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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Kräfte der Menschen.
II. Nach Daniel Bernoully kann ein Mensch durch 8 Stunden 23 französische Lb mit
3 Fuss Geschwindigkeit tragen; da nun ein altes französisches Lb (Livre) = 0,8741
N. Oe. Lb, und ein alter Pariser Fuss (pied) = 1,0276 N. Oe. Fuss, so sind 23 französi-
sche Lb = 20,1 Nied. Oesterr. Lb und 3 französische Fuss = 3,1 Nied. Oesterr. Fuss = v.
Setzt man für einen gewöhnlichen Arbeiter, wie es hier der Fall ist, c = 2,5 und
t = 8, so ist, wenn man die obigen Werthe v = 3,1 und z = 8 Stunden in unsere
Kraftformel substituirt: [Formel 1] woraus die mittlere Kraft
k = 26,4 Lb folgt.
1 : 3 (z. B. die Höhe einer Stuffe 4 Zoll, die Breite 12 Zoll), so ist das Verhältniss der Höhe zur
Länge derselben, wie 1 zu 3 1/6 = 6 : 19 und die schiefe Länge des Weges beträgt 44,3 . 19/6 = 140,3
Fuss, folglich die Geschwindigkeit [Formel 2] Fuss und die Kraft, welche der Steigende
zur Bewegung seines Körpers von 130 Lb Gewicht anwenden muss [Formel 3] ; demnach
wäre, wenn man die mittlere Kraft k = 25 Lb setzt: [Formel 4] wor-
aus z = 3,84 Stunden = 3h 50Min. folgt. Demnach kann ein Mann bei dieser Arbeit täglich nur
3 Stunden und 50 Minuten aushalten, welches auch Coulomb bestätigt.
3. Eine andere hieher gehörige Erfahrung war, dass die Arbeitsleute eine bequeme 150 metres hohe
Treppe
in einem Tage nicht 18mal ersteigen wollten, ungeachtet Coulomb denselben einen vol-
len Tageslohn angebothen hatte. Rechnen wir nämlich, wie zuvor 14 metres Höhe auf eine Mi-
nute, so ist die Zeit, in welcher diese Treppe einmal erstiegen werden konnte
[Formel 5] Minuten = 10Min. 43 Sec. Weil die Menschen nach jeder Steigung wieder über dieselbe
Treppe herabgehen müssen, so kann diese leichtere Arbeit zwar mit einer grössern, jedoch bei
gleicher Anstrengung nicht mehr, als mit der doppelten Geschwindigkeit verrichtet werden. Rechnen
wir demnach für das Herabgehen nur 5Min. 21Sec., so beträgt die Zeit eines Ganges auf und ab
16Min. 4Sec., folglich die ganze Zeit, in welcher diese Treppe 18mal zu ersteigen war 4h 49Min.
12Sec.; folglich mehr als die vorhin gefundenen 3 Stunden 50 Minuten, und die Arbeitsleute hatten
allerdings einen hinreichenden Grund, die Treppe um einen Taglohn nicht 18mal ersteigen zu wol-
len, weil sie sich sonst, wie es unsere Kraftformel zeigt, weit mehr als bei der gewöhnlichen Ar-
beit hätten anstrengen müssen.
4. Coulomb liess oft Brennholz 12 metres hoch tragen; der Arbeiter war stark, konnte aber nie mehr,
als 6 Voies in einem Tage auf diese Höhe bringen. Die Voie Holz wog 734 Kilogramme oder
1311 Nied. Oesterr. Pfunde, da 1 Kilogramm = 1,7857 Nied. Oesterr. Pfund ist. Er brauchte im
Durchschnitte zu einer Voie 11 Gänge, denn die ersten trug er in 10, die letzten in 12 Gängen;
bei jedem Gange trug er demnach im Mittel 66,7 Kilogramme, wofür Coulomb mit Zurechnung des
Gewichtes der Traghacken 68 Kilogramme (121 Nied. Oesterr. Lb) annimmt. Da dieser Träger
sehr viel, (nämlich 121 Nied. Oesterr. Lb) trug, und vermuthlich auch nicht alle Tage dieselbe
Arbeit vornahm, so wollen wir, wie bei den Soldaten, seine gewöhnliche Geschwindigkeit c = 10/3 Fuss
und die mittlern Arbeitsstunden t = 8h setzen. Die Länge des Weges ist nicht angegeben, da jedoch
Coulomb diejenige Stiege für die bequemste hält, deren Stuffen 5 Zoll Höhe und 15 Zoll Breite
haben, so ist bei dieser Annahme das Verhältniss der Höhe zur Länge, wie 1 : 3 1/6 = 6 : 19 und
die schiefe Länge des Weges für 12 metres (38 Nied. Oesterr. Fusse) Höhe beträgt 19/6 x 38 = 120,3
Nied. Oesterr. Fuss. Rechnen wir nun, dass der Arbeiter diesen Weg in 2 Minuten zurückgelegt,
sonach auf das Tragen der 6 Voies 2.11.6 = 132Min. = 2,2h verwendet habe, so ist [Formel 6]
Fuss und z = 2,2h. Demnach erhalten wir durch die Substitution in unsere Kraftformel
[Formel 7] woraus k = 41,3 Lb gefunden wird. Hierbei ist aber das eigene
Kräfte der Menschen.
II. Nach Daniel Bernoully kann ein Mensch durch 8 Stunden 23 französische ℔ mit
3 Fuss Geschwindigkeit tragen; da nun ein altes französisches ℔ (Livre) = 0,8741
N. Oe. ℔, und ein alter Pariser Fuss (pied) = 1,0276 N. Oe. Fuss, so sind 23 französi-
sche ℔ = 20,1 Nied. Oesterr. ℔ und 3 französische Fuss = 3,1 Nied. Oesterr. Fuss = v.
Setzt man für einen gewöhnlichen Arbeiter, wie es hier der Fall ist, c = 2,5 und
t = 8, so ist, wenn man die obigen Werthe v = 3,1 und z = 8 Stunden in unsere
Kraftformel substituirt: [Formel 1] woraus die mittlere Kraft
k = 26,4 ℔ folgt.
1 : 3 (z. B. die Höhe einer Stuffe 4 Zoll, die Breite 12 Zoll), so ist das Verhältniss der Höhe zur
Länge derselben, wie 1 zu 3⅙ = 6 : 19 und die schiefe Länge des Weges beträgt 44,3 . 19/6 = 140,3
Fuss, folglich die Geschwindigkeit [Formel 2] Fuss und die Kraft, welche der Steigende
zur Bewegung seines Körpers von 130 ℔ Gewicht anwenden muss [Formel 3] ; demnach
wäre, wenn man die mittlere Kraft k = 25 ℔ setzt: [Formel 4] wor-
aus z = 3,84 Stunden = 3h 50Min. folgt. Demnach kann ein Mann bei dieser Arbeit täglich nur
3 Stunden und 50 Minuten aushalten, welches auch Coulomb bestätigt.
3. Eine andere hieher gehörige Erfahrung war, dass die Arbeitsleute eine bequeme 150 mètres hohe
Treppe
in einem Tage nicht 18mal ersteigen wollten, ungeachtet Coulomb denselben einen vol-
len Tageslohn angebothen hatte. Rechnen wir nämlich, wie zuvor 14 mètres Höhe auf eine Mi-
nute, so ist die Zeit, in welcher diese Treppe einmal erstiegen werden konnte
[Formel 5] Minuten = 10Min. 43 Sec. Weil die Menschen nach jeder Steigung wieder über dieselbe
Treppe herabgehen müssen, so kann diese leichtere Arbeit zwar mit einer grössern, jedoch bei
gleicher Anstrengung nicht mehr, als mit der doppelten Geschwindigkeit verrichtet werden. Rechnen
wir demnach für das Herabgehen nur 5Min. 21Sec., so beträgt die Zeit eines Ganges auf und ab
16Min. 4Sec., folglich die ganze Zeit, in welcher diese Treppe 18mal zu ersteigen war 4h 49Min.
12Sec.; folglich mehr als die vorhin gefundenen 3 Stunden 50 Minuten, und die Arbeitsleute hatten
allerdings einen hinreichenden Grund, die Treppe um einen Taglohn nicht 18mal ersteigen zu wol-
len, weil sie sich sonst, wie es unsere Kraftformel zeigt, weit mehr als bei der gewöhnlichen Ar-
beit hätten anstrengen müssen.
4. Coulomb liess oft Brennholz 12 mètres hoch tragen; der Arbeiter war stark, konnte aber nie mehr,
als 6 Voies in einem Tage auf diese Höhe bringen. Die Voie Holz wog 734 Kilogramme oder
1311 Nied. Oesterr. Pfunde, da 1 Kilogramm = 1,7857 Nied. Oesterr. Pfund ist. Er brauchte im
Durchschnitte zu einer Voie 11 Gänge, denn die ersten trug er in 10, die letzten in 12 Gängen;
bei jedem Gange trug er demnach im Mittel 66,7 Kilogramme, wofür Coulomb mit Zurechnung des
Gewichtes der Traghacken 68 Kilogramme (121 Nied. Oesterr. ℔) annimmt. Da dieser Träger
sehr viel, (nämlich 121 Nied. Oesterr. ℔) trug, und vermuthlich auch nicht alle Tage dieselbe
Arbeit vornahm, so wollen wir, wie bei den Soldaten, seine gewöhnliche Geschwindigkeit c = 10/3 Fuss
und die mittlern Arbeitsstunden t = 8h setzen. Die Länge des Weges ist nicht angegeben, da jedoch
Coulomb diejenige Stiege für die bequemste hält, deren Stuffen 5 Zoll Höhe und 15 Zoll Breite
haben, so ist bei dieser Annahme das Verhältniss der Höhe zur Länge, wie 1 : 3⅙ = 6 : 19 und
die schiefe Länge des Weges für 12 mètres (38 Nied. Oesterr. Fusse) Höhe beträgt 19/6 × 38 = 120,3
Nied. Oesterr. Fuss. Rechnen wir nun, dass der Arbeiter diesen Weg in 2 Minuten zurückgelegt,
sonach auf das Tragen der 6 Voies 2.11.6 = 132Min. = 2,2h verwendet habe, so ist [Formel 6]
Fuss und z = 2,2h. Demnach erhalten wir durch die Substitution in unsere Kraftformel
[Formel 7] woraus k = 41,3 ℔ gefunden wird. Hierbei ist aber das eigene
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[26/0056] Kräfte der Menschen. II. Nach Daniel Bernoully kann ein Mensch durch 8 Stunden 23 französische ℔ mit 3 Fuss Geschwindigkeit tragen; da nun ein altes französisches ℔ (Livre) = 0,8741 N. Oe. ℔, und ein alter Pariser Fuss (pied) = 1,0276 N. Oe. Fuss, so sind 23 französi- sche ℔ = 20,1 Nied. Oesterr. ℔ und 3 französische Fuss = 3,1 Nied. Oesterr. Fuss = v. Setzt man für einen gewöhnlichen Arbeiter, wie es hier der Fall ist, c = 2,5 und t = 8, so ist, wenn man die obigen Werthe v = 3,1 und z = 8 Stunden in unsere Kraftformel substituirt: [FORMEL] woraus die mittlere Kraft k = 26,4 ℔ folgt. *) *) 1 : 3 (z. B. die Höhe einer Stuffe 4 Zoll, die Breite 12 Zoll), so ist das Verhältniss der Höhe zur Länge derselben, wie 1 zu 3⅙ = 6 : 19 und die schiefe Länge des Weges beträgt 44,3 . 19/6 = 140,3 Fuss, folglich die Geschwindigkeit [FORMEL] Fuss und die Kraft, welche der Steigende zur Bewegung seines Körpers von 130 ℔ Gewicht anwenden muss [FORMEL]; demnach wäre, wenn man die mittlere Kraft k = 25 ℔ setzt: [FORMEL] wor- aus z = 3,84 Stunden = 3h 50Min. folgt. Demnach kann ein Mann bei dieser Arbeit täglich nur 3 Stunden und 50 Minuten aushalten, welches auch Coulomb bestätigt. 