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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Kuppelungen.
der zu verbindenden Wellen passen. Die vorzüglichsten andern Konstrukzionen dieser
Art sind auf der zweiten Hälfte der 77ten Tafel dargestellt.

Bei der Kuppelung Fig. 10 wird das Ende a der Welle A so zugerichtet, dass esFig.
10.
Tab.
77.

genau in eine Höhlung der zweiten, damit zu verbindenden Welle B passt. Diese Höh-
lung kann entweder viereckig oder oben und unten abgerundet seyn, wie die Quer-
schnitte zeigen.

In der Fig. 11 dargestellten Kuppelung sind in dem stärkern Ende der Welle BFig.
11.

halbzylinderförmige Vorsprünge m, n angebracht, welche in die durch punk-
tirte Linien angezeigten Vertiefungen o, p der zweiten Welle A genau passen. In der
Seitenansicht erscheinen beide Wellen in der Verbindung, im Längendurchschnitt aber
auseinander genommen, und es leuchtet von selbst ein, dass man bei dieser Kuppelung
wie bei der vorigen nur eines Lagers für jede Welle bedarf.

Bei der Kuppelung mit Quadrantenzähnen, Fig. 12, sind die stärkernFig.
12.

Wellenden nach Viertelkreisen ausgeschnitten, welche bei der Zusammenschiebung genau
in einander passen. Der Querschnitt der Figur zeigt die zwei Vorsprünge einer Welle,
welche mit den Einschnitten der andern Welle passen müssen; die Seitenansicht stellt
die Wellen wie sie eingeschoben sind und die Längenansicht dieselben, in der auseinander
genommenen Lage dar.

Bei der Kuppelung Fig. 13 sind zwei Muffen vorhanden, deren jede, wie der Quer-Fig.
13.

und Längenschnitt zeigt, mit vier vorstehenden Zähnen a, a, a, a versehen ist, zwischen
welchen sich wieder gleich grosse Vertiefungen befinden, welche die Zähne der andern
Muffe aufnehmen. Ein gebohrtes Loch geht durch die Mitte jeder Muffe, um die abge-
drehten Enden der Wellen B und C einlegen zu können. Zur Befestigung der Muffen an
diesen abgedrehten Enden werden Nuthen, wovon jene m n in dem Längenschnitte sicht-
bar ist, zur Hälfte in das abgedrehte Ende und zur Hälfte in die Muffen eingearbeitet
und durch den Stift o, wie der Querschnitt zeigt, die Verbindung mit der Welle B be-
wirkt. Auf gleiche Art wird die Welle C durch einen zweiten Stift, der aber hier nicht
sichtbar ist, mit ihrer Muffe verbunden.

Die Verbindung zweier Wellen kann auch durch eine viereckige Muffe, wieFig.
14.

Fig. 14 zeigt, bewirkt werden. Es werden nämlich die Enden beider zu verbindenden
Wellen B und C viereckig zugerichtet und noch mit Zapfen bei a und c versehen.
Diese Zapfen passen genau in ein rundes Loch, welches in der Scheidewand m n der
Muffe ausgebohrt ist, wodurch die bessere Haltung der Wellen bewirkt wird. Der durch-
gehende Schraubenbolzen g h verhindert, dass die Muffe sich von der Welle nicht zurück-
schieben könne.

Sollen hölzerne Wellen mit einander verbunden werden, so bedient man sichFig.
15.

des Kuppelzapfens Fig. 15. Er besteht aus zwei Blattzapfen B und C, welche in
das Holz eingelassen, daselbst mit eisernen Ringen befestigt und allenfalls noch durch
die Löcher a und b Schraubenbolzen zur bessern Festhaltung gesteckt werden. Bei m n
sind die Theile mit in einander greifenden Quadrantenzähnen, wie bei der Kuppelung
Fig. 12 versehen, und man kann um m n einen Ring von Schmiedeisen legen und durch
die Stellschraube c anziehen, wie der beigefügte Querschnitt zeigt.

