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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Kurtze Nachricht
signe war ein Pegasus, oder geflügeltes Pferd. Sie-
he unsere Jnsignia.

1588-1612. Michael Lantzenberger war 1552.
in Scheibenberg, einem Städtgen bey Annaberg,
gebohren. Bis in sein 17. Jahr besuchte er die Schu-
len fleißig, alsdenn wurde er hieher nach Leipzig zu Jo-
hann Steinmann
gebracht die Buchdruckerkunst zu
erlernen. Jm Jahr 1578. hat er Catharinen, Matth.
Ottens,
Bürgers und Glasers allhier, eheliche Toch-
ter geheyrathet, und mit selbiger 6. Söhne und 6. Töch-
ter gezeuget. Er ist auf dem Rückweg, da er seinen
Herrn Schwager, den Pfarrer von Senckenberg, bis
an das äuserste Gerbers Thor allhier begleitet im 60.
Jahr seines Alters 1612. gestorben. Seine Erben
trieben hernach die Buchdruckerey fort. Sein Jn-
signe ist vermuthlich der Engel Michael, welcher mit
einer Lantze den Drachen erleget, über dessen Haupt
das Wort Jehova mit einem Schein zu sehen ist. Die
Uberschrift darum heißt: IN VOLVNT. TVA
STABILIVISTI MONTEM MEUM Psal.
XXX.
Siehe unsere Jnsignia.

1600-1611. Jacob Gubisius, oder Gaubisch,
ein Sohn des oben gedachten Gaubischs. Er hat die
Berwaldische Druckerey fortgesetzet. Jm Jahr
1611. aber hat er seines alten Vaters Druckerey in
Eißleben angenommen.

1600 Vincenz Strach.

1600. Frantz Schnelboltz, war in Wittenberg
1557. den 8. Junii gebohren. Sein Vater Gabriel
Schnelboltz
triebe die Buchdruckerkunst daselbst.
Weil er nun bey seinem Sohn einen ungemeinen Trieb
zu dieser Kunst merckte; So war er ihm auch auf alle
Art und Weise darzu behülflich. Er hielt sich meisten-

theils

Kurtze Nachricht
ſigne war ein Pegaſus, oder gefluͤgeltes Pferd. Sie-
he unſere Jnſignia.

1588-1612. Michael Lantzenberger war 1552.
in Scheibenberg, einem Staͤdtgen bey Annaberg,
gebohren. Bis in ſein 17. Jahr beſuchte er die Schu-
len fleißig, alsdenn wurde er hieher nach Leipzig zu Jo-
hann Steinmann
gebracht die Buchdruckerkunſt zu
erlernen. Jm Jahr 1578. hat er Catharinen, Matth.
Ottens,
Buͤrgers und Glaſers allhier, eheliche Toch-
ter geheyrathet, und mit ſelbiger 6. Soͤhne und 6. Toͤch-
ter gezeuget. Er iſt auf dem Ruͤckweg, da er ſeinen
Herrn Schwager, den Pfarrer von Senckenberg, bis
an das aͤuſerſte Gerbers Thor allhier begleitet im 60.
Jahr ſeines Alters 1612. geſtorben. Seine Erben
trieben hernach die Buchdruckerey fort. Sein Jn-
ſigne iſt vermuthlich der Engel Michael, welcher mit
einer Lantze den Drachen erleget, uͤber deſſen Haupt
das Wort Jehova mit einem Schein zu ſehen iſt. Die
Uberſchrift darum heißt: IN VOLVNT. TVA
STABILIVISTI MONTEM MEUM Pſal.
XXX.
Siehe unſere Jnſignia.

1600-1611. Jacob Gubiſius, oder Gaubiſch,
ein Sohn des oben gedachten Gaubiſchs. Er hat die
Berwaldiſche Druckerey fortgeſetzet. Jm Jahr
1611. aber hat er ſeines alten Vaters Druckerey in
Eißleben angenommen.

1600 Vincenz Strach.

1600. Frantz Schnelboltz, war in Wittenberg
1557. den 8. Junii gebohren. Sein Vater Gabriel
Schnelboltz
triebe die Buchdruckerkunſt daſelbſt.
Weil er nun bey ſeinem Sohn einen ungemeinen Trieb
zu dieſer Kunſt merckte; So war er ihm auch auf alle
Art und Weiſe darzu behuͤlflich. Er hielt ſich meiſten-

theils
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[102/0154] Kurtze Nachricht ſigne war ein Pegaſus, oder gefluͤgeltes Pferd. Sie- he unſere Jnſignia. 1588-1612. Michael Lantzenberger war 1552. in Scheibenberg, einem Staͤdtgen bey Annaberg, gebohren. Bis in ſein 17. Jahr beſuchte er die Schu- len fleißig, alsdenn wurde er hieher nach Leipzig zu Jo- hann Steinmann gebracht die Buchdruckerkunſt zu erlernen. Jm Jahr 1578. hat er Catharinen, Matth. Ottens, Buͤrgers und Glaſers allhier, eheliche Toch- ter geheyrathet, und mit ſelbiger 6. Soͤhne und 6. Toͤch- ter gezeuget. Er iſt auf dem Ruͤckweg, da er ſeinen Herrn Schwager, den Pfarrer von Senckenberg, bis an das aͤuſerſte Gerbers Thor allhier begleitet im 60. Jahr ſeines Alters 1612. geſtorben. Seine Erben trieben hernach die Buchdruckerey fort. Sein Jn- ſigne iſt vermuthlich der Engel Michael, welcher mit einer Lantze den Drachen erleget, uͤber deſſen Haupt das Wort Jehova mit einem Schein zu ſehen iſt. Die Uberſchrift darum heißt: IN VOLVNT. TVA STABILIVISTI MONTEM MEUM Pſal. XXX. Siehe unſere Jnſignia. 1600-1611. Jacob Gubiſius, oder Gaubiſch, ein Sohn des oben gedachten Gaubiſchs. Er hat die Berwaldiſche Druckerey fortgeſetzet. Jm Jahr 1611. aber hat er ſeines alten Vaters Druckerey in Eißleben angenommen. 1600 Vincenz Strach. 1600. Frantz Schnelboltz, war in Wittenberg 1557. den 8. Junii gebohren. Sein Vater Gabriel Schnelboltz triebe die Buchdruckerkunſt daſelbſt. Weil er nun bey ſeinem Sohn einen ungemeinen Trieb zu dieſer Kunſt merckte; So war er ihm auch auf alle Art und Weiſe darzu behuͤlflich. Er hielt ſich meiſten- theils

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/154>, abgerufen am 09.05.2024.