[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.Kurtzgefaßte Nachricht, bey Herrn Hellern in Condition gestanden hat. JmJahr 1718. wurde er von dem ehemahligen Burger- meister und Hof-Buchdrucker, Herrn Penzold nach Hildburghausen verschrieben, allda er auch am an- dern Pfingst-Feyertage sein Postulat verschencket hat. Jn eben gedachtem Jahre um Michaelis reisete er fer- ner ab, besuchte nicht allein unterschiedene vornehme Städte, sondern hat auch unter denenselben manche Condition betreten; Jm Jahr 1721. bekam er von seinen Eltern Nachricht, daß sich dieselben wiederum nach Halle gewendet, deswegen gieng er zurück selbige zu besuchen, und kam daselbst um Michaelis an, da sie ihn nun in einigen Jahren nicht gesehen hatten, so verursachte ihnen dieses eine sonderbahre Freude, und ohngeachtet er willens war, sein Glück ferner in der Fremde zu suchen, so beredeten sie ihm vielmehr da- zu, daß er seine bisherige Freyheit der Jugend mit dem vergnügten Bande eines glückseeligen Ehestandes ver- tauschen muste. Und das geschahe im folgenden 1722. Jahre im Febr. mit Jungfer Magdalenen Catha- rinen, Meister Hans Caspar Kästers, weyland Bürgers und Schumachers in Glaucha vor Halle, jüngster Tochter, aus welcher Ehe zwey Söhne, die aber wieder gestorben, und drey Töchter gezeuget worden sind, davon noch zwey am Leben, nemlich Christina Magdalena, und Dorothea Regina. Jm Anfang des 1733. Jahres am 25. Mart. ward diese erstere Ehe durch Gottes Hand getrennet, wor- auf sich derselbe zu Ende des gedachten Jahres zum an- dern mal verehlichte mit Jungfer Johannen So- phien, weyland Meister Kretschmars, Bürgers und Schneiders zu Halle, jüngster Tochter, welche aber in folgendem Jahre 1734. den 5. Octob. nebst einem jun-
Kurtzgefaßte Nachricht, bey Herrn Hellern in Condition geſtanden hat. JmJahr 1718. wurde er von dem ehemahligen Burger- meiſter und Hof-Buchdrucker, Herrn Penzold nach Hildburghauſen verſchrieben, allda er auch am an- dern Pfingſt-Feyertage ſein Poſtulat verſchencket hat. Jn eben gedachtem Jahre um Michaelis reiſete er fer- ner ab, beſuchte nicht allein unterſchiedene vornehme Staͤdte, ſondern hat auch unter denenſelben manche Condition betreten; Jm Jahr 1721. bekam er von ſeinen Eltern Nachricht, daß ſich dieſelben wiederum nach Halle gewendet, deswegen gieng er zuruͤck ſelbige zu beſuchen, und kam daſelbſt um Michaelis an, da ſie ihn nun in einigen Jahren nicht geſehen hatten, ſo verurſachte ihnen dieſes eine ſonderbahre Freude, und ohngeachtet er willens war, ſein Gluͤck ferner in der Fremde zu ſuchen, ſo beredeten ſie ihm vielmehr da- zu, daß er ſeine bisherige Freyheit der Jugend mit dem vergnuͤgten Bande eines gluͤckſeeligen Eheſtandes ver- tauſchen muſte. Und das geſchahe im folgenden 1722. Jahre im Febr. mit Jungfer Magdalenen Catha- rinen, Meiſter Hans Caſpar Kaͤſters, weyland Buͤrgers und Schumachers in Glaucha vor Halle, juͤngſter Tochter, aus welcher Ehe zwey Soͤhne, die aber wieder geſtorben, und drey Toͤchter gezeuget worden ſind, davon noch zwey am Leben, nemlich Chriſtina Magdalena, und Dorothea Regina. Jm Anfang des 1733. Jahres am 25. Mart. ward dieſe erſtere Ehe durch Gottes Hand getrennet, wor- auf ſich derſelbe zu Ende des gedachten Jahres zum an- dern mal verehlichte mit Jungfer Johannen So- phien, weyland Meiſter Kretſchmars, Buͤrgers und Schneiders zu Halle, juͤngſter Tochter, welche aber in folgendem Jahre 1734. den 5. Octob. nebſt einem jun-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0100" n="58"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurtzgefaßte Nachricht,</hi></fw><lb/> bey Herrn <hi rendition="#fr">Hellern</hi> in Condition geſtanden hat. Jm<lb/> Jahr 1718. wurde er von dem ehemahligen Burger-<lb/> meiſter und Hof-Buchdrucker, Herrn <hi rendition="#fr">Penzold</hi> nach<lb/> Hildburghauſen verſchrieben, allda er auch am an-<lb/> dern Pfingſt-Feyertage ſein Poſtulat verſchencket hat.