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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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von den Buchdruckern in Leipzig.
oder nicht gegründet sey, kan ich nicht entdecken. Viel-
leicht sind einige von meinen Lesern so gütig, und kom-
men mir mit der Zeit hierinnen zu statten, wenn sie mir
einige Nachrichten mitzutheilen belieben wollten. Denn
alle alte Bücher selbsten in Augenschein nehmen wollen,
ist ein vergebliches Hoffen, und keines eintzigen Men-
schen Werck. Jn welcher Bibliothek stehen sie beysam-
men? Jn keiner.

1514. Conrad Baumgarten hat um diese Zeit
Textum trium Librorum Aristot. de anima pun-
ctuatim emendatum cum interpretatione secundum
viam Alberti Aegidii & B. Thomae magistrali & cla-
ra fol.
allhier gedruckt. Sein Jnsigne ist ein abge-
hiebener Vaum, an welchem aus dem abgehiebenen
Aesten drey Blätter heraus gewachsen sind. Oben
drüber hänget ein Zettel mit dessen Anfangsbuchsta-
ben. C. B. Siehe unsere Jnsignia.

1515.-1535. Valentin Schumann. Was seine
Geburth, Leben und Tod anbelangt, muß ich meine
Unwissenheit wiederum gestehen. Von seinen gedruck-
ten Büchern aber weiß ich, daß zu Freyberg 7. Stück
in der Bibliotheck stehen. (n) Sein Jnsigne ist mir
auch noch bekannt. Es ist eigentlich nur sein verzoge-
ner Name. Aus dem V. gehet ein Stengel in die
Höhe, welcher oben drey Blätter hat, in der Mitte
aber von dem S. umwunden wird. Auf beyden Sei-
ten stehen zwey starcke Bäume in die Höhe, welche
sich oben zusammen biegen. Was die beyden Buch-
staben L. D. sagen sollen, kan ich nicht errathen.
Siehe unsere Jnsignia.

1522. Nicolaus Faber, oder Schmidt, dessen
Jnsigne stellet eine offene Thür vor, in welcher ein

Schild
(n) Es lehret mich dieses Mollers Programma.

von den Buchdruckern in Leipzig.
oder nicht gegruͤndet ſey, kan ich nicht entdecken. Viel-
leicht ſind einige von meinen Leſern ſo guͤtig, und kom-
men mir mit der Zeit hierinnen zu ſtatten, wenn ſie mir
einige Nachrichten mitzutheilen belieben wollten. Denn
alle alte Buͤcher ſelbſten in Augenſchein nehmen wollen,
iſt ein vergebliches Hoffen, und keines eintzigen Men-
ſchen Werck. Jn welcher Bibliothek ſtehen ſie beyſam-
men? Jn keiner.

1514. Conrad Baumgarten hat um dieſe Zeit
Textum trium Librorum Ariſtot. de anima pun-
ctuatim emendatum cum interpretatione ſecundum
viam Alberti Aegidii & B. Thomæ magiſtrali & cla-
ra fol.
allhier gedruckt. Sein Jnſigne iſt ein abge-
hiebener Vaum, an welchem aus dem abgehiebenen
Aeſten drey Blaͤtter heraus gewachſen ſind. Oben
druͤber haͤnget ein Zettel mit deſſen Anfangsbuchſta-
ben. C. B. Siehe unſere Jnſignia.

1515.-1535. Valentin Schumann. Was ſeine
Geburth, Leben und Tod anbelangt, muß ich meine
Unwiſſenheit wiederum geſtehen. Von ſeinen gedruck-
ten Buͤchern aber weiß ich, daß zu Freyberg 7. Stuͤck
in der Bibliotheck ſtehen. (n) Sein Jnſigne iſt mir
auch noch bekannt. Es iſt eigentlich nur ſein verzoge-
ner Name. Aus dem V. gehet ein Stengel in die
Hoͤhe, welcher oben drey Blaͤtter hat, in der Mitte
aber von dem S. umwunden wird. Auf beyden Sei-
ten ſtehen zwey ſtarcke Baͤume in die Hoͤhe, welche
ſich oben zuſammen biegen. Was die beyden Buch-
ſtaben L. D. ſagen ſollen, kan ich nicht errathen.
Siehe unſere Jnſignia.

1522. Nicolaus Faber, oder Schmidt, deſſen
Jnſigne ſtellet eine offene Thuͤr vor, in welcher ein

Schild
(n) Es lehret mich dieſes Mollers Programma.
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[95/0145] von den Buchdruckern in Leipzig. oder nicht gegruͤndet ſey, kan ich nicht entdecken. Viel- leicht ſind einige von meinen Leſern ſo guͤtig, und kom- men mir mit der Zeit hierinnen zu ſtatten, wenn ſie mir einige Nachrichten mitzutheilen belieben wollten. Denn alle alte Buͤcher ſelbſten in Augenſchein nehmen wollen, iſt ein vergebliches Hoffen, und keines eintzigen Men- ſchen Werck. Jn welcher Bibliothek ſtehen ſie beyſam- men? Jn keiner. 1514. Conrad Baumgarten hat um dieſe Zeit Textum trium Librorum Ariſtot. de anima pun- ctuatim emendatum cum interpretatione ſecundum viam Alberti Aegidii & B. Thomæ magiſtrali & cla- ra fol. allhier gedruckt. Sein Jnſigne iſt ein abge- hiebener Vaum, an welchem aus dem abgehiebenen Aeſten drey Blaͤtter heraus gewachſen ſind. Oben druͤber haͤnget ein Zettel mit deſſen Anfangsbuchſta- ben. C. B. Siehe unſere Jnſignia. 1515.-1535. Valentin Schumann. Was ſeine Geburth, Leben und Tod anbelangt, muß ich meine Unwiſſenheit wiederum geſtehen. Von ſeinen gedruck- ten Buͤchern aber weiß ich, daß zu Freyberg 7. Stuͤck in der Bibliotheck ſtehen. (n) Sein Jnſigne iſt mir auch noch bekannt. Es iſt eigentlich nur ſein verzoge- ner Name. Aus dem V. gehet ein Stengel in die Hoͤhe, welcher oben drey Blaͤtter hat, in der Mitte aber von dem S. umwunden wird. Auf beyden Sei- ten ſtehen zwey ſtarcke Baͤume in die Hoͤhe, welche ſich oben zuſammen biegen. Was die beyden Buch- ſtaben L. D. ſagen ſollen, kan ich nicht errathen. Siehe unſere Jnſignia. 1522. Nicolaus Faber, oder Schmidt, deſſen Jnſigne ſtellet eine offene Thuͤr vor, in welcher ein Schild (n) Es lehret mich dieſes Mollers Programma.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/145>, abgerufen am 22.11.2024.