das Gewicht des Wassers in allen Kästen = 56,4 n . a . d
[Formel 1]
. Diese Last ist aufFig. 9. Tab. 83. dem Bogen P p vertheilt, es wird daher ihr Druck am Halbmesser O F des Rades = 56,4 n . a . d
[Formel 2]
seyn. Weil die mittlere Ausgusshöhe des Wassers in l, nämlich in der Mitte der Höhe zwischen H und dem Scheitel L des Rades angenommen werden kann, so müsste dieser Ausdruck eigentlich mit
[Formel 3]
multiplizirt werden, wogegen wir jedoch zur Vereinfachung der Rechnung das Verhältniss
[Formel 4]
annehmen können.
Da die Rechnung im vorigen §. gezeigt hat, dass der Faktor 1 --
[Formel 5]
beinahe = 1 ist, und auch der Einfluss der Reibung unbedeutend erschien, so wollen wir in der fol- genden Rechnung den Faktor 1 --
[Formel 6]
= 1 setzen und die Reibung vernachlässi- gen. Demnach wird von der Schaufelfläche die Wassermenge 2/3 f . c in einem freien Gerinne aufgehalten, wenn f die Fläche der Schaufeln und c die Geschwindigkeit des anströmenden Wassers bezeichnet. Setzen wir jene des Rades = v, so erhalten wir die Gleichung zwischen Kraft und Last 56,4 f . c
[Formel 7]
= 56,4 n . a . d
[Formel 8]
(I). Setzen wir die Um- laufszeit des Rades
[Formel 9]
= t und die Anzahl der Zellen auf der ganzen Peripherie = N, so wird in der Zeit t die Wassermenge N . a . d
[Formel 10]
ausgegossen, folglich in 1 Se- kunde die Wassermenge
[Formel 11]
v. Wird in diese Gleichung der Werth für den kubischen Inhalt einer Zelle aus (I) substituirt, so ist der Effekt in 1 Sekunde =
[Formel 12]
. Nun verhält sich aber P p : 22/7 · 2 r = n : N, also ist der Effekt =
[Formel 13]
. Dieser ist am grössten, wenn v = 1/2 c, und da der Höhenunterschied der zwei Wasserspiegel H G = H ist, so ist der grösste Effekt =
[Formel 14]
. Weil der Bogen P p = r (p -- 2 w), so ist die Gleichung zwischen Kraft und Last n . a . d
[Formel 15]
.
Bezeichnen wir die Tiefe des Wassers im Flusse mit T und die halbe Breite der Schau- feln mit s, so ist G M = r (1 -- Cos w) + s = T und weil H G = H = 2 r · Cos w ist, so ist auch r = 1/2 H -- s + T. Ferner ist 1 -- Cos w = 2 Sin2 (1/2 w), folglich 2 r · Sin2 (1/2 w) + s = T, woraus Sin 1/2 w =
[Formel 16]
; eben so ist Cos w = 1 -- 2 Sin2 (1/2 w) =
[Formel 17]
.
§. 136.
Beispiel. Es sey der Winkel w = 30°, so ist Cos w = 0,866, also 0,866 (H + 2 T -- 2 s) = H, woraus T = s + 1/13 H und s = T -- 1/13 H, oder die halbe Breite der Schaufeln ist in diesem Falle = der Wassertiefe im Flusse -- 1/13 der Höhe, auf welche das Wasser gehoben wird.
Berechnung des Wasserschöpfrades.
das Gewicht des Wassers in allen Kästen = 56,4 n . a . d
[Formel 1]
. Diese Last ist aufFig. 9. Tab. 83. dem Bogen P p vertheilt, es wird daher ihr Druck am Halbmesser O F des Rades = 56,4 n . a . d
[Formel 2]
seyn. Weil die mittlere Ausgusshöhe des Wassers in l, nämlich in der Mitte der Höhe zwischen H und dem Scheitel L des Rades angenommen werden kann, so müsste dieser Ausdruck eigentlich mit
[Formel 3]
multiplizirt werden, wogegen wir jedoch zur Vereinfachung der Rechnung das Verhältniss
[Formel 4]
annehmen können.
Da die Rechnung im vorigen §. gezeigt hat, dass der Faktor 1 —
[Formel 5]
beinahe = 1 ist, und auch der Einfluss der Reibung unbedeutend erschien, so wollen wir in der fol- genden Rechnung den Faktor 1 —
[Formel 6]
= 1 setzen und die Reibung vernachlässi- gen. Demnach wird von der Schaufelfläche die Wassermenge ⅔ f . c in einem freien Gerinne aufgehalten, wenn f die Fläche der Schaufeln und c die Geschwindigkeit des anströmenden Wassers bezeichnet. Setzen wir jene des Rades = v, so erhalten wir die Gleichung zwischen Kraft und Last 56,4 f . c
[Formel 7]
= 56,4 n . a . d
[Formel 8]
(I). Setzen wir die Um- laufszeit des Rades
[Formel 9]
= t und die Anzahl der Zellen auf der ganzen Peripherie = N, so wird in der Zeit t die Wassermenge N . a . d
[Formel 10]
ausgegossen, folglich in 1 Se- kunde die Wassermenge
[Formel 11]
v. Wird in diese Gleichung der Werth für den kubischen Inhalt einer Zelle aus (I) substituirt, so ist der Effekt in 1 Sekunde =
[Formel 12]
. Nun verhält sich aber P p : 22/7 · 2 r = n : N, also ist der Effekt =
[Formel 13]
. Dieser ist am grössten, wenn v = ½ c, und da der Höhenunterschied der zwei Wasserspiegel H G = H ist, so ist der grösste Effekt =
[Formel 14]
. Weil der Bogen P p = r (π — 2 w), so ist die Gleichung zwischen Kraft und Last n . a . d
[Formel 15]
.
Bezeichnen wir die Tiefe des Wassers im Flusse mit T und die halbe Breite der Schau- feln mit s, so ist G M = r (1 — Cos w) + s = T und weil H G = H = 2 r · Cos w ist, so ist auch r = ½ H — s + T. Ferner ist 1 — Cos w = 2 Sin2 (½ w), folglich 2 r · Sin2 (½ w) + s = T, woraus Sin ½ w =
[Formel 16]
; eben so ist Cos w = 1 — 2 Sin2 (½ w) =
[Formel 17]
.
§. 136.
Beispiel. Es sey der Winkel w = 30°, so ist Cos w = 0,866, also 0,866 (H + 2 T — 2 s) = H, woraus T = s + 1/13 H und s = T — 1/13 H, oder die halbe Breite der Schaufeln ist in diesem Falle = der Wassertiefe im Flusse — 1/13 der Höhe, auf welche das Wasser gehoben wird.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0233"n="197"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Berechnung des Wasserschöpfrades</hi>.</fw><lb/>
das Gewicht des Wassers in allen Kästen = 56,<hirendition="#sub">4</hi> n . a . d <formula/>. Diese Last ist auf<noteplace="right">Fig.<lb/>
9.<lb/>
Tab.<lb/>
83.</note><lb/>
dem Bogen P p vertheilt, es wird daher ihr Druck am Halbmesser O F des Rades<lb/>
= 56,<hirendition="#sub">4</hi> n . a . d <formula/> seyn. Weil die mittlere Ausgusshöhe des Wassers in l,<lb/>
nämlich in der Mitte der Höhe zwischen H und dem Scheitel L des Rades angenommen<lb/>
werden kann, so müsste dieser Ausdruck eigentlich mit <formula/> multiplizirt werden, wogegen<lb/>
wir jedoch zur Vereinfachung der Rechnung das Verhältniss <formula/> annehmen können.</p><lb/><p>Da die Rechnung im vorigen §. gezeigt hat, dass der Faktor 1 —<formula/> beinahe = 1<lb/>
ist, und auch der Einfluss der Reibung unbedeutend erschien, so wollen wir in der fol-<lb/>
genden Rechnung den Faktor 1 —<formula/> = 1 setzen und die Reibung vernachlässi-<lb/>
gen. Demnach wird von der Schaufelfläche die Wassermenge ⅔ f . c in einem freien Gerinne<lb/>
aufgehalten, wenn f die Fläche der Schaufeln und c die Geschwindigkeit des anströmenden<lb/>
Wassers bezeichnet. Setzen wir jene des Rades = v, so erhalten wir die Gleichung zwischen<lb/>
Kraft und Last 56,<hirendition="#sub">4</hi> f . c <formula/> = 56,<hirendition="#sub">4</hi> n . a . d <formula/> (I). Setzen wir die Um-<lb/>
laufszeit des Rades <formula/> = t und die Anzahl der Zellen auf der ganzen Peripherie = N, so<lb/>
wird in der Zeit t die Wassermenge N . a . d <formula/> ausgegossen, folglich in 1 Se-<lb/>
kunde die Wassermenge <formula/> v. Wird in diese<lb/>
Gleichung der Werth für den kubischen Inhalt einer Zelle aus (I) substituirt, so ist der Effekt<lb/>
in 1 Sekunde = <formula/>. Nun verhält sich aber P p : 22/7 · 2 r = n : N,<lb/>
