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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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I. Buch/ Cap. VIII.
tet; Es wird aber Vollmacht durch Gegentheils Wiederwillen oder
Vollmacht
Auffkündi-
gungs Recht.
dessen so wohl als Vollmächtigen Tod auffgehoben/ wann aber die
Sache unwissend angefangen und von denen Erben vollendet/ oder
die Noth es anders erfordert/ so mag die Vollmacht nicht unterlassen
werden; jedoch kan ein Gevollmächtigter seine Pflicht/ jenem ohne
Schaden/ zu rechter Zeit wohl auffkündigen und absagen.

L. 12. §. si adolescens, ff. mandat. L. 22. §. 6. ff. & L. 12. C. Eod. L. 2. ff. de jurisdict.
L. fin. ff. de offic. ejus. L. 47. ff. de R. J. L. 37. §. 1. Mand. c. nullus, Eod. tit. in
6. L. 2. in fin. & L. 15. & 26. & L. 6. §. 4. in fin. ff. Mand. L. pen. C. de pact. L.
Venditor. & L judicium, ff. de jud. L 27. & 22. cum seq. ff. Mand.
Vorfalls Aus-
züge Recht.
Freyes Geleit
wann zu er-
theilen.

§. 51. Rechtlichen Vorfalls Entschuldigungs Auszüge/ einig Ge-
richt abzulehnen/ sind auch/ wenn jemand seinen Urheber benennet/ oder
so fern Kläger nachtheilig vom Gericht mag verwiesen werden/ also
künfftig Urtheil zu meiden/ wie auch Ausflucht wegen begangenen
Raubs/ wobey nur erst der Sachen Erstattung begehret wird/ wel-
ches innerhalb 15. Tagen zu erweisen; Jtem/ Einwurff eines unsichern
Orts/ als Pest-Zeit/ Feindschafft und Kercker Furcht halber/ da dann
freyes Geleit zu ertheilen/ oder ein ander Gerichts-Ort zu erwehlen.
Also auch wegen unerbaren Orts und gar zu engen Termins oder Rechts
Feyertage Zeit/ deßgleichen der Vorwurff einer Rechts unfähigen Per-
son und falschen Procuratoris, oder sofern jemand mehr als Recht ist
klagend begehret/ oder daß etwa der Contract nicht zur Gnüge erfüllet/
welches Kläger zuvor pflichtig/ und mag dieses selbst bey Urtheils-Exe-
cution
vorgeworffen seyn; Jtem Vorschützung von Bürgen oder drit-
Execution
Verhinde-
rungs Mittel.
ten Pfand-Besitzer/ wegen Theilung und Executions-Ordnung der
Schulden und Abstand der Ansprache/ daß also Beklagter von ange-
strengter Klage für gewandten Auszugs wegen loß zu zehlen/ und Klä-
gers Suchen alsdann noch zur Zeit keine Statt finden kan.

L. 2. C. ubi in rem act. L. 13. 16. 18. 21. ff. de Except. C. 1. de restit. spol. L. 21. §. un. ff.
de arbitr. L. 24. C. de procurat. L. 13. §. 8. ff. de act. Emt. L. 20. §. 1. ff. de tut.
& rat.
Richter
Schmähung
Rach und
Straffe.

§. 52. Wann einem Richter nicht als einer Privat-Person/ son-
dern in Ansehung seines Amts/ Schmähung zugefüget worden/ so mag
er selbsten in der Sache nachforschen/ so fern es ein öffentlich-kundbare
Ehren-Schändung/ jedoch daß die Straffe nicht seine eigene/ sondern
des gemeinen Wesens Besten Nutzen betreffen soll/ und nicht nur zum
Wiederruff oder gethaner Schmähung Schätzung zu gewinnen; wo-
fern auch sonst jemand im Gericht für den Richter etwas verbricht/ mag

der-

I. Buch/ Cap. VIII.
tet; Es wird aber Vollmacht durch Gegentheils Wiederwillen oder
Vollmacht
Auffkuͤndi-
gungs Recht.
deſſen ſo wohl als Vollmaͤchtigen Tod auffgehoben/ wann aber die
Sache unwiſſend angefangen und von denen Erben vollendet/ oder
die Noth es anders erfordert/ ſo mag die Vollmacht nicht unterlaſſen
werden; jedoch kan ein Gevollmaͤchtigter ſeine Pflicht/ jenem ohne
Schaden/ zu rechter Zeit wohl auffkuͤndigen und abſagen.

L. 12. §. ſi adoleſcens, ff. mandat. L. 22. §. 6. ff. & L. 12. C. Eod. L. 2. ff. de jurisdict.
L. fin. ff. de offic. ejus. L. 47. ff. de R. J. L. 37. §. 1. Mand. c. nullus, Eod. tit. in
6. L. 2. in fin. & L. 15. & 26. & L. 6. §. 4. in fin. ff. Mand. L. pen. C. de pact. L.
Venditor. & L judicium, ff. de jud. L 27. & 22. cum ſeq. ff. Mand.
Vorfalls Aus-
zuͤge Recht.
Freyes Geleit
wann zu er-
theilen.

§. 51. Rechtlichen Vorfalls Entſchuldigungs Auszuͤge/ einig Ge-
richt abzulehnen/ ſind auch/ wenn jemand ſeinen Urheber benennet/ oder
ſo fern Klaͤger nachtheilig vom Gericht mag verwieſen werden/ alſo
kuͤnfftig Urtheil zu meiden/ wie auch Ausflucht wegen begangenen
Raubs/ wobey nur erſt der Sachen Erſtattung begehret wird/ wel-
ches innerhalb 15. Tagen zu erweiſen; Jtem/ Einwurff eines unſichern
Orts/ als Peſt-Zeit/ Feindſchafft und Kercker Furcht halber/ da dann
freyes Geleit zu ertheilen/ oder ein ander Gerichts-Ort zu erwehlen.
Alſo auch wegen unerbaren Orts und gar zu engen Termins oder Rechts
Feyertage Zeit/ deßgleichen der Vorwurff einer Rechts unfaͤhigen Per-
ſon und falſchen Procuratoris, oder ſofern jemand mehr als Recht iſt
klagend begehret/ oder daß etwa der Contract nicht zur Gnuͤge erfuͤllet/
welches Klaͤger zuvor pflichtig/ und mag dieſes ſelbſt bey Urtheils-Exe-
cution
vorgeworffen ſeyn; Jtem Vorſchuͤtzung von Buͤrgen oder drit-
Execution
Verhinde-
rungs Mittel.
ten Pfand-Beſitzer/ wegen Theilung und Executions-Ordnung der
Schulden und Abſtand der Anſprache/ daß alſo Beklagter von ange-
ſtrengter Klage fuͤr gewandten Auszugs wegen loß zu zehlen/ und Klaͤ-
gers Suchen alsdann noch zur Zeit keine Statt finden kan.

L. 2. C. ubi in rem act. L. 13. 16. 18. 21. ff. de Except. C. 1. de reſtit. ſpol. L. 21. §. un. ff.
de arbitr. L. 24. C. de procurat. L. 13. §. 8. ff. de act. Emt. L. 20. §. 1. ff. de tut.
& rat.
Richter
Schmaͤhung
Rach und
Straffe.

§. 52. Wann einem Richter nicht als einer Privat-Perſon/ ſon-
dern in Anſehung ſeines Amts/ Schmaͤhung zugefuͤget worden/ ſo mag
er ſelbſten in der Sache nachforſchen/ ſo fern es ein oͤffentlich-kundbare
Ehren-Schaͤndung/ jedoch daß die Straffe nicht ſeine eigene/ ſondern
des gemeinen Weſens Beſten Nutzen betreffen ſoll/ und nicht nur zum
Wiederruff oder gethaner Schmaͤhung Schaͤtzung zu gewinnen; wo-
fern auch ſonſt jemand im Gericht fuͤr den Richter etwas verbricht/ mag

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[80/0087] I. Buch/ Cap. VIII. tet; Es wird aber Vollmacht durch Gegentheils Wiederwillen oder deſſen ſo wohl als Vollmaͤchtigen Tod auffgehoben/ wann aber die Sache unwiſſend angefangen und von denen Erben vollendet/ oder die Noth es anders erfordert/ ſo mag die Vollmacht nicht unterlaſſen werden; jedoch kan ein Gevollmaͤchtigter ſeine Pflicht/ jenem ohne Schaden/ zu rechter Zeit wohl auffkuͤndigen und abſagen. Vollmacht Auffkuͤndi- gungs Recht. L. 12. §. ſi adoleſcens, ff. mandat. L. 22. §. 6. ff. & L. 12. C. Eod. L. 2. ff. de jurisdict. L. fin. ff. de offic. ejus. L. 47. ff. de R. J. L. 37. §. 1. Mand. c. nullus, Eod. tit. in 6. L. 2. in fin. & L. 15. & 26. & L. 6. §. 4. in fin. ff. Mand. L. pen. C. de pact. L. Venditor. & L judicium, ff. de jud. L 27. & 22. cum ſeq. ff. Mand. §. 51. Rechtlichen Vorfalls Entſchuldigungs Auszuͤge/ einig Ge- richt abzulehnen/ ſind auch/ wenn jemand ſeinen Urheber benennet/ oder ſo fern Klaͤger nachtheilig vom Gericht mag verwieſen werden/ alſo kuͤnfftig Urtheil zu meiden/ wie auch Ausflucht wegen begangenen Raubs/ wobey nur erſt der Sachen Erſtattung begehret wird/ wel- ches innerhalb 15. Tagen zu erweiſen; Jtem/ Einwurff eines unſichern Orts/ als Peſt-Zeit/ Feindſchafft und Kercker Furcht halber/ da dann freyes Geleit zu ertheilen/ oder ein ander Gerichts-Ort zu erwehlen. Alſo auch wegen unerbaren Orts und gar zu engen Termins oder Rechts Feyertage Zeit/ deßgleichen der Vorwurff einer Rechts unfaͤhigen Per- ſon und falſchen Procuratoris, oder ſofern jemand mehr als Recht iſt klagend begehret/ oder daß etwa der Contract nicht zur Gnuͤge erfuͤllet/ welches Klaͤger zuvor pflichtig/ und mag dieſes ſelbſt bey Urtheils-Exe- cution vorgeworffen ſeyn; Jtem Vorſchuͤtzung von Buͤrgen oder drit- ten Pfand-Beſitzer/ wegen Theilung und Executions-Ordnung der Schulden und Abſtand der Anſprache/ daß alſo Beklagter von ange- ſtrengter Klage fuͤr gewandten Auszugs wegen loß zu zehlen/ und Klaͤ- gers Suchen alsdann noch zur Zeit keine Statt finden kan. Execution Verhinde- rungs Mittel. L. 2. C. ubi in rem act. L. 13. 16. 18. 21. ff. de Except. C. 1. de reſtit. ſpol. L. 21. §. un. ff. de arbitr. L. 24. C. de procurat. L. 13. §. 8. ff. de act. Emt. L. 20. §. 1. ff. de tut. & rat. §. 52. Wann einem Richter nicht als einer Privat-Perſon/ ſon- dern in Anſehung ſeines Amts/ Schmaͤhung zugefuͤget worden/ ſo mag er ſelbſten in der Sache nachforſchen/ ſo fern es ein oͤffentlich-kundbare Ehren-Schaͤndung/ jedoch daß die Straffe nicht ſeine eigene/ ſondern des gemeinen Weſens Beſten Nutzen betreffen ſoll/ und nicht nur zum Wiederruff oder gethaner Schmaͤhung Schaͤtzung zu gewinnen; wo- fern auch ſonſt jemand im Gericht fuͤr den Richter etwas verbricht/ mag der-

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/87>, abgerufen am 24.11.2024.