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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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von einigen Buchdruckern.
Leben, willig gesunden. Währender dieser Zeit ist er auch
zum andernmal nach Berlin in die Königl. Preusische
privilegirte Schlechtigerische Buchdruckerey, als
Factor, verschrieben, hernach aber 1710. in die Nisiu-
sische Officin
zu Jena in eben dergleichen Verwaltung,
und also dazumahl zu erst an den gesellschafftlichen
Herrentisch daselbst auf zwey und ein halb Jahr gezo-
gen worden, nachdem er vorhero den 2. Oct. 1705. auf
der Universität Wittenberg nach ausgestandenen
Examine als ein Not. Publ. Coes. erkläret worden.
Ubrigens hat er auf seinen andern Reisen die berühmten
Buchdruckereyen in Coburg, Saalfeld, Rudelstadt,
Weymar, Erfurth, Arnstadt, Eisenach, Schleusin-
gen, Naumburg, Weissenfeltz, Schlaitz, etc. und an-
dere mehr, besehen, auch in etlichen davon in Conditi-
on gestanden. Ehe er aber noch würcklich in den Buch-
druckerherren Standt getreten, so hat er die Nisiu-
sische
Buchdruckerey in Pacht übernommen, damit er
alle Stuffen, so bey der Buchdruckerey nur möglich
sind, betreten mögte. Hiedurch ist es also geschehen,
daß er in Jena einen vierfachen Jntroitum, nemlich den
Gesellen- 1702. Factor- 1710. Pachter- 1713. und
Herrn-Jntroitum 1715. schuldig und gewöhnlicher
massen niedergeleget hat. Endlich ist noch anzumer-
cken, daß er seit 1717. von einer löblichen Buchdrucker-
Societät in Jena zu dero gesellschafftlichen Concipien-
ten beständig, auch biß daher mehr denn 4. mal zu ih-
ren Societät und Fisci Vorsteher mit allgemeiner
Ubereinstimmung erwählet worden sey.

Christoph David Werther, Fürstl. Sächsischer
Privil. Buchdrucker zu Jena, ist daselbst 1685. den 2.
Junii gebohren. Er trat 1699. die Lehre an, und po-
stulirte bey seinem Herrn Vater Johann David

Wer-
E 3

von einigen Buchdruckern.
Leben, willig geſunden. Waͤhrender dieſer Zeit iſt er auch
zum andernmal nach Berlin in die Koͤnigl. Preuſiſche
privilegirte Schlechtigeriſche Buchdruckerey, als
Factor, verſchrieben, hernach aber 1710. in die Niſiu-
ſiſche Officin
zu Jena in eben dergleichen Verwaltung,
und alſo dazumahl zu erſt an den geſellſchafftlichen
Herrentiſch daſelbſt auf zwey und ein halb Jahr gezo-
gen worden, nachdem er vorhero den 2. Oct. 1705. auf
der Univerſitaͤt Wittenberg nach ausgeſtandenen
Examine als ein Not. Publ. Cœſ. erklaͤret worden.
Ubrigens hat er auf ſeinen andern Reiſen die beruͤhmten
Buchdruckereyen in Coburg, Saalfeld, Rudelſtadt,
Weymar, Erfurth, Arnſtadt, Eiſenach, Schleuſin-
gen, Naumburg, Weiſſenfeltz, Schlaitz, ꝛc. und an-
dere mehr, beſehen, auch in etlichen davon in Conditi-
on geſtanden. Ehe er aber noch wuͤrcklich in den Buch-
druckerherren Standt getreten, ſo hat er die Niſiu-
ſiſche
Buchdruckerey in Pacht uͤbernommen, damit er
alle Stuffen, ſo bey der Buchdruckerey nur moͤglich
ſind, betreten moͤgte. Hiedurch iſt es alſo geſchehen,
daß er in Jena einen vierfachen Jntroitum, nemlich den
Geſellen- 1702. Factor- 1710. Pachter- 1713. und
Herrn-Jntroitum 1715. ſchuldig und gewoͤhnlicher
maſſen niedergeleget hat. Endlich iſt noch anzumer-
cken, daß er ſeit 1717. von einer loͤblichen Buchdrucker-
Societaͤt in Jena zu dero geſellſchafftlichen Concipien-
ten beſtaͤndig, auch biß daher mehr denn 4. mal zu ih-
ren Societaͤt und Fiſci Vorſteher mit allgemeiner
Ubereinſtimmung erwaͤhlet worden ſey.

Chriſtoph David Werther, Fuͤrſtl. Saͤchſiſcher
Privil. Buchdrucker zu Jena, iſt daſelbſt 1685. den 2.
Junii gebohren. Er trat 1699. die Lehre an, und po-
ſtulirte bey ſeinem Herrn Vater Johann David

Wer-
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[69/0113] von einigen Buchdruckern. Leben, willig geſunden. Waͤhrender dieſer Zeit iſt er auch zum andernmal nach Berlin in die Koͤnigl. Preuſiſche privilegirte Schlechtigeriſche Buchdruckerey, als Factor, verſchrieben, hernach aber 1710. in die Niſiu- ſiſche Officin zu Jena in eben dergleichen Verwaltung, und alſo dazumahl zu erſt an den geſellſchafftlichen Herrentiſch daſelbſt auf zwey und ein halb Jahr gezo- gen worden, nachdem er vorhero den 2. Oct. 1705. auf der Univerſitaͤt Wittenberg nach ausgeſtandenen Examine als ein Not. Publ. Cœſ. erklaͤret worden. Ubrigens hat er auf ſeinen andern Reiſen die beruͤhmten Buchdruckereyen in Coburg, Saalfeld, Rudelſtadt, Weymar, Erfurth, Arnſtadt, Eiſenach, Schleuſin- gen, Naumburg, Weiſſenfeltz, Schlaitz, ꝛc. und an- dere mehr, beſehen, auch in etlichen davon in Conditi- on geſtanden. Ehe er aber noch wuͤrcklich in den Buch- druckerherren Standt getreten, ſo hat er die Niſiu- ſiſche Buchdruckerey in Pacht uͤbernommen, damit er alle Stuffen, ſo bey der Buchdruckerey nur moͤglich ſind, betreten moͤgte. Hiedurch iſt es alſo geſchehen, daß er in Jena einen vierfachen Jntroitum, nemlich den Geſellen- 1702. Factor- 1710. Pachter- 1713. und Herrn-Jntroitum 1715. ſchuldig und gewoͤhnlicher maſſen niedergeleget hat. Endlich iſt noch anzumer- cken, daß er ſeit 1717. von einer loͤblichen Buchdrucker- Societaͤt in Jena zu dero geſellſchafftlichen Concipien- ten beſtaͤndig, auch biß daher mehr denn 4. mal zu ih- ren Societaͤt und Fiſci Vorſteher mit allgemeiner Ubereinſtimmung erwaͤhlet worden ſey. Chriſtoph David Werther, Fuͤrſtl. Saͤchſiſcher Privil. Buchdrucker zu Jena, iſt daſelbſt 1685. den 2. Junii gebohren. Er trat 1699. die Lehre an, und po- ſtulirte bey ſeinem Herrn Vater Johann David Wer- E 3

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/113>, abgerufen am 19.05.2024.