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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Pappier.
Schreib- oder Conceptpappier 2. Pf. thut ein Rieß
3. Gr. 4. Pf. Von einem Buch gemein Druckpap-
pier, ingleichen Maculatur und Ausschuß einen Pf.
thut ein Rieß 1. Gr. 8. Pf. Von einem Buch fein
Schreib-Median- und Realpappier 1. Gr. thut ein
Rieß 20. Gr. Alle diese Abgaben schlägt alsdenn
der Pappiermüller auf sein Pappier, und die Käu-
fer müssen ihm also dieselbigen wieder mit bezah-
len. Was aber Ballenweise aus dem Lande ge-
het ist von diesen Jmposten frey.

Pappiermühle ein Gebäu mit seinem Zubehör, Pap-
pier daselbst zu machen. Es wird dazu erfordert
die Mühle mit ihrem Rade und Geschirre, die
Werckstube, eine besondere Stelle für die Lum-
penfäule,
eine Leimküche, eine Glättstube, Was-
ser, und Hängboden, welche geraum seyn müssen,
nachdem des Pappiers viel gemacht wird, auser den
Wohnungen für Meister und Gesellen. Eine Pap-
piermühle bedarf einen starcken Wasserfluß, und ein
reines weiches Wasser, wenn anderst das Pappier
schön weiß, und gut gerathen soll; Und weil es eine
kostbare Arbeit, davon der Gewinn auf den starcken
Vertrieb beruhet, so mag eine Pappiermühle
schwerlich mit Vortheil angeleget werden, wo man
nicht der Tüchtigkeit des Wassers, eines genugsamen
Vorraths an Hadern, und eines zulänglichen Ab-
gangs versichert ist. Jn Holland findet man Müh-
len, da der Zeug nicht durch Stampfen, sondern mit
mehrerm Vortheil durch reiben bereitet wird.

- Spähne, sind diejenigen Abschnitte von den Bü-
chern, welche die Buchbinder machen, sie verkaufen
solche hernach an die Pappiermacher.

Pap-
O 5

Pappier.
Schreib- oder Conceptpappier 2. Pf. thut ein Rieß
3. Gr. 4. Pf. Von einem Buch gemein Druckpap-
pier, ingleichen Maculatur und Ausſchuß einen Pf.
thut ein Rieß 1. Gr. 8. Pf. Von einem Buch fein
Schreib-Median- und Realpappier 1. Gr. thut ein
Rieß 20. Gr. Alle dieſe Abgaben ſchlaͤgt alsdenn
der Pappiermuͤller auf ſein Pappier, und die Kaͤu-
fer muͤſſen ihm alſo dieſelbigen wieder mit bezah-
len. Was aber Ballenweiſe aus dem Lande ge-
het iſt von dieſen Jmpoſten frey.

Pappiermuͤhle ein Gebaͤu mit ſeinem Zubehoͤr, Pap-
pier daſelbſt zu machen. Es wird dazu erfordert
die Muͤhle mit ihrem Rade und Geſchirre, die
Werckſtube, eine beſondere Stelle fuͤr die Lum-
penfaͤule,
eine Leimkuͤche, eine Glaͤttſtube, Waſ-
ſer, und Haͤngboden, welche geraum ſeyn muͤſſen,
nachdem des Pappiers viel gemacht wird, auſer den
Wohnungen fuͤr Meiſter und Geſellen. Eine Pap-
piermuͤhle bedarf einen ſtarcken Waſſerfluß, und ein
reines weiches Waſſer, wenn anderſt das Pappier
ſchoͤn weiß, und gut gerathen ſoll; Und weil es eine
koſtbare Arbeit, davon der Gewinn auf den ſtarcken
Vertrieb beruhet, ſo mag eine Pappiermuͤhle
ſchwerlich mit Vortheil angeleget werden, wo man
nicht der Tuͤchtigkeit des Waſſers, eines genugſamen
Vorraths an Hadern, und eines zulaͤnglichen Ab-
gangs verſichert iſt. Jn Holland findet man Muͤh-
len, da der Zeug nicht durch Stampfen, ſondern mit
mehrerm Vortheil durch reiben bereitet wird.

Spaͤhne, ſind diejenigen Abſchnitte von den Buͤ-
chern, welche die Buchbinder machen, ſie verkaufen
ſolche hernach an die Pappiermacher.

Pap-
O 5
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[217/0484] Pappier. Schreib- oder Conceptpappier 2. Pf. thut ein Rieß 3. Gr. 4. Pf. Von einem Buch gemein Druckpap- pier, ingleichen Maculatur und Ausſchuß einen Pf. thut ein Rieß 1. Gr. 8. Pf. Von einem Buch fein Schreib-Median- und Realpappier 1. Gr. thut ein Rieß 20. Gr. Alle dieſe Abgaben ſchlaͤgt alsdenn der Pappiermuͤller auf ſein Pappier, und die Kaͤu- fer muͤſſen ihm alſo dieſelbigen wieder mit bezah- len. Was aber Ballenweiſe aus dem Lande ge- het iſt von dieſen Jmpoſten frey. Pappiermuͤhle ein Gebaͤu mit ſeinem Zubehoͤr, Pap- pier daſelbſt zu machen. Es wird dazu erfordert die Muͤhle mit ihrem Rade und Geſchirre, die Werckſtube, eine beſondere Stelle fuͤr die Lum- penfaͤule, eine Leimkuͤche, eine Glaͤttſtube, Waſ- ſer, und Haͤngboden, welche geraum ſeyn muͤſſen, nachdem des Pappiers viel gemacht wird, auſer den Wohnungen fuͤr Meiſter und Geſellen. Eine Pap- piermuͤhle bedarf einen ſtarcken Waſſerfluß, und ein reines weiches Waſſer, wenn anderſt das Pappier ſchoͤn weiß, und gut gerathen ſoll; Und weil es eine koſtbare Arbeit, davon der Gewinn auf den ſtarcken Vertrieb beruhet, ſo mag eine Pappiermuͤhle ſchwerlich mit Vortheil angeleget werden, wo man nicht der Tuͤchtigkeit des Waſſers, eines genugſamen Vorraths an Hadern, und eines zulaͤnglichen Ab- gangs verſichert iſt. Jn Holland findet man Muͤh- len, da der Zeug nicht durch Stampfen, ſondern mit mehrerm Vortheil durch reiben bereitet wird. ‒ Spaͤhne, ſind diejenigen Abſchnitte von den Buͤ- chern, welche die Buchbinder machen, ſie verkaufen ſolche hernach an die Pappiermacher. Pap- O 5

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/484>, abgerufen am 22.11.2024.