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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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von den Buchdruckern in Leipzig.
lichte sich mit Agnes Beata Voigtin, und kaufte
1729. Johann Heinrich Königs Buchdruckerey.
Gegenwärtig ist er bey einer löblichen Gesellschaft Her-
renassessor. Aus dessen Druckerey ist CASTEL-
LIONIS
Lateinische Bibel zum Vorschein gekom-
men, und mit nächsten wird ein Musicalisches Werck
von Matheson in Fol. ans Licht treten, daraus man
seinen angewendeten Fleiß deutlich ersehen wird.
Dessen Jnsigne ist ein ordentliches Wappen. Jn
dem Schild siehet man ein Creutz, worauf eine Tau-
be mit einem Oelblat stehet; Auf dem Helm siehet
man diese Taube wiederum, dabey dessen Anfangs-
buchstaben A. S. C. Oben drüber aber die Worte:
ATAVIS SIGILLIS CORVSCANS.

Johann Christian Langenheim,
Jst 1697. den 25. December zu Schöningen gebohren
worden. Jn seiner Jugend legte er einen guten
Grund in der lateinischen Sprache, und andern nütz-
lichen Wissenschaften. Er begab sich aber hernach zu
Herrn Heinrich Hessen nach Helmstädt die Buch-
druckerkunst daselbst zu lernen. Nachdem er nun die
gehörigen Jahre geendiget hatte, so postulirte er und
brachte einige Jahr in Helmstädt und Goßlar zu;
Hierauf kam er hieher nach Leipzig, und verwal-
tete mit vieler Geschicklichkeit das Amt eines Factors
bey Herrn Andreas Martin Schedens hinterlasse-
ner Wittwe: Welches Amt er schon vorhero in Halle
vertreten hatte. Jm Jahr 1730. verehlichte er sich mit
Herrn Jmmanuel Tietzens hinterlassener Wittwe,
einer gebohrnen Friedelin. Die von ihm häufig ge-
druckten Dissertationes bezeugen ohne Wider rede,
daß dessen Druck nett und sauber, und seine Sorafalt

uner-
I 4

von den Buchdruckern in Leipzig.
lichte ſich mit Agnes Beata Voigtin, und kaufte
1729. Johann Heinrich Koͤnigs Buchdruckerey.
Gegenwaͤrtig iſt er bey einer loͤblichen Geſellſchaft Her-
renaſſeſſor. Aus deſſen Druckerey iſt CASTEL-
LIONIS
Lateiniſche Bibel zum Vorſchein gekom-
men, und mit naͤchſten wird ein Muſicaliſches Werck
von Matheſon in Fol. ans Licht treten, daraus man
ſeinen angewendeten Fleiß deutlich erſehen wird.
Deſſen Jnſigne iſt ein ordentliches Wappen. Jn
dem Schild ſiehet man ein Creutz, worauf eine Tau-
be mit einem Oelblat ſtehet; Auf dem Helm ſiehet
man dieſe Taube wiederum, dabey deſſen Anfangs-
buchſtaben A. S. C. Oben druͤber aber die Worte:
ATAVIS SIGILLIS CORVSCANS.

Johann Chriſtian Langenheim,
Jſt 1697. den 25. December zu Schoͤningen gebohren
worden. Jn ſeiner Jugend legte er einen guten
Grund in der lateiniſchen Sprache, und andern nuͤtz-
lichen Wiſſenſchaften. Er begab ſich aber hernach zu
Herrn Heinrich Heſſen nach Helmſtaͤdt die Buch-
druckerkunſt daſelbſt zu lernen. Nachdem er nun die
gehoͤrigen Jahre geendiget hatte, ſo poſtulirte er und
brachte einige Jahr in Helmſtaͤdt und Goßlar zu;
Hierauf kam er hieher nach Leipzig, und verwal-
tete mit vieler Geſchicklichkeit das Amt eines Factors
bey Herrn Andreas Martin Schedens hinterlaſſe-
ner Wittwe: Welches Amt er ſchon vorhero in Halle
vertreten hatte. Jm Jahr 1730. verehlichte er ſich mit
Herrn Jmmanuel Tietzens hinterlaſſener Wittwe,
einer gebohrnen Friedelin. Die von ihm haͤufig ge-
druckten Diſſertationes bezeugen ohne Wider rede,
daß deſſen Druck nett und ſauber, und ſeine Sorafalt

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[135/0213] von den Buchdruckern in Leipzig. lichte ſich mit Agnes Beata Voigtin, und kaufte 1729. Johann Heinrich Koͤnigs Buchdruckerey. Gegenwaͤrtig iſt er bey einer loͤblichen Geſellſchaft Her- renaſſeſſor. Aus deſſen Druckerey iſt CASTEL- LIONIS Lateiniſche Bibel zum Vorſchein gekom- men, und mit naͤchſten wird ein Muſicaliſches Werck von Matheſon in Fol. ans Licht treten, daraus man ſeinen angewendeten Fleiß deutlich erſehen wird. Deſſen Jnſigne iſt ein ordentliches Wappen. Jn dem Schild ſiehet man ein Creutz, worauf eine Tau- be mit einem Oelblat ſtehet; Auf dem Helm ſiehet man dieſe Taube wiederum, dabey deſſen Anfangs- buchſtaben A. S. C. Oben druͤber aber die Worte: ATAVIS SIGILLIS CORVSCANS. Johann Chriſtian Langenheim, Jſt 1697. den 25. December zu Schoͤningen gebohren worden. Jn ſeiner Jugend legte er einen guten Grund in der lateiniſchen Sprache, und andern nuͤtz- lichen Wiſſenſchaften. Er begab ſich aber hernach zu Herrn Heinrich Heſſen nach Helmſtaͤdt die Buch- druckerkunſt daſelbſt zu lernen. Nachdem er nun die gehoͤrigen Jahre geendiget hatte, ſo poſtulirte er und brachte einige Jahr in Helmſtaͤdt und Goßlar zu; Hierauf kam er hieher nach Leipzig, und verwal- tete mit vieler Geſchicklichkeit das Amt eines Factors bey Herrn Andreas Martin Schedens hinterlaſſe- ner Wittwe: Welches Amt er ſchon vorhero in Halle vertreten hatte. Jm Jahr 1730. verehlichte er ſich mit Herrn Jmmanuel Tietzens hinterlaſſener Wittwe, einer gebohrnen Friedelin. Die von ihm haͤufig ge- druckten Diſſertationes bezeugen ohne Wider rede, daß deſſen Druck nett und ſauber, und ſeine Sorafalt uner- I 4

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/213>, abgerufen am 09.05.2024.