Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.von der Haspel-Ordnung. ner und Voigte dergleichen versäumen/ oder auch wissentlich verschwei-gen/ und mit denen Leuten durch die Finger sehen/ und die Unrichtig- keit des Garns hiernechst doch auskommen würde/ sollen nicht allein die Verbrechere/ sondern auch die Gerichts-Diener und Voigte/ de- nen es anzuzeigen gebühret hätte/ exemplariter deßwegen bestraffet werden. 6. Falls auch iemand/ er sey fremd oder einheimisch/ mit un- 7. Damit iedoch durch die oben verordnete Masse und Beschaf- 8. Wir gebieten und befehlen darauff allen und ieden Obrig- 9. Zu männigliches desto besserer Wissenschafft soll dieses ge- Georg Ludwig/ Churfürst. (L. S.) XXVIII. den 17. Maji 1699.Churfürstl. Edict wegen der Lehns-Sinnungen/ DEs Durchläuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Georg Lud- Röm.
von der Haſpel-Ordnung. ner und Voigte dergleichen verſaͤumen/ oder auch wiſſentlich verſchwei-gen/ und mit denen Leuten durch die Finger ſehen/ und die Unrichtig- keit des Garns hiernechſt doch auskommen wuͤrde/ ſollen nicht allein die Verbrechere/ ſondern auch die Gerichts-Diener und Voigte/ de- nen es anzuzeigen gebuͤhret haͤtte/ exemplariter deßwegen beſtraffet werden. 6. Falls auch iemand/ er ſey fremd oder einheimiſch/ mit un- 7. Damit iedoch durch die oben verordnete Maſſe und Beſchaf- 8. Wir gebieten und befehlen darauff allen und ieden Obrig- 9. Zu maͤnnigliches deſto beſſerer Wiſſenſchafft ſoll dieſes ge- Georg Ludwig/ Churfuͤrſt. (L. S.) XXVIII. den 17. Maji 1699.Churfuͤrſtl. Edict wegen der Lehns-Sinnungen/ DEs Durchlaͤuchtigſten Fuͤrſten und Herrn/ Herrn Georg Lud- Roͤm.
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von der Haſpel-Ordnung.
ner und Voigte dergleichen verſaͤumen/ oder auch wiſſentlich verſchwei-
gen/ und mit denen Leuten durch die Finger ſehen/ und die Unrichtig-
keit des Garns hiernechſt doch auskommen wuͤrde/ ſollen nicht allein
die Verbrechere/ ſondern auch die Gerichts-Diener und Voigte/ de-
nen es anzuzeigen gebuͤhret haͤtte/ exemplariter deßwegen beſtraffet
werden.
6. Falls auch iemand/ er ſey fremd oder einheimiſch/ mit un-
richtigem Garn hintergangen ſeye/ und deßhalber Rechtliche Klage an-
ſtellen wuͤrde/ ſolle ihm iederzeit ſchleunige Juſtiz adminiſtriret/ zu dem
Seinigen ohne Auffenthalt verholffen/ und der Beklagte/ wann er
ſchuldig befunden wird/ dieſer unſer Verordnung gemaͤß/ unnach-
bleiblich beſtrafft werden.
7. Damit iedoch durch die oben verordnete Maſſe und Beſchaf-
fenheit des Garns die Armuth/ und die/ ſo ſich von Spinnen nehren/
nicht verkuͤrtzet werden moͤgen/ ſo ſolle auch das nach obgeſetzter Laͤnge/
auch Bind- und Faden-Zahl/ verkauffende Garn der Billigkeit nach
bezahlet werden.
8. Wir gebieten und befehlen darauff allen und ieden Obrig-
keiten und Befehlshabern in unſern Fuͤrſtenthuͤmern und Landen hier-
mit in Gnaden ernſtlich und zuverlaͤßig/ daß ſie/ ein ieder ſeines Orts
und ſo weit er dazu berechtiget/ und an ihm iſt/ uͤber alles dasjenige/
was obſtehet/ nachdruͤckliche Hand zu halten/ ſo lieb ihm iſt/ unſere Un-
gnade und unnachbleibliche ſchwere Straffe zu vermeiden.
9. Zu maͤnnigliches deſto beſſerer Wiſſenſchafft ſoll dieſes ge-
woͤhnlicher Orten in unſern Fuͤrſtenthuͤmern und Landen oͤffentlich an-
geſchlagen/ von denen Cantzeln verkuͤndiget/ auch auf dem Lande all-
jaͤhrlich bey denen Land-Gerichten abgeleſen werden. Signatum in
Unſer Reſidentz-Stadt Hannover den 28. Jan. 1698.
Georg Ludwig/ Churfuͤrſt.
(L. S.)
XXVIII.
Churfuͤrſtl. Edict wegen der Lehns-Sinnungen/
den 17. Maji 1699.
DEs Durchlaͤuchtigſten Fuͤrſten und Herrn/ Herrn Georg Lud-
wigen/ Hertzogen zu Braunſchweig und Luͤneburg/ des Heil.
Roͤm.
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