Kuppelungen.
der zu verbindenden Wellen passen. Die vorzüglichsten andern Konstrukzionen dieser
Art sind auf der zweiten Hälfte der 77ten Tafel dargestellt.

Bei der Kuppelung Fig. 10 wird das Ende a der Welle A so zugerichtet, dass esFig.
10.
Tab.
77.

genau in eine Höhlung der zweiten, damit zu verbindenden Welle B passt. Diese Höh-
lung kann entweder viereckig oder oben und unten abgerundet seyn, wie die Quer-
schnitte zeigen.

In der Fig. 11 dargestellten Kuppelung sind in dem stärkern Ende der Welle BFig.
11.

halbzylinderförmige Vorsprünge m, n angebracht, welche in die durch punk-
tirte Linien angezeigten Vertiefungen o, p der zweiten Welle A genau passen. In der
Seitenansicht erscheinen beide Wellen in der Verbindung, im Längendurchschnitt aber
auseinander genommen, und es leuchtet von selbst ein, dass man bei dieser Kuppelung
wie bei der vorigen nur eines Lagers für jede Welle bedarf.

Bei der Kuppelung mit Quadrantenzähnen, Fig. 12, sind die stärkernFig.
12.

Wellenden nach Viertelkreisen ausgeschnitten, welche bei der Zusammenschiebung genau
in einander passen. Der Querschnitt der Figur zeigt die zwei Vorsprünge einer Welle,
welche mit den Einschnitten der andern Welle passen müssen; die Seitenansicht stellt
die Wellen wie sie eingeschoben sind und die Längenansicht dieselben, in der auseinander
genommenen Lage dar.

Bei der Kuppelung Fig. 13 sind zwei Muffen vorhanden, deren jede, wie der Quer-Fig.
13.

und Längenschnitt zeigt, mit vier vorstehenden Zähnen a, a, a, a versehen ist, zwischen
welchen sich wieder gleich grosse Vertiefungen befinden, welche die Zähne der andern
Muffe aufnehmen. Ein gebohrtes Loch geht durch die Mitte jeder Muffe, um die abge-
drehten Enden der Wellen B und C einlegen zu können. Zur Befestigung der Muffen an
diesen abgedrehten Enden werden Nuthen, wovon jene m n in dem Längenschnitte sicht-
bar ist, zur Hälfte in das abgedrehte Ende und zur Hälfte in die Muffen eingearbeitet
und durch den Stift o, wie der Querschnitt zeigt, die Verbindung mit der Welle B be-
wirkt. Auf gleiche Art wird die Welle C durch einen zweiten Stift, der aber hier nicht
sichtbar ist, mit ihrer Muffe verbunden.

Die Verbindung zweier Wellen kann auch durch eine viereckige Muffe, wieFig.
14.

Fig. 14 zeigt, bewirkt werden. Es werden nämlich die Enden beider zu verbindenden
Wellen B und C viereckig zugerichtet und noch mit Zapfen bei a und c versehen.
Diese Zapfen passen genau in ein rundes Loch, welches in der Scheidewand m n der
Muffe ausgebohrt ist, wodurch die bessere Haltung der Wellen bewirkt wird. Der durch-
gehende Schraubenbolzen g h verhindert, dass die Muffe sich von der Welle nicht zurück-
schieben könne.

Sollen hölzerne Wellen mit einander verbunden werden, so bedient man sichFig.
15.

des Kuppelzapfens Fig. 15. Er besteht aus zwei Blattzapfen B und C, welche in
das Holz eingelassen, daselbst mit eisernen Ringen befestigt und allenfalls noch durch
die Löcher a und b Schraubenbolzen zur bessern Festhaltung gesteckt werden. Bei m n
sind die Theile mit in einander greifenden Quadrantenzähnen, wie bei der Kuppelung
Fig. 12 versehen, und man kann um m n einen Ring von Schmiedeisen legen und durch
die Stellschraube c anziehen, wie der beigefügte Querschnitt zeigt.