<lb/> Jn eben gedachtem Jahre um Michaelis reiſete er fer-<lb/> ner ab, beſuchte nicht allein unterſchiedene vornehme<lb/> Staͤdte, ſondern hat auch unter denenſelben manche<lb/> Condition betreten; Jm Jahr 1721. bekam er von<lb/> ſeinen Eltern Nachricht, daß ſich dieſelben wiederum<lb/> nach Halle gewendet, deswegen gieng er zuruͤck ſelbige zu<lb/> beſuchen, und kam daſelbſt um Michaelis an, da ſie<lb/> ihn nun in einigen Jahren nicht geſehen hatten, ſo<lb/> verurſachte ihnen dieſes eine ſonderbahre Freude, und<lb/> ohngeachtet er willens war, ſein Gluͤck ferner in der<lb/> Fremde zu ſuchen, ſo beredeten ſie ihm vielmehr da-<lb/> zu, daß er ſeine bisherige Freyheit der Jugend mit dem<lb/> vergnuͤgten Bande eines gluͤckſeeligen Eheſtandes ver-<lb/> tauſchen muſte. Und das geſchahe im folgenden 1722.<lb/> Jahre im Febr. mit Jungfer <hi rendition="#fr">Magdalenen Catha-<lb/> rinen,</hi> Meiſter <hi rendition="#fr">Hans Caſpar Kaͤſters,</hi> weyland<lb/> Buͤrgers und Schumachers in <hi rendition="#fr">Glaucha</hi> vor <hi rendition="#fr">Halle,</hi><lb/> juͤngſter Tochter, aus welcher Ehe zwey Soͤhne, die<lb/> aber wieder geſtorben, und drey Toͤchter gezeuget<lb/> worden ſind, davon noch zwey am Leben, nemlich<lb/><hi rendition="#fr">Chriſtina Magdalena,</hi> und <hi rendition="#fr">Dorothea Regina.</hi><lb/> Jm Anfang des 1733. Jahres am 25. Mart. ward<lb/> dieſe erſtere Ehe durch Gottes Hand getrennet, wor-<lb/> auf ſich derſelbe zu Ende des gedachten Jahres zum an-<lb/> dern mal verehlichte mit Jungfer <hi rendition="#fr">Johannen So-<lb/> phien,</hi> weyland Meiſter <hi rendition="#fr">Kretſchmars,</hi> Buͤrgers und<lb/> Schneiders zu Halle, juͤngſter Tochter, welche aber<lb/> in folgendem Jahre 1734. den 5. Octob. nebſt einem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">jun-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0100]
Kurtzgefaßte Nachricht,
bey Herrn Hellern in Condition geſtanden hat. Jm
Jahr 1718. wurde er von dem ehemahligen Burger-
meiſter und Hof-Buchdrucker, Herrn Penzold nach
Hildburghauſen verſchrieben, allda er auch am an-
dern Pfingſt-Feyertage ſein Poſtulat verſchencket hat.
Jn eben gedachtem Jahre um Michaelis reiſete er fer-
ner ab, beſuchte nicht allein unterſchiedene vornehme
Staͤdte, ſondern hat auch unter denenſelben manche
Condition betreten; Jm Jahr 1721. bekam er von
ſeinen Eltern Nachricht, daß ſich dieſelben wiederum
nach Halle gewendet, deswegen gieng er zuruͤck ſelbige zu
beſuchen, und kam daſelbſt um Michaelis an, da ſie
ihn nun in einigen Jahren nicht geſehen hatten, ſo
verurſachte ihnen dieſes eine ſonderbahre Freude, und
ohngeachtet er willens war, ſein Gluͤck ferner in der
Fremde zu ſuchen, ſo beredeten ſie ihm vielmehr da-
zu, daß er ſeine bisherige Freyheit der Jugend mit dem
vergnuͤgten Bande eines gluͤckſeeligen Eheſtandes ver-
tauſchen muſte. Und das geſchahe im folgenden 1722.
Jahre im Febr. mit Jungfer Magdalenen Catha-
rinen, Meiſter Hans Caſpar Kaͤſters, weyland
Buͤrgers und Schumachers in Glaucha vor Halle,
juͤngſter Tochter, aus welcher Ehe zwey Soͤhne, die
aber wieder geſtorben, und drey Toͤchter gezeuget
worden ſind, davon noch zwey am Leben, nemlich
Chriſtina Magdalena, und Dorothea Regina.
Jm Anfang des 1733. Jahres am 25. Mart. ward
dieſe erſtere Ehe durch Gottes Hand getrennet, wor-
auf ſich derſelbe zu Ende des gedachten Jahres zum an-
dern mal verehlichte mit Jungfer Johannen So-
phien, weyland Meiſter Kretſchmars, Buͤrgers und
Schneiders zu Halle, juͤngſter Tochter, welche aber
in folgendem Jahre 1734. den 5. Octob. nebſt einem
jun-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |