Diess lässt sich auch auf folgende Art zeigen: Da C = 310 Fuss die Wurfsgeschwin- digkeit, so ist die grösste Höhe, welche der Körper erreicht, A D =
[Formel 1]
= 1550Fuss, folglich das übrige Stück B D = A D -- A B = 1550 -- 1410,5 = 139,5 Fuss. Soll der Körper diesen Raum zurücklegen, so muss seine in B vorhandene Geschwindigkeit C = 2 sqrt g . B D = 2 sqrt (15,5 . 139,5) = 93 Fuss seyn. Hieraus ergibt sich nun die Zeit, wie lange er von B bis D steigt, nach §. 492, t =
[Formel 2]
= 3 Sec., was gerade auch in der obigen Tabelle vorkommt. Demnach ist die Zeit, wann der Körper zum erstenmal in B eintrifft =
[Formel 3]
= 7 Sekunden und die Zeit, wann er zum zweiten- mal in B ankommt =
[Formel 4]
= 13 Sekunden.
§. 497.
Der Körper mag steigen oder fallen, so hat er auf gleichen Hö- hen immer gleiche Geschwindigkeiten. Um diess zu beweisen, muss man die Geschwindigkeit v durch den Raum S ausdrücken. Es ist nämlich v = C -- 2 g . t und t =
[Formel 5]
, folglich v =
[Formel 6]
= +/- sqrt (C2 -- 4 g . S), woraus man sieht, dass die Geschwindigkeit auf gleichen Höhen, welche der Körper im Hinauf- oder Herabgehen erreicht, auch gleich ist, indem sie sich nur durch das Zeichen + und -- vor dem Wurzelzeichen unterscheidet.
Es sey in dem obigen Beispiele die Geschwindigkeit zu finden, welche der Körper auf der Höhe von 1302 Fuss erreicht; es ist demnach v = +/- sqrt (3102 -- 62 . 1302) = +/- 124, d. h. der Körper hat, wenn er auf die Höhe von 1302 Fuss kommt, im Hinaufsteigen die Geschwindigkeit + 124 und im Hinabfal- len auf derselben Höhe die Geschwindigkeit -- 124 Fuss.
Die bisherige Rechnung ist ohne Rücksicht auf den Widerstand der Luft gemacht; die Aenderungen, welche derselbe verursacht, werden im zweiten Ban- de, wo von dem Widerstande der Flüssigkeiten gehandelt werden wird, gezeigt werden.
§. 498.
Fig. 2.
Die Bahn eines schief in die Höhe geworfenen Körpers wird auf folgende Art bestimmt. Es sey c = A B die Geschwindigkeit, mit der ein Kör- per geworfen wird, oder der Raum, welchen er ohne Einfluss seiner Schwere in der ersten Sekunde beschreiben würde. Man löse diesen Raum in zwei Theile A D und A C auf, so wird der Körper offenbar in einer Sekunde um B D gehoben, und geht zu gleicher Zeit in der horizontalen Richtung um A D weiter. Nennen wir den Win- kel, unter welchem der Körper geworfen oder geschossen wird = w, so ist B D : A B = Sin w : 1 und B D = c . Sin w, ferner A D : A B = Cos w : 1 und A D = c . Cos w.
Bewegung senkrecht hinauf geworfener Körper.
Fig. 1. Tab. 28.
Diess lässt sich auch auf folgende Art zeigen: Da C = 310 Fuss die Wurfsgeschwin- digkeit, so ist die grösste Höhe, welche der Körper erreicht, A D =
[Formel 1]
= 1550Fuss, folglich das übrige Stück B D = A D — A B = 1550 — 1410,5 = 139,5 Fuss. Soll der Körper diesen Raum zurücklegen, so muss seine in B vorhandene Geschwindigkeit C = 2 √ g . B D = 2 √ (15,5 . 139,5) = 93 Fuss seyn. Hieraus ergibt sich nun die Zeit, wie lange er von B bis D steigt, nach §. 492, t =
[Formel 2]
= 3 Sec., was gerade auch in der obigen Tabelle vorkommt. Demnach ist die Zeit, wann der Körper zum erstenmal in B eintrifft =
[Formel 3]
= 7 Sekunden und die Zeit, wann er zum zweiten- mal in B ankommt =
[Formel 4]
= 13 Sekunden.
§. 497.
Der Körper mag steigen oder fallen, so hat er auf gleichen Hö- hen immer gleiche Geschwindigkeiten. Um diess zu beweisen, muss man die Geschwindigkeit v durch den Raum S ausdrücken. Es ist nämlich v = C — 2 g . t und t =
[Formel 5]
, folglich v =
[Formel 6]
= ± √ (C2 — 4 g . S), woraus man sieht, dass die Geschwindigkeit auf gleichen Höhen, welche der Körper im Hinauf- oder Herabgehen erreicht, auch gleich ist, indem sie sich nur durch das Zeichen + und — vor dem Wurzelzeichen unterscheidet.
Es sey in dem obigen Beispiele die Geschwindigkeit zu finden, welche der Körper auf der Höhe von 1302 Fuss erreicht; es ist demnach v = ± √ (3102 — 62 . 1302) = ± 124, d. h. der Körper hat, wenn er auf die Höhe von 1302 Fuss kommt, im Hinaufsteigen die Geschwindigkeit + 124 und im Hinabfal- len auf derselben Höhe die Geschwindigkeit — 124 Fuss.
Die bisherige Rechnung ist ohne Rücksicht auf den Widerstand der Luft gemacht; die Aenderungen, welche derselbe verursacht, werden im zweiten Ban- de, wo von dem Widerstande der Flüssigkeiten gehandelt werden wird, gezeigt werden.
§. 498.
Fig. 2.
Die Bahn eines schief in die Höhe geworfenen Körpers wird auf folgende Art bestimmt. Es sey c = A B die Geschwindigkeit, mit der ein Kör- per geworfen wird, oder der Raum, welchen er ohne Einfluss seiner Schwere in der ersten Sekunde beschreiben würde. Man löse diesen Raum in zwei Theile A D und A C auf, so wird der Körper offenbar in einer Sekunde um B D gehoben, und geht zu gleicher Zeit in der horizontalen Richtung um A D weiter. Nennen wir den Win- kel, unter welchem der Körper geworfen oder geschossen wird = w, so ist B D : A B = Sin w : 1 und B D = c . Sin w, ferner A D : A B = Cos w : 1 und A D = c . Cos w.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0574"n="542"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Bewegung senkrecht hinauf geworfener Körper.</hi></fw><lb/><noteplace="left">Fig.<lb/>
1.<lb/>
Tab.<lb/>
28.</note><p>Diess lässt sich auch auf folgende Art zeigen: Da C = 310 Fuss die Wurfsgeschwin-<lb/>
digkeit, so ist die grösste Höhe, welche der Körper erreicht, A D = <formula/> = 1550Fuss,<lb/>
folglich das übrige Stück B D = A D — A B = 1550 — 1410,<hirendition="#sub">5</hi> = 139,<hirendition="#sub">5</hi> Fuss. Soll der<lb/>
Körper diesen Raum zurücklegen, so muss seine in B vorhandene Geschwindigkeit<lb/>
C = 2 √ g . B D = 2 √ (15,<hirendition="#sub">5</hi> . 139,<hirendition="#sub">5</hi>) = 93 Fuss seyn. Hieraus ergibt sich nun die Zeit,<lb/>
wie lange er von B bis D steigt, nach §. 492, t = <formula/> = 3 <hirendition="#sup">Sec.</hi>, was gerade<lb/>
auch in der obigen Tabelle vorkommt. Demnach ist die Zeit, wann der Körper zum<lb/>
erstenmal in B eintrifft = <formula/> = 7 Sekunden und die Zeit, wann er zum zweiten-<lb/>
mal in B ankommt = <formula/> = 13 Sekunden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 497.</head><lb/><p><hirendition="#g">Der Körper mag steigen oder fallen, so hat er auf gleichen Hö-<lb/>
hen immer gleiche Geschwindigkeiten</hi>. Um diess zu beweisen, muss man<lb/>
die Geschwindigkeit v durch den Raum S ausdrücken. Es ist nämlich<lb/>
v = C — 2 g . t und t = <formula/>, folglich<lb/>
v = <formula/> = ± √ (C<hirendition="#sup">2</hi>— 4 g . S), woraus man sieht,<lb/>
dass die Geschwindigkeit auf gleichen Höhen, welche der Körper im Hinauf- oder<lb/>
Herabgehen erreicht, auch gleich ist, indem sie sich nur durch das Zeichen + und —<lb/>
vor dem Wurzelzeichen unterscheidet.</p><lb/><p>Es sey in dem obigen <hirendition="#g">Beispiele</hi> die Geschwindigkeit zu finden, welche der<lb/>
Körper auf der Höhe von 1302 Fuss erreicht; es ist demnach<lb/>
v = ± √ (310<hirendition="#sup">2</hi>— 62 . 1302) = ± 124, d. h. der Körper hat, wenn er auf die Höhe<lb/>
von 1302 Fuss kommt, im Hinaufsteigen die Geschwindigkeit + 124 und im Hinabfal-<lb/>
len auf derselben Höhe die Geschwindigkeit — 124 Fuss.</p><lb/><p>Die bisherige Rechnung ist <hirendition="#g">ohne Rücksicht auf den Widerstand der<lb/>
Luft</hi> gemacht; die Aenderungen, welche derselbe verursacht, werden im zweiten Ban-<lb/>
de, wo von dem Widerstande der Flüssigkeiten gehandelt werden wird, gezeigt werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 498.</head><lb/><noteplace="left">Fig.<lb/>
2.</note><p><hirendition="#g">Die Bahn eines schief in die Höhe geworfenen Körpers wird auf<lb/>
folgende Art bestimmt</hi>. Es sey c = A B die Geschwindigkeit, mit der ein Kör-<lb/>
per geworfen wird, oder der Raum, welchen er ohne Einfluss seiner Schwere in der<lb/>
ersten Sekunde beschreiben würde. Man löse diesen Raum in zwei Theile A D und<lb/>
A C auf, so wird der Körper offenbar in einer Sekunde um B D gehoben, und geht<lb/>
zu gleicher Zeit in der horizontalen Richtung um A D weiter. Nennen wir den Win-<lb/>
kel, unter welchem der Körper geworfen oder geschossen wird = w, so ist<lb/>
B D : A B = Sin w : 1 und B D = c . Sin w, ferner A D : A B = Cos w : 1 und A D = c . Cos w.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[542/0574]
Bewegung senkrecht hinauf geworfener Körper.
Diess lässt sich auch auf folgende Art zeigen: Da C = 310 Fuss die Wurfsgeschwin-
digkeit, so ist die grösste Höhe, welche der Körper erreicht, A D = [FORMEL] = 1550Fuss,
folglich das übrige Stück B D = A D — A B = 1550 — 1410,5 = 139,5 Fuss. Soll der
Körper diesen Raum zurücklegen, so muss seine in B vorhandene Geschwindigkeit
C = 2 √ g . B D = 2 √ (15,5 . 139,5) = 93 Fuss seyn. Hieraus ergibt sich nun die Zeit,
wie lange er von B bis D steigt, nach §. 492, t = [FORMEL] = 3 Sec., was gerade
auch in der obigen Tabelle vorkommt. Demnach ist die Zeit, wann der Körper zum
erstenmal in B eintrifft = [FORMEL] = 7 Sekunden und die Zeit, wann er zum zweiten-
mal in B ankommt = [FORMEL] = 13 Sekunden.
§. 497.
Der Körper mag steigen oder fallen, so hat er auf gleichen Hö-
hen immer gleiche Geschwindigkeiten. Um diess zu beweisen, muss man
die Geschwindigkeit v durch den Raum S ausdrücken. Es ist nämlich
v = C — 2 g . t und t = [FORMEL], folglich
v = [FORMEL] = ± √ (C2 — 4 g . S), woraus man sieht,
dass die Geschwindigkeit auf gleichen Höhen, welche der Körper im Hinauf- oder
Herabgehen erreicht, auch gleich ist, indem sie sich nur durch das Zeichen + und —
vor dem Wurzelzeichen unterscheidet.
Es sey in dem obigen Beispiele die Geschwindigkeit zu finden, welche der
Körper auf der Höhe von 1302 Fuss erreicht; es ist demnach
v = ± √ (3102 — 62 . 1302) = ± 124, d. h. der Körper hat, wenn er auf die Höhe
von 1302 Fuss kommt, im Hinaufsteigen die Geschwindigkeit + 124 und im Hinabfal-
len auf derselben Höhe die Geschwindigkeit — 124 Fuss.
Die bisherige Rechnung ist ohne Rücksicht auf den Widerstand der
Luft gemacht; die Aenderungen, welche derselbe verursacht, werden im zweiten Ban-
de, wo von dem Widerstande der Flüssigkeiten gehandelt werden wird, gezeigt werden.
§. 498.
Die Bahn eines schief in die Höhe geworfenen Körpers wird auf
folgende Art bestimmt. Es sey c = A B die Geschwindigkeit, mit der ein Kör-
per geworfen wird, oder der Raum, welchen er ohne Einfluss seiner Schwere in der
ersten Sekunde beschreiben würde. Man löse diesen Raum in zwei Theile A D und
A C auf, so wird der Körper offenbar in einer Sekunde um B D gehoben, und geht
zu gleicher Zeit in der horizontalen Richtung um A D weiter. Nennen wir den Win-
kel, unter welchem der Körper geworfen oder geschossen wird = w, so ist
B D : A B = Sin w : 1 und B D = c . Sin w, ferner A D : A B = Cos w : 1 und A D = c . Cos w.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/574>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.