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[95/0131] Kuppelungen. der zu verbindenden Wellen passen. Die vorzüglichsten andern Konstrukzionen dieser Art sind auf der zweiten Hälfte der 77ten Tafel dargestellt. Bei der Kuppelung Fig. 10 wird das Ende a der Welle A so zugerichtet, dass es genau in eine Höhlung der zweiten, damit zu verbindenden Welle B passt. Diese Höh- lung kann entweder viereckig oder oben und unten abgerundet seyn, wie die Quer- schnitte zeigen. Fig. 10. Tab. 77. In der Fig. 11 dargestellten Kuppelung sind in dem stärkern Ende der Welle B halbzylinderförmige Vorsprünge m, n angebracht, welche in die durch punk- tirte Linien angezeigten Vertiefungen o, p der zweiten Welle A genau passen. In der Seitenansicht erscheinen beide Wellen in der Verbindung, im Längendurchschnitt aber auseinander genommen, und es leuchtet von selbst ein, dass man bei dieser Kuppelung wie bei der vorigen nur eines Lagers für jede Welle bedarf. Fig. 11. Bei der Kuppelung mit Quadrantenzähnen, Fig. 12, sind die stärkern Wellenden nach Viertelkreisen ausgeschnitten, welche bei der Zusammenschiebung genau in einander passen. Der Querschnitt der Figur zeigt die zwei Vorsprünge einer Welle, welche mit den Einschnitten der andern Welle passen müssen; die Seitenansicht stellt die Wellen wie sie eingeschoben sind und die Längenansicht dieselben, in der auseinander genommenen Lage dar. Fig. 12. Bei der Kuppelung Fig. 13 sind zwei Muffen vorhanden, deren jede, wie der Quer- und Längenschnitt zeigt, mit vier vorstehenden Zähnen a, a, a, a versehen ist, zwischen welchen sich wieder gleich grosse Vertiefungen befinden, welche die Zähne der andern Muffe aufnehmen. Ein gebohrtes Loch geht durch die Mitte jeder Muffe, um die abge- drehten Enden der Wellen B und C einlegen zu können. Zur Befestigung der Muffen an diesen abgedrehten Enden werden Nuthen, wovon jene m n in dem Längenschnitte sicht- bar ist, zur Hälfte in das abgedrehte Ende und zur Hälfte in die Muffen eingearbeitet und durch den Stift o, wie der Querschnitt zeigt, die Verbindung mit der Welle B be- wirkt. Auf gleiche Art wird die Welle C durch einen zweiten Stift, der aber hier nicht sichtbar ist, mit ihrer Muffe verbunden. Fig. 13. Die Verbindung zweier Wellen kann auch durch eine viereckige Muffe, wie Fig. 14 zeigt, bewirkt werden. Es werden nämlich die Enden beider zu verbindenden Wellen B und C viereckig zugerichtet und noch mit Zapfen bei a und c versehen. Diese Zapfen passen genau in ein rundes Loch, welches in der Scheidewand m n der Muffe ausgebohrt ist, wodurch die bessere Haltung der Wellen bewirkt wird. Der durch- gehende Schraubenbolzen g h verhindert, dass die Muffe sich von der Welle nicht zurück- schieben könne. Fig. 14. Sollen hölzerne Wellen mit einander verbunden werden, so bedient man sich des Kuppelzapfens Fig. 15. Er besteht aus zwei Blattzapfen B und C, welche in das Holz eingelassen, daselbst mit eisernen Ringen befestigt und allenfalls noch durch die Löcher a und b Schraubenbolzen zur bessern Festhaltung gesteckt werden. Bei m n sind die Theile mit in einander greifenden Quadrantenzähnen, wie bei der Kuppelung Fig. 12 versehen, und man kann um m n einen Ring von Schmiedeisen legen und durch die Stellschraube c anziehen, wie der beigefügte Querschnitt zeigt. Fig. 15.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/131>, abgerufen am 08.05.2024.