also ist der Effekt = <formula/>. Dieser ist am grössten, wenn v = ½ c, und da der<lb/>
Höhenunterschied der zwei Wasserspiegel H G = H ist, so ist der grösste Effekt<lb/>
= <formula/>. Weil der Bogen P p = r (<hirendition="#i">π</hi>— 2 w), so ist die Gleichung zwischen Kraft<lb/>
und Last n . a . d <formula/>.</p><lb/><p>Bezeichnen wir die Tiefe des Wassers im Flusse mit T und die halbe Breite der Schau-<lb/>
feln mit s, so ist G M = r (1 — Cos w) + s = T und weil H G = H = 2 r · Cos w ist, so ist<lb/>
auch r = ½ H — s + T. Ferner ist 1 — Cos w = 2 Sin<hirendition="#sup">2</hi> (½ w), folglich 2 r · Sin<hirendition="#sup">2</hi> (½ w) + s = T,<lb/>
woraus Sin ½ w = <formula/>; eben so ist Cos w = 1 — 2 Sin<hirendition="#sup">2</hi> (½ w) = <formula/>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 136.</head><lb/><p><hirendition="#g">Beispiel</hi>. Es sey der Winkel w = 30°, so ist Cos w = 0,<hirendition="#sub">866</hi>, also<lb/>
0,<hirendition="#sub">866</hi> (H + 2 T — 2 s) = H, woraus T = s + 1/13 H und s = T — 1/13 H, oder die halbe <hirendition="#g">Breite<lb/>
der Schaufeln</hi> ist in diesem Falle = der Wassertiefe im Flusse — 1/13 der Höhe, auf<lb/>
welche das Wasser gehoben wird.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[197/0233]
Berechnung des Wasserschöpfrades.
das Gewicht des Wassers in allen Kästen = 56,4 n . a . d [FORMEL]. Diese Last ist auf
dem Bogen P p vertheilt, es wird daher ihr Druck am Halbmesser O F des Rades
= 56,4 n . a . d [FORMEL] seyn. Weil die mittlere Ausgusshöhe des Wassers in l,
nämlich in der Mitte der Höhe zwischen H und dem Scheitel L des Rades angenommen
werden kann, so müsste dieser Ausdruck eigentlich mit [FORMEL] multiplizirt werden, wogegen
wir jedoch zur Vereinfachung der Rechnung das Verhältniss [FORMEL] annehmen können.
Fig.
9.
Tab.
83.
Da die Rechnung im vorigen §. gezeigt hat, dass der Faktor 1 — [FORMEL] beinahe = 1
ist, und auch der Einfluss der Reibung unbedeutend erschien, so wollen wir in der fol-
genden Rechnung den Faktor 1 — [FORMEL] = 1 setzen und die Reibung vernachlässi-
gen. Demnach wird von der Schaufelfläche die Wassermenge ⅔ f . c in einem freien Gerinne
aufgehalten, wenn f die Fläche der Schaufeln und c die Geschwindigkeit des anströmenden
Wassers bezeichnet. Setzen wir jene des Rades = v, so erhalten wir die Gleichung zwischen
Kraft und Last 56,4 f . c [FORMEL] = 56,4 n . a . d [FORMEL] (I). Setzen wir die Um-
laufszeit des Rades [FORMEL] = t und die Anzahl der Zellen auf der ganzen Peripherie = N, so
wird in der Zeit t die Wassermenge N . a . d [FORMEL] ausgegossen, folglich in 1 Se-
kunde die Wassermenge [FORMEL] v. Wird in diese
Gleichung der Werth für den kubischen Inhalt einer Zelle aus (I) substituirt, so ist der Effekt
in 1 Sekunde = [FORMEL]. Nun verhält sich aber P p : 22/7 · 2 r = n : N,
also ist der Effekt = [FORMEL]. Dieser ist am grössten, wenn v = ½ c, und da der
Höhenunterschied der zwei Wasserspiegel H G = H ist, so ist der grösste Effekt
= [FORMEL]. Weil der Bogen P p = r (π — 2 w), so ist die Gleichung zwischen Kraft
und Last n . a . d [FORMEL].
Bezeichnen wir die Tiefe des Wassers im Flusse mit T und die halbe Breite der Schau-
feln mit s, so ist G M = r (1 — Cos w) + s = T und weil H G = H = 2 r · Cos w ist, so ist
auch r = ½ H — s + T. Ferner ist 1 — Cos w = 2 Sin2 (½ w), folglich 2 r · Sin2 (½ w) + s = T,
woraus Sin ½ w = [FORMEL]; eben so ist Cos w = 1 — 2 Sin2 (½ w) = [FORMEL].
§. 136.
Beispiel. Es sey der Winkel w = 30°, so ist Cos w = 0,866, also
0,866 (H + 2 T — 2 s) = H, woraus T = s + 1/13 H und s = T — 1/13 H, oder die halbe Breite
der Schaufeln ist in diesem Falle = der Wassertiefe im Flusse — 1/13 der Höhe, auf
welche das Wasser gehoben wird.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/233>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.