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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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drucken. Der Unterschied ist gar zu mercklich. Man
müste blind seyn, wenn man dieses nicht einsehen woll-
te. So viel würde man also behaupten können, wenn
es wahr ist, daß Küster zu allererst ein Buch in Holtz
geschnitten hat; So muß man ihm nachrühmen, daß
er dadurch vielleicht Gelegenheit gegeben habe die
edle Buchdruckerkunst, wie sie heut zu Tage ist,
zu erfinden. Mehr kan man ihm nicht einräumen.
Und dieses mögte wider Hadrian Junii Zeugniß ge-
nug gesagt seyn. Peter Schriver und Marcus
Zuerius Boxhorn
beweisen es nicht besser, ja sie grün-
den sich meistens auf Junium. Auser diesem aber
vermeynt Boxhorn (m) noch einen unverwerflichen
Grund aus Mariangeli Accursii Worten, welche er
auf das erste Blat seines auf Pergament gedruckten
Donats geschrieben hat, zu finden. Jch will solche
meinen Lesern mittheilen, damit sie doch urtheilen kön-
nen, wie viel auf dieses Zeugnis vor Küstern, als den
angegebenen Erfinder der Buchdruckerey, zu halten
sey. Es sind aber folgende: (n) "Johann Faust, ein
&q;Bürger von Mayntz und Großvater Johannis

&q;Schoi-
(m) In Historia vniuersali p. 950. & seq.
(n) Mariangelus Accursius hat sie lateinisch abgefaßt:
Ioannes Faust, ciuis moguntinus, auus maternus Ioan-
nis Schoeffer, primus excogitauit imprimendi artem ty-
pis aereis: quos deinde plumbeos inuenit, multaque ad
poliendam artem addidit eius filius, Petrus Schoeffer.
Impressus est autem hic Donatus & Confessionalia primo
omnium anno clcc ccl. Admonitus certe fuit ex
Donato Hollandiae, prius impresso in tabula incisa.

Georg Pasch führt solche aus ANGELI ROCHAE
Bibliotheca Vaticana
an, welcher sie selbsten in Augen-
schein genommen hat. Siehe dessen Inuenta Nou-an-
tiqua, C. VII, p.
787.

Kurtzer Entwurf
drucken. Der Unterſchied iſt gar zu mercklich. Man
muͤſte blind ſeyn, wenn man dieſes nicht einſehen woll-
te. So viel wuͤrde man alſo behaupten koͤnnen, wenn
es wahr iſt, daß Kuͤſter zu allererſt ein Buch in Holtz
geſchnitten hat; So muß man ihm nachruͤhmen, daß
er dadurch vielleicht Gelegenheit gegeben habe die
edle Buchdruckerkunſt, wie ſie heut zu Tage iſt,
zu erfinden. Mehr kan man ihm nicht einraͤumen.
Und dieſes moͤgte wider Hadrian Junii Zeugniß ge-
nug geſagt ſeyn. Peter Schriver und Marcus
Zuerius Boxhorn
beweiſen es nicht beſſer, ja ſie gruͤn-
den ſich meiſtens auf Junium. Auſer dieſem aber
vermeynt Boxhorn (m) noch einen unverwerflichen
Grund aus Mariangeli Accurſii Worten, welche er
auf das erſte Blat ſeines auf Pergament gedruckten
Donats geſchrieben hat, zu finden. Jch will ſolche
meinen Leſern mittheilen, damit ſie doch urtheilen koͤn-
nen, wie viel auf dieſes Zeugnis vor Kuͤſtern, als den
angegebenen Erfinder der Buchdruckerey, zu halten
ſey. Es ſind aber folgende: (n)Johann Fauſt, ein
&q;Buͤrger von Mayntz und Großvater Johannis

&q;Schoi-
(m) In Hiſtoria vniuerſali p. 950. & ſeq.
(n) Mariangelus Accurſius hat ſie lateiniſch abgefaßt:
Ioannes Fauſt, ciuis moguntinus, auus maternus Ioan-
nis Schœffer, primus excogitauit imprimendi artem ty-
pis æreis: quos deinde plumbeos inuenit, multaque ad
poliendam artem addidit eius filius, Petrus Schœffer.
Impreſſus eſt autem hic Donatus & Confeſſionalia primo
omnium anno ⅽⅼↄⅽⅽ ⅽⅽl. Admonitus certe fuit ex
Donato Hollandiæ, prius impreſſo in tabula inciſa.

Georg Paſch fuͤhrt ſolche aus ANGELI ROCHÆ
Bibliotheca Vaticana
an, welcher ſie ſelbſten in Augen-
ſchein genommen hat. Siehe deſſen Inuenta Nou-an-
tiqua, C. VII, p.
787.
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[28/0064] Kurtzer Entwurf drucken. Der Unterſchied iſt gar zu mercklich. Man muͤſte blind ſeyn, wenn man dieſes nicht einſehen woll- te. So viel wuͤrde man alſo behaupten koͤnnen, wenn es wahr iſt, daß Kuͤſter zu allererſt ein Buch in Holtz geſchnitten hat; So muß man ihm nachruͤhmen, daß er dadurch vielleicht Gelegenheit gegeben habe die edle Buchdruckerkunſt, wie ſie heut zu Tage iſt, zu erfinden. Mehr kan man ihm nicht einraͤumen. Und dieſes moͤgte wider Hadrian Junii Zeugniß ge- nug geſagt ſeyn. Peter Schriver und Marcus Zuerius Boxhorn beweiſen es nicht beſſer, ja ſie gruͤn- den ſich meiſtens auf Junium. Auſer dieſem aber vermeynt Boxhorn (m) noch einen unverwerflichen Grund aus Mariangeli Accurſii Worten, welche er auf das erſte Blat ſeines auf Pergament gedruckten Donats geſchrieben hat, zu finden. Jch will ſolche meinen Leſern mittheilen, damit ſie doch urtheilen koͤn- nen, wie viel auf dieſes Zeugnis vor Kuͤſtern, als den angegebenen Erfinder der Buchdruckerey, zu halten ſey. Es ſind aber folgende: (n) „Johann Fauſt, ein &q;Buͤrger von Mayntz und Großvater Johannis &q;Schoi- (m) In Hiſtoria vniuerſali p. 950. & ſeq. (n) Mariangelus Accurſius hat ſie lateiniſch abgefaßt: Ioannes Fauſt, ciuis moguntinus, auus maternus Ioan- nis Schœffer, primus excogitauit imprimendi artem ty- pis æreis: quos deinde plumbeos inuenit, multaque ad poliendam artem addidit eius filius, Petrus Schœffer. Impreſſus eſt autem hic Donatus & Confeſſionalia primo omnium anno ⅽⅼↄⅽⅽ ⅽⅽl. Admonitus certe fuit ex Donato Hollandiæ, prius impreſſo in tabula inciſa. Georg Paſch fuͤhrt ſolche aus ANGELI ROCHÆ Bibliotheca Vaticana an, welcher ſie ſelbſten in Augen- ſchein genommen hat. Siehe deſſen Inuenta Nou-an- tiqua, C. VII, p. 787.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/64>, abgerufen am 23.11.2024.