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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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fallene Blüthe. Um dieses Jnsigne herum lieset man
Matthes Stöckel und Gimel Bergen, mit der Jahr-
zahl 1579. Ausen herum sind die übrigen drey Evan-
gelisten mit ihren gewöhnlichen Zeichen angebracht.
Jn Kupfer kan man selbiges hinten unter unsern gesto-
chenen Jnsignien sehen. Woraus also deutlich zu
schliesen, daß diese beyde Männer eine Druckerey mit
einander gehabt haben müssen. Der dritte ist also:
Gimel Bergen,
Welcher zu Lübeck im Jahr Christi 1543. gebohren
war. Sein Sohn lernte hier in Leipzig die Buchdru-
ckerkunst 1635. Nachdem er nun seine Lehrjahre nach
uralten Gebrauch und Gewohnheit ehrlich und redlich
ausgestanden; So wurde er am zweyhundertjähri-
gen Jubelfest 1640. allhier nebst Christian Nobis, von
Zwickau, und Gregor. Körnern, von Waldsachsen,
unter die Anzahl der Kunstglieder an und aufgenom-
men und in den Gesellenstand erhoben. Nachhero
hat er sich nach Dreßden gewendet und die Buchdru-
ckerey daselbst getrieben. Unter den Roth Scholtzi-
schen
(i) Sinnbildern finde ich noch ein ordentliches
Wappen von Gimel Bergen, welches in einem teut-
schen silbernen Schild zwey Berge hat: Auf dem ge-
schlossenen Stechhelm aber siehet man ebenfalls ei-
nen Berg woraus ein Baum gewachsen ist, mit der
Uberschrift: GIMEL BERGEN. Jch kan nicht
sagen, ob dieses Wappen der Vater, oder Sohn, gefüh-
ret hat, weil keine Jahrzahl dabey befindlich. Wie
ich denn überhaupt von dem Sohn nichts zuverläßiges

habe
(i) Siehe Roth-Scholtzii insignia Bibliopolarum & Ty-
pographorum, Sect. XLI. n. 390. Norimbergae, 1730. f.

Kurtzer Entwurf
fallene Bluͤthe. Um dieſes Jnſigne herum lieſet man
Matthes Stoͤckel und Gimel Bergen, mit der Jahr-
zahl 1579. Auſen herum ſind die uͤbrigen drey Evan-
geliſten mit ihren gewoͤhnlichen Zeichen angebracht.
Jn Kupfer kan man ſelbiges hinten unter unſern geſto-
chenen Jnſignien ſehen. Woraus alſo deutlich zu
ſchlieſen, daß dieſe beyde Maͤnner eine Druckerey mit
einander gehabt haben muͤſſen. Der dritte iſt alſo:
Gimel Bergen,
Welcher zu Luͤbeck im Jahr Chriſti 1543. gebohren
war. Sein Sohn lernte hier in Leipzig die Buchdru-
ckerkunſt 1635. Nachdem er nun ſeine Lehrjahre nach
uralten Gebrauch und Gewohnheit ehrlich und redlich
ausgeſtanden; So wurde er am zweyhundertjaͤhri-
gen Jubelfeſt 1640. allhier nebſt Chriſtian Nobis, von
Zwickau, und Gregor. Koͤrnern, von Waldſachſen,
unter die Anzahl der Kunſtglieder an und aufgenom-
men und in den Geſellenſtand erhoben. Nachhero
hat er ſich nach Dreßden gewendet und die Buchdru-
ckerey daſelbſt getrieben. Unter den Roth Scholtzi-
ſchen
(i) Sinnbildern finde ich noch ein ordentliches
Wappen von Gimel Bergen, welches in einem teut-
ſchen ſilbernen Schild zwey Berge hat: Auf dem ge-
ſchloſſenen Stechhelm aber ſiehet man ebenfalls ei-
nen Berg woraus ein Baum gewachſen iſt, mit der
Uberſchrift: GIMEL BERGEN. Jch kan nicht
ſagen, ob dieſes Wappen der Vater, oder Sohn, gefuͤh-
ret hat, weil keine Jahrzahl dabey befindlich. Wie
ich denn uͤberhaupt von dem Sohn nichts zuverlaͤßiges

habe
(i) Siehe Roth-Scholtzii inſignia Bibliopolarum & Ty-
pographorum, Sect. XLI. n. 390. Norimbergæ, 1730. f.
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[72/0116] Kurtzer Entwurf fallene Bluͤthe. Um dieſes Jnſigne herum lieſet man Matthes Stoͤckel und Gimel Bergen, mit der Jahr- zahl 1579. Auſen herum ſind die uͤbrigen drey Evan- geliſten mit ihren gewoͤhnlichen Zeichen angebracht. Jn Kupfer kan man ſelbiges hinten unter unſern geſto- chenen Jnſignien ſehen. Woraus alſo deutlich zu ſchlieſen, daß dieſe beyde Maͤnner eine Druckerey mit einander gehabt haben muͤſſen. Der dritte iſt alſo: Gimel Bergen, Welcher zu Luͤbeck im Jahr Chriſti 1543. gebohren war. Sein Sohn lernte hier in Leipzig die Buchdru- ckerkunſt 1635. Nachdem er nun ſeine Lehrjahre nach uralten Gebrauch und Gewohnheit ehrlich und redlich ausgeſtanden; So wurde er am zweyhundertjaͤhri- gen Jubelfeſt 1640. allhier nebſt Chriſtian Nobis, von Zwickau, und Gregor. Koͤrnern, von Waldſachſen, unter die Anzahl der Kunſtglieder an und aufgenom- men und in den Geſellenſtand erhoben. Nachhero hat er ſich nach Dreßden gewendet und die Buchdru- ckerey daſelbſt getrieben. Unter den Roth Scholtzi- ſchen (i) Sinnbildern finde ich noch ein ordentliches Wappen von Gimel Bergen, welches in einem teut- ſchen ſilbernen Schild zwey Berge hat: Auf dem ge- ſchloſſenen Stechhelm aber ſiehet man ebenfalls ei- nen Berg woraus ein Baum gewachſen iſt, mit der Uberſchrift: GIMEL BERGEN. Jch kan nicht ſagen, ob dieſes Wappen der Vater, oder Sohn, gefuͤh- ret hat, weil keine Jahrzahl dabey befindlich. Wie ich denn uͤberhaupt von dem Sohn nichts zuverlaͤßiges habe (i) Siehe Roth-Scholtzii inſignia Bibliopolarum & Ty- pographorum, Sect. XLI. n. 390. Norimbergæ, 1730. f.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/116>, abgerufen am 09.05.2024.