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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Kurtze Nachricht
Christoph Zunckel,
Er wurde 1670. den 28. Novembr. zu Weymar ge-
bohren. Sein Herr Vater war Michael Zunckel,
Obrist-Lieutenant unter dem wohllöbl. Martaigni-
schen Regiment zu Fuß, hernach Capitain, und end-
lich Churfürstl. Sächs. Jntendant zu Willhelmsburg.
Den ersten Grund zu der Buchdruckerkunst legte er
1683. bey dasigem Hofbuchdrucker, Joh. Andreas
Müllern,
und verschenckte sein Postulat 1689. von
dar begab er sich in fremde Länder. Jm Jahr 1697.
versahe er das Amt eines Factors in der Höpfnerischen
Druckerey in Stettin, und 1700. wurde er hieher nach
Leipzig geruffen, dergleichen Stelle in der Banckman-
nischen Druckerey anzutreten. Von hieraus begab
er sich 1701. nach Gotha, und heyrathete Margare-
tha Thieckin
aus Lucka in der Oberlausitz, mit wel-
cher er 10. Kinder, nemlich 6. Söhne und 4. Töchter
gezeuget hat. Zwey Söhne davon Gottfried, und
Jmmanuel haben die Buchdruckerkunst gelernet, der
erste hat sich dem Studiren gewidmet, und die jüngste
Tochter hat sich vor kurtzen mit Herrn Gottlieb
Schlädern
verehlichet, der gleichfalls dieser Kunst zu-
gethan ist: Seine Druckerey hat er 1714. von Mart.
Fulden
gekauft. Die Bücher, so aus seiner Presse
gekommen sind, z. E. Leupolds Theatrum Machi-
narum
in Fol. Pictets Sittenlehre in 4. und Räd-
leins Sprachmeister, können untrügliche Zeugen abge-
ben, daß er in seiner Kunst wohlerfahren sey. Sein
Jnsigne bestehet in einem Ancker, um welchen sich eine
Schlange aufwärts windet, und seine Anfangsbuch-
staben C. Z. formiret. Oben drüber stehet ein Toden-
kopf mit 3. Aehren. Sein Wahlspruch ist: Zu Christo.
Dessen Bildniß stellet beygehendes Kupfer vor.

Bern-

Kurtze Nachricht
Chriſtoph Zunckel,
Er wurde 1670. den 28. Novembr. zu Weymar ge-
bohren. Sein Herr Vater war Michael Zunckel,
Obriſt-Lieutenant unter dem wohlloͤbl. Martaigni-
ſchen Regiment zu Fuß, hernach Capitain, und end-
lich Churfuͤrſtl. Saͤchſ. Jntendant zu Willhelmsburg.
Den erſten Grund zu der Buchdruckerkunſt legte er
1683. bey daſigem Hofbuchdrucker, Joh. Andreas
Muͤllern,
und verſchenckte ſein Poſtulat 1689. von
dar begab er ſich in fremde Laͤnder. Jm Jahr 1697.
verſahe er das Amt eines Factors in der Hoͤpfneriſchen
Druckerey in Stettin, und 1700. wurde er hieher nach
Leipzig geruffen, dergleichen Stelle in der Banckman-
niſchen Druckerey anzutreten. Von hieraus begab
er ſich 1701. nach Gotha, und heyrathete Margare-
tha Thieckin
aus Lucka in der Oberlauſitz, mit wel-
cher er 10. Kinder, nemlich 6. Soͤhne und 4. Toͤchter
gezeuget hat. Zwey Soͤhne davon Gottfried, und
Jmmanuel haben die Buchdruckerkunſt gelernet, der
erſte hat ſich dem Studiren gewidmet, und die juͤngſte
Tochter hat ſich vor kurtzen mit Herrn Gottlieb
Schlaͤdern
verehlichet, der gleichfalls dieſer Kunſt zu-
gethan iſt: Seine Druckerey hat er 1714. von Mart.
Fulden
gekauft. Die Buͤcher, ſo aus ſeiner Preſſe
gekommen ſind, z. E. Leupolds Theatrum Machi-
narum
in Fol. Pictets Sittenlehre in 4. und Raͤd-
leins Sprachmeiſter, koͤnnen untruͤgliche Zeugen abge-
ben, daß er in ſeiner Kunſt wohlerfahren ſey. Sein
Jnſigne beſtehet in einem Ancker, um welchen ſich eine
Schlange aufwaͤrts windet, und ſeine Anfangsbuch-
ſtaben C. Z. formiret. Oben druͤber ſtehet ein Toden-
kopf mit 3. Aehren. Sein Wahlſpruch iſt: Zu Chriſto.
Deſſen Bildniß ſtellet beygehendes Kupfer vor.

Bern-
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[130/0202] Kurtze Nachricht Chriſtoph Zunckel, Er wurde 1670. den 28. Novembr. zu Weymar ge- bohren. Sein Herr Vater war Michael Zunckel, Obriſt-Lieutenant unter dem wohlloͤbl. Martaigni- ſchen Regiment zu Fuß, hernach Capitain, und end- lich Churfuͤrſtl. Saͤchſ. Jntendant zu Willhelmsburg. Den erſten Grund zu der Buchdruckerkunſt legte er 1683. bey daſigem Hofbuchdrucker, Joh. Andreas Muͤllern, und verſchenckte ſein Poſtulat 1689. von dar begab er ſich in fremde Laͤnder. Jm Jahr 1697. verſahe er das Amt eines Factors in der Hoͤpfneriſchen Druckerey in Stettin, und 1700. wurde er hieher nach Leipzig geruffen, dergleichen Stelle in der Banckman- niſchen Druckerey anzutreten. Von hieraus begab er ſich 1701. nach Gotha, und heyrathete Margare- tha Thieckin aus Lucka in der Oberlauſitz, mit wel- cher er 10. Kinder, nemlich 6. Soͤhne und 4. Toͤchter gezeuget hat. Zwey Soͤhne davon Gottfried, und Jmmanuel haben die Buchdruckerkunſt gelernet, der erſte hat ſich dem Studiren gewidmet, und die juͤngſte Tochter hat ſich vor kurtzen mit Herrn Gottlieb Schlaͤdern verehlichet, der gleichfalls dieſer Kunſt zu- gethan iſt: Seine Druckerey hat er 1714. von Mart. Fulden gekauft. Die Buͤcher, ſo aus ſeiner Preſſe gekommen ſind, z. E. Leupolds Theatrum Machi- narum in Fol. Pictets Sittenlehre in 4. und Raͤd- leins Sprachmeiſter, koͤnnen untruͤgliche Zeugen abge- ben, daß er in ſeiner Kunſt wohlerfahren ſey. Sein Jnſigne beſtehet in einem Ancker, um welchen ſich eine Schlange aufwaͤrts windet, und ſeine Anfangsbuch- ſtaben C. Z. formiret. Oben druͤber ſtehet ein Toden- kopf mit 3. Aehren. Sein Wahlſpruch iſt: Zu Chriſto. Deſſen Bildniß ſtellet beygehendes Kupfer vor. Bern-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/202>, abgerufen am 25.11.2024.