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Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.

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Einleitung.

In Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika
werden auf einen dritten Zweig, die Unterwassernavigation, bedeutende
Kosten und ein Ueberfluß von Scharfsinn und Erfindungsgeist ver-
wendet.

Es ist hier mit Absicht das Wort "Ueberfluß" gebraucht worden,
denn für die Kriegführung ist die Unterwassernavigation so lange
ohne Werth, als es nicht gelingt, ein ausreichendes Sehen unter
Wasser zu ermöglichen oder Apparate herzustellen, welche die Augen
ersetzen könnten.

Auch ein vierter Zweig der Unterwasserwaffen, die Unterwasser-
artillerie, hat seine Förderer. In England und den Vereinigten
Staaten werden Unterwasserschießversuche gemacht, bei denen im
Gegensatz zu den jetzt meist gebrauchten Torpedos die treibende Kraft
in das Geschütz gelegt ist.

Alle diese Zweige haben einen gemeinsamen Stamm in der
Vorgeschichte, welche deshalb in den hauptsächlichsten Daten kurz
berührt worden ist.

Auch Wurzeln hat dieser Stamm. Man findet sie in dem
griechischen Feuer und in mannigfachen sonstigen Kriegsmitteln des
Alterthums.


Einleitung.

In Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika
werden auf einen dritten Zweig, die Unterwaſſernavigation, bedeutende
Koſten und ein Ueberfluß von Scharfſinn und Erfindungsgeiſt ver-
wendet.

Es iſt hier mit Abſicht das Wort „Ueberfluß“ gebraucht worden,
denn für die Kriegführung iſt die Unterwaſſernavigation ſo lange
ohne Werth, als es nicht gelingt, ein ausreichendes Sehen unter
Waſſer zu ermöglichen oder Apparate herzuſtellen, welche die Augen
erſetzen könnten.

Auch ein vierter Zweig der Unterwaſſerwaffen, die Unterwaſſer-
artillerie, hat ſeine Förderer. In England und den Vereinigten
Staaten werden Unterwaſſerſchießverſuche gemacht, bei denen im
Gegenſatz zu den jetzt meiſt gebrauchten Torpedos die treibende Kraft
in das Geſchütz gelegt iſt.

Alle dieſe Zweige haben einen gemeinſamen Stamm in der
Vorgeſchichte, welche deshalb in den hauptſächlichſten Daten kurz
berührt worden iſt.

Auch Wurzeln hat dieſer Stamm. Man findet ſie in dem
griechiſchen Feuer und in mannigfachen ſonſtigen Kriegsmitteln des
Alterthums.


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[VI/0014] Einleitung. In Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika werden auf einen dritten Zweig, die Unterwaſſernavigation, bedeutende Koſten und ein Ueberfluß von Scharfſinn und Erfindungsgeiſt ver- wendet. Es iſt hier mit Abſicht das Wort „Ueberfluß“ gebraucht worden, denn für die Kriegführung iſt die Unterwaſſernavigation ſo lange ohne Werth, als es nicht gelingt, ein ausreichendes Sehen unter Waſſer zu ermöglichen oder Apparate herzuſtellen, welche die Augen erſetzen könnten. Auch ein vierter Zweig der Unterwaſſerwaffen, die Unterwaſſer- artillerie, hat ſeine Förderer. In England und den Vereinigten Staaten werden Unterwaſſerſchießverſuche gemacht, bei denen im Gegenſatz zu den jetzt meiſt gebrauchten Torpedos die treibende Kraft in das Geſchütz gelegt iſt. Alle dieſe Zweige haben einen gemeinſamen Stamm in der Vorgeſchichte, welche deshalb in den hauptſächlichſten Daten kurz berührt worden iſt. Auch Wurzeln hat dieſer Stamm. Man findet ſie in dem griechiſchen Feuer und in mannigfachen ſonſtigen Kriegsmitteln des Alterthums.

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Zitationshilfe: Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gercke_torpedowaffe_1898/14>, abgerufen am 28.03.2024.