyſeyn redlicher Kunſt-
Glieder, oder in Ermangelung deren, ſoll er
ihn bey einer naͤchſt gelegenen Geſellſchafft laſ-
ſen einſchreiben und loßſprechen.
XXIX.
Paul Paters Fragen von der Buchdru-
ckerey, mit Anmerckungen.
Nunmehro haben wir alles geliefert, was nur zur Ver-
beßerung und Vermehrung unſerer Buchdruckerkunſt
einiger maßen gerechnet werden kan. Ein kleiner Raum,
der uns noch uͤbrig war, gab uns die Gelegenheit an die
Hand, unſere Pappiere noch einmal durchzuſehen, ob wir noch
etwas finden moͤgten, womit wir fuͤglich den ledigen Platz
an fuͤllen koͤnnten. Und ſiehe da/ wir fanden darunter noch
ein Blaͤtgen, worauf wir die Worte geſchrieben hatten:
Paulus Pater hat in ſeiner Diſſertation de Ger-
maniæ Miraculo optimo, maximo, Typis Lit-
terarum, Leipzig, 1710. 4 to. C. VI. p. 81.
ſeqq. weder hinlaͤnglich, noch Kunſtgebraͤuchlich
auf ſeine aufgeworfene Fragen von der Buchdru-
ckerey geantwortet, welches man an ſeinem Ort
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/375>, abgerufen am 26.06.2024.
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