3. Eine andere hieher gehörige Erfahrung war, dass die Arbeitsleute eine bequeme 150 mètres hohe Treppe in einem Tage nicht 18mal ersteigen wollten, ungeachtet Coulomb denselben einen vol- len Tageslohn angebothen hatte. Rechnen wir nämlich, wie zuvor 14 mètres Höhe auf eine Mi- nute, so ist die Zeit, in welcher diese Treppe einmal erstiegen werden konnte [FORMEL] Minuten = 10Min. 43 Sec. Weil die Menschen nach jeder Steigung wieder über dieselbe Treppe herabgehen müssen, so kann diese leichtere Arbeit zwar mit einer grössern, jedoch bei gleicher Anstrengung nicht mehr, als mit der doppelten Geschwindigkeit verrichtet werden. Rechnen wir demnach für das Herabgehen nur 5Min. 21Sec., so beträgt die Zeit eines Ganges auf und ab 16Min. 4Sec., folglich die ganze Zeit, in welcher diese Treppe 18mal zu ersteigen war 4h 49Min. 12Sec.; folglich mehr als die vorhin gefundenen 3 Stunden 50 Minuten, und die Arbeitsleute hatten allerdings einen hinreichenden Grund, die Treppe um einen Taglohn nicht 18mal ersteigen zu wol- len, weil sie sich sonst, wie es unsere Kraftformel zeigt, weit mehr als bei der gewöhnlichen Ar- beit hätten anstrengen müssen. 4. Coulomb liess oft Brennholz 12 mètres hoch tragen; der Arbeiter war stark, konnte aber nie mehr, als 6 Voies in einem Tage auf diese Höhe bringen. Die Voie Holz wog 734 Kilogramme oder 1311 Nied. Oesterr. Pfunde, da 1 Kilogramm = 1,7857 Nied. Oesterr. Pfund ist. Er brauchte im Durchschnitte zu einer Voie 11 Gänge, denn die ersten trug er in 10, die letzten in 12 Gängen; bei jedem Gange trug er demnach im Mittel 66,7 Kilogramme, wofür Coulomb mit Zurechnung des Gewichtes der Traghacken 68 Kilogramme (121 Nied. Oesterr. ℔) annimmt. Da dieser Träger sehr viel, (nämlich 121 Nied. Oesterr. ℔) trug, und vermuthlich auch nicht alle Tage dieselbe Arbeit vornahm, so wollen wir, wie bei den Soldaten, seine gewöhnliche Geschwindigkeit c = 10/3 Fuss und die mittlern Arbeitsstunden t = 8h setzen. Die Länge des Weges ist nicht angegeben, da jedoch Coulomb diejenige Stiege für die bequemste hält, deren Stuffen 5 Zoll Höhe und 15 Zoll Breite haben, so ist bei dieser Annahme das Verhältniss der Höhe zur Länge, wie 1 : 3⅙ = 6 : 19 und die schiefe Länge des Weges für 12 mètres (38 Nied. Oesterr. Fusse) Höhe beträgt 19/6 × 38 = 120,3 Nied. Oesterr. Fuss. Rechnen wir nun, dass der Arbeiter diesen Weg in 2 Minuten zurückgelegt, sonach auf das Tragen der 6 Voies 2.11.6 = 132Min. = 2,2h verwendet habe, so ist [FORMEL] Fuss und z = 2,2h. Demnach erhalten wir durch die Substitution in unsere Kraftformel [FORMEL] woraus k = 41,3 ℔ gefunden wird. Hierbei ist aber das eigene

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/56>, abgerufen am 25.11.2024.