[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.wohl eingerichteten Wörterbuchs. lat schreitet. Bey der Deposition wird er ihmvon dem Depositore abgenommen. Crantz, siehe Gesellencrantz. Crantzjungfer, ist diejenige Person, welche sich ein Creutzgen, in gegossenen Schrifften, werden zu ver- Creutzmaß, ist ein Werckzeug bey Giessereyen, da das Creutzsteg, ist derjenige Steg, der an den Columnen Cursiv Schrifften, heißt man diejenige Art Lateini- D. Defect, heisset nicht nur dasjenige, was an einem Dinge feh- N 5
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs. lat ſchreitet. Bey der Depoſition wird er ihmvon dem Depoſitore abgenommen. Crantz, ſiehe Geſellencrantz. Crantzjungfer, iſt diejenige Perſon, welche ſich ein Creutzgen, in gegoſſenen Schrifften, werden zu ver- Creutzmaß, iſt ein Werckzeug bey Gieſſereyen, da das Creutzſteg, iſt derjenige Steg, der an den Columnen Curſiv Schrifften, heißt man diejenige Art Lateini- D. Defect, heiſſet nicht nur dasjenige, was an einem Dinge feh- N 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0287" n="201"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.</hi></fw><lb/> lat ſchreitet. Bey der Depoſition wird er ihm<lb/> von dem Depoſitore abgenommen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Crantz</hi>, ſiehe <hi rendition="#fr">Geſellencrantz.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Crantzjungfer</hi>, iſt diejenige Perſon, welche ſich ein<lb/> Cornutus bey ſeinem Poſtulate erwaͤhlet, daß ſie<lb/> ihm einen ſolchen Crantz verfertigen laͤßt, welcher<lb/> ihm bey der Cofirmation, als das erſte Ehrenzei-<lb/> chen, auf das Haupt geſetzt wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Creutzgen</hi>, in gegoſſenen Schrifften, werden zu ver-<lb/> ſchiedenen Sachen genutzt, abſonderlich zu Noten,<lb/> oder zum Beſchluß eines Leichen-Carminis, deren<lb/> Geſtalt ſieht alſo aus †</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Creutzmaß</hi>, iſt ein Werckzeug bey Gieſſereyen, da das<lb/> gantze Jnſtrument darnach verfertiget und gerich-<lb/> tet wird, weil alles nach den Winckel juſtiret wer-<lb/> den muß.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Creutzſteg</hi>, iſt derjenige Steg, der an den Columnen<lb/> Titul geleget wird; Es giebt breite und ſchmale.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Curſiv Schrifften</hi>, heißt man diejenige Art Lateini-<lb/> ſcher Buchſtaben, welche denen geſchriebenen ge-<lb/> ſchobenen Buchſtaben gleich kommet, deren ſich<lb/> die Schreiber ehedeſſen bedienet, wenn ſie geſchwind<lb/> geſchrieben haben. Die Zuͤge dieſer Schrift ſind<lb/> nicht gerade, ſondern ſchief. <hi rendition="#fr">Aldus Manutius</hi><lb/> hat ſelbige zu erſt erfunden. Eben deswegen hat<lb/> er von der Republic Venedig ein Privilegium er-<lb/> halten, daß Niemand innerhalb 10. Jahren da-<lb/> mit drucken duͤrfte. Von dem Ort der Er-<lb/> findung heißt dieſe Schrift auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">venetica</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ita-<lb/> lique.</hi></hi> Heut zu Tage hat man dieſen Schnitt bey<lb/> nahe in alle Schrifften und Schriftproben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>D.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Defect</hi>, heiſſet nicht nur dasjenige, was an einem Dinge<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N 5</fw><fw place="bottom" type="catch">feh-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0287]
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.
lat ſchreitet. Bey der Depoſition wird er ihm
von dem Depoſitore abgenommen.
Crantz, ſiehe Geſellencrantz.
Crantzjungfer, iſt diejenige Perſon, welche ſich ein
Cornutus bey ſeinem Poſtulate erwaͤhlet, daß ſie
ihm einen ſolchen Crantz verfertigen laͤßt, welcher
ihm bey der Cofirmation, als das erſte Ehrenzei-
chen, auf das Haupt geſetzt wird.
Creutzgen, in gegoſſenen Schrifften, werden zu ver-
ſchiedenen Sachen genutzt, abſonderlich zu Noten,
oder zum Beſchluß eines Leichen-Carminis, deren
Geſtalt ſieht alſo aus †
Creutzmaß, iſt ein Werckzeug bey Gieſſereyen, da das
gantze Jnſtrument darnach verfertiget und gerich-
tet wird, weil alles nach den Winckel juſtiret wer-
den muß.
Creutzſteg, iſt derjenige Steg, der an den Columnen
Titul geleget wird; Es giebt breite und ſchmale.
Curſiv Schrifften, heißt man diejenige Art Lateini-
ſcher Buchſtaben, welche denen geſchriebenen ge-
ſchobenen Buchſtaben gleich kommet, deren ſich
die Schreiber ehedeſſen bedienet, wenn ſie geſchwind
geſchrieben haben. Die Zuͤge dieſer Schrift ſind
nicht gerade, ſondern ſchief. Aldus Manutius
hat ſelbige zu erſt erfunden. Eben deswegen hat
er von der Republic Venedig ein Privilegium er-
halten, daß Niemand innerhalb 10. Jahren da-
mit drucken duͤrfte. Von dem Ort der Er-
findung heißt dieſe Schrift auch venetica oder ita-
lique. Heut zu Tage hat man dieſen Schnitt bey
nahe in alle Schrifften und Schriftproben.
D.
Defect, heiſſet nicht nur dasjenige, was an einem Dinge
feh-
N 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |