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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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gehindert werde/ zu verschicken, noch einem andern, nach Ge-
legenheit zu erlauben. Den andern aber/ wie auch an den übri-
gen Jungen, so keinen Gesellen untergeben, oder beygestellt
seynd, soll es bey Straff eines halben Güldens in die gemeine
Büchse, gäntzlich verbothen seyn.

Wie nicht weniger sollen die Uebermaß der Straf-
fen denen Gesellen dergestalt abgeschnitten und benom-
men seyn, daß dieselben einen Uebertreter höher nicht,
als um einen Reichsthaler zu strafen befugt; alle ande-
re Verbrechen aber, so eine mehrere Bestraffung im-
portiren, vor die Seßion, der gemeinen Büchse zu gu-
te, verwiesen seyn;
und keiner derer Gesellen sich einer meh-
rerern Straffe unterwerffen soll, bey Vermeidung unsers ernst-
lichen Einsehens und anderweiten Bestraffung etc. Secretum
in Senatu Donnerstags den 9 Febr. Ao. 1660.



XXI.
Articul und Satzungen
Eines Edl. und Hochweisen Raths der Heil.
Reichs-Stadt Nürnberg 1673. denen
Buchdruckern ertheilet.
1) Daß die Buchdrucker, mit übermäßigen Gesinde, son-
derlich Jungen, sich nicht überhäuffen, und nur, so
viel sie deren zur Nothdurfft bedürffen, annehmen
sollen.
2) Doch mag einem Buchdrucker hiermit zugelassen seyn, über
obspecificirte, noch einen Jungen, der die Correctur aus-
trägt, und andere Arbeit im Hause verrichtet, zu halten;
der aber nicht eher mag aufgedüngt noch eingeschrieben
werden biß ein anderer loßgesprochen ist.
3) Jn einer jeden Druckerey eine Büchse seyn solle, in welche
der Buchdrucker Herr von jeder Preß 8 pf. und ein hiesi-
ger Geselle 4 pf. wöchentlich, ein fremder Gesell aber so
neu ankommt, vor das erste halbe Jahr, einen halben
Gülden einlegen, denen Krancken und Nothleidenden Ge-
sellen, und welche, nach ihrem Absterben die Mittel zu
ihrer Begräbniß nicht hinterlaßen, darmit zu helffen.
Die

gehindert werde/ zu verſchicken, noch einem andern, nach Ge-
legenheit zu erlauben. Den andern aber/ wie auch an den uͤbri-
gen Jungen, ſo keinen Geſellen untergeben, oder beygeſtellt
ſeynd, ſoll es bey Straff eines halben Guͤldens in die gemeine
Buͤchſe, gaͤntzlich verbothen ſeyn.

Wie nicht weniger ſollen die Uebermaß der Straf-
fen denen Geſellen dergeſtalt abgeſchnitten und benom-
men ſeyn, daß dieſelben einen Uebertreter hoͤher nicht,
als um einen Reichsthaler zu ſtrafen befugt; alle ande-
re Verbrechen aber, ſo eine mehrere Beſtraffung im-
portiren, vor die Seßion, der gemeinen Buͤchſe zu gu-
te, verwieſen ſeyn;
und keiner derer Geſellen ſich einer meh-
rerern Straffe unterwerffen ſoll, bey Vermeidung unſers ernſt-
lichen Einſehens und anderweiten Beſtraffung ꝛc. Secretum
in Senatu Donnerſtags den 9 Febr. Ao. 1660.



XXI.
Articul und Satzungen
Eines Edl. und Hochweiſen Raths der Heil.
Reichs-Stadt Nuͤrnberg 1673. denen
Buchdruckern ertheilet.
1) Daß die Buchdrucker, mit uͤbermaͤßigen Geſinde, ſon-
derlich Jungen, ſich nicht uͤberhaͤuffen, und nur, ſo
viel ſie deren zur Nothdurfft beduͤrffen, annehmen
ſollen.
2) Doch mag einem Buchdrucker hiermit zugelaſſen ſeyn, uͤber
obſpecificirte, noch einen Jungen, der die Correctur aus-
traͤgt, und andere Arbeit im Hauſe verrichtet, zu halten;
der aber nicht eher mag aufgeduͤngt noch eingeſchrieben
werden biß ein anderer loßgeſprochen iſt.
3) Jn einer jeden Druckerey eine Buͤchſe ſeyn ſolle, in welche
der Buchdrucker Herr von jeder Preß 8 pf. und ein hieſi-
ger Geſelle 4 pf. woͤchentlich, ein fremder Geſell aber ſo
neu ankommt, vor das erſte halbe Jahr, einen halben
Guͤlden einlegen, denen Krancken und Nothleidenden Ge-
ſellen, und welche, nach ihrem Abſterben die Mittel zu
ihrer Begraͤbniß nicht hinterlaßen, darmit zu helffen.
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[0358] gehindert werde/ zu verſchicken, noch einem andern, nach Ge- legenheit zu erlauben. Den andern aber/ wie auch an den uͤbri- gen Jungen, ſo keinen Geſellen untergeben, oder beygeſtellt ſeynd, ſoll es bey Straff eines halben Guͤldens in die gemeine Buͤchſe, gaͤntzlich verbothen ſeyn. Wie nicht weniger ſollen die Uebermaß der Straf- fen denen Geſellen dergeſtalt abgeſchnitten und benom- men ſeyn, daß dieſelben einen Uebertreter hoͤher nicht, als um einen Reichsthaler zu ſtrafen befugt; alle ande- re Verbrechen aber, ſo eine mehrere Beſtraffung im- portiren, vor die Seßion, der gemeinen Buͤchſe zu gu- te, verwieſen ſeyn; und keiner derer Geſellen ſich einer meh- rerern Straffe unterwerffen ſoll, bey Vermeidung unſers ernſt- lichen Einſehens und anderweiten Beſtraffung ꝛc. Secretum in Senatu Donnerſtags den 9 Febr. Ao. 1660. XXI. Articul und Satzungen Eines Edl. und Hochweiſen Raths der Heil. Reichs-Stadt Nuͤrnberg 1673. denen Buchdruckern ertheilet. 1) Daß die Buchdrucker, mit uͤbermaͤßigen Geſinde, ſon- derlich Jungen, ſich nicht uͤberhaͤuffen, und nur, ſo viel ſie deren zur Nothdurfft beduͤrffen, annehmen ſollen. 2) Doch mag einem Buchdrucker hiermit zugelaſſen ſeyn, uͤber obſpecificirte, noch einen Jungen, der die Correctur aus- traͤgt, und andere Arbeit im Hauſe verrichtet, zu halten; der aber nicht eher mag aufgeduͤngt noch eingeſchrieben werden biß ein anderer loßgeſprochen iſt. 3) Jn einer jeden Druckerey eine Buͤchſe ſeyn ſolle, in welche der Buchdrucker Herr von jeder Preß 8 pf. und ein hieſi- ger Geſelle 4 pf. woͤchentlich, ein fremder Geſell aber ſo neu ankommt, vor das erſte halbe Jahr, einen halben Guͤlden einlegen, denen Krancken und Nothleidenden Ge- ſellen, und welche, nach ihrem Abſterben die Mittel zu ihrer Begraͤbniß nicht hinterlaßen, darmit zu helffen. Die

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/358>, abgerufen am 23.11.2024.