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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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von Forsten.

18. Jn Unsern Wäldern/ da Unsere Prälaten/ Clöster/ Ade-
liche Landsassen/ oder andere Unterthanen mit berechtiget sind/ wol-
len Wir denenselben ihre wohlhergebrachte Gerechtigkeit nicht schmä-
lern noch benehmen; Es sollen sich aber selbige jedennoch das harte
Holtz von den Beamten und Forst-Bedienten/ wie obbemeldet/ an-
weisen lassen; Und damit diese Anweisung denen Jnteressenten desto
weniger beschwerlich falle/ so soll solche von Unsern Bedienten auff
die in dem ersten Artickel dieses dritten Capittels verordnete Schreib-
Tage ohnnachläßig/ und ohne einigen Entgeld geschehen/ und Unsere
Beamte und Forst-Bediente bey Verlust ihrer Dienste nichts dafür/
unter was Schein es auch seyn möge/ ob es ihnen gleich gutwillig of-
feri
ret und angeboten würde/ begehren und nehmen; es wäre dann/
daß in denen mit obgedachten Jnteressenten auffgerichteten Recessen/
wegen des Trinckgeldes der Förster/ gewisse Verordnung und Be-
liebniß enthalten und zu finden.

19. Woferne die Haußleute eigene Höltzungen haben/ so soll ih-
nen aus derselben die Nothdurfft zwar ohne Entgeld/ jedoch mit sol-
cher maße angewiesen werden/ damit auch denen Nachkommen ihr be-
harrlicher Nutz verbleiben möge.

20. Unsere Ober-Forst- und Jägermeister/ Beamten und
Förstere sollen vor allen Dingen dahin sehen und gedencken/ weilen
ihnen der Wälde und Gehöltze Gelegenheit am besten bekandt/ sie
auch täglich dieselbe bereiten und damit umgehen/ daß bey denen An-
weisungen eine immerwährende beständige Holtzung/ und dem Lan-
de eine beharrliche Feurung/ von Jahren zu Jahren/ ietziger und
künfftiger Zeit/ Uns und denen Nachkommen bleiben und folgen/ und
die Holtzungen über den Ertrag nicht angegriffen werden mögen/ wie
Wir sie dann diesesfalls ihrer Pflichte und Eyde hiemit ernstlich wol-
len erinnert haben.

Caput IV.

Von dem Zupflantzen.

1.

ALs auch jährlich viel Holtz zu bauen/ brennen und anderer Noth-
durfft/ niedergehauen wird und auffgehet/ und darzu viel ver-
sohret/ und im Fall dargegen nichts zugepflantzet oder geheget wer-

den
c
von Forſten.

18. Jn Unſern Waͤldern/ da Unſere Praͤlaten/ Cloͤſter/ Ade-
liche Landſaſſen/ oder andere Unterthanen mit berechtiget ſind/ wol-
len Wir denenſelben ihre wohlhergebrachte Gerechtigkeit nicht ſchmaͤ-
lern noch benehmen; Es ſollen ſich aber ſelbige jedennoch das harte
Holtz von den Beamten und Forſt-Bedienten/ wie obbemeldet/ an-
weiſen laſſen; Und damit dieſe Anweiſung denen Jntereſſenten deſto
weniger beſchwerlich falle/ ſo ſoll ſolche von Unſern Bedienten auff
die in dem erſten Artickel dieſes dritten Capittels verordnete Schreib-
Tage ohnnachlaͤßig/ und ohne einigen Entgeld geſchehen/ und Unſere
Beamte und Forſt-Bediente bey Verluſt ihrer Dienſte nichts dafuͤr/
unter was Schein es auch ſeyn moͤge/ ob es ihnen gleich gutwillig of-
feri
ret und angeboten wuͤrde/ begehren und nehmen; es waͤre dann/
daß in denen mit obgedachten Jntereſſenten auffgerichteten Receſſen/
wegen des Trinckgeldes der Foͤrſter/ gewiſſe Verordnung und Be-
liebniß enthalten und zu finden.

19. Woferne die Haußleute eigene Hoͤltzungen haben/ ſo ſoll ih-
nen aus derſelben die Nothdurfft zwar ohne Entgeld/ jedoch mit ſol-
cher maße angewieſen werden/ damit auch denen Nachkommen ihr be-
harrlicher Nutz verbleiben moͤge.

20. Unſere Ober-Forſt- und Jaͤgermeiſter/ Beamten und
Foͤrſtere ſollen vor allen Dingen dahin ſehen und gedencken/ weilen
ihnen der Waͤlde und Gehoͤltze Gelegenheit am beſten bekandt/ ſie
auch taͤglich dieſelbe bereiten und damit umgehen/ daß bey denen An-
weiſungen eine immerwaͤhrende beſtaͤndige Holtzung/ und dem Lan-
de eine beharrliche Feurung/ von Jahren zu Jahren/ ietziger und
kuͤnfftiger Zeit/ Uns und denen Nachkommen bleiben und folgen/ und
die Holtzungen uͤber den Ertrag nicht angegriffen werden moͤgen/ wie
Wir ſie dann dieſesfalls ihrer Pflichte und Eyde hiemit ernſtlich wol-
len erinnert haben.

Caput IV.

Von dem Zupflantzen.

1.

ALs auch jaͤhrlich viel Holtz zu bauen/ brennen und anderer Noth-
durfft/ niedergehauen wird und auffgehet/ und darzu viel ver-
ſohret/ und im Fall dargegen nichts zugepflantzet oder geheget wer-

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[17/0856] von Forſten. 18. Jn Unſern Waͤldern/ da Unſere Praͤlaten/ Cloͤſter/ Ade- liche Landſaſſen/ oder andere Unterthanen mit berechtiget ſind/ wol- len Wir denenſelben ihre wohlhergebrachte Gerechtigkeit nicht ſchmaͤ- lern noch benehmen; Es ſollen ſich aber ſelbige jedennoch das harte Holtz von den Beamten und Forſt-Bedienten/ wie obbemeldet/ an- weiſen laſſen; Und damit dieſe Anweiſung denen Jntereſſenten deſto weniger beſchwerlich falle/ ſo ſoll ſolche von Unſern Bedienten auff die in dem erſten Artickel dieſes dritten Capittels verordnete Schreib- Tage ohnnachlaͤßig/ und ohne einigen Entgeld geſchehen/ und Unſere Beamte und Forſt-Bediente bey Verluſt ihrer Dienſte nichts dafuͤr/ unter was Schein es auch ſeyn moͤge/ ob es ihnen gleich gutwillig of- feriret und angeboten wuͤrde/ begehren und nehmen; es waͤre dann/ daß in denen mit obgedachten Jntereſſenten auffgerichteten Receſſen/ wegen des Trinckgeldes der Foͤrſter/ gewiſſe Verordnung und Be- liebniß enthalten und zu finden. 19. Woferne die Haußleute eigene Hoͤltzungen haben/ ſo ſoll ih- nen aus derſelben die Nothdurfft zwar ohne Entgeld/ jedoch mit ſol- cher maße angewieſen werden/ damit auch denen Nachkommen ihr be- harrlicher Nutz verbleiben moͤge. 20. Unſere Ober-Forſt- und Jaͤgermeiſter/ Beamten und Foͤrſtere ſollen vor allen Dingen dahin ſehen und gedencken/ weilen ihnen der Waͤlde und Gehoͤltze Gelegenheit am beſten bekandt/ ſie auch taͤglich dieſelbe bereiten und damit umgehen/ daß bey denen An- weiſungen eine immerwaͤhrende beſtaͤndige Holtzung/ und dem Lan- de eine beharrliche Feurung/ von Jahren zu Jahren/ ietziger und kuͤnfftiger Zeit/ Uns und denen Nachkommen bleiben und folgen/ und die Holtzungen uͤber den Ertrag nicht angegriffen werden moͤgen/ wie Wir ſie dann dieſesfalls ihrer Pflichte und Eyde hiemit ernſtlich wol- len erinnert haben. Caput IV. Von dem Zupflantzen. 1. ALs auch jaͤhrlich viel Holtz zu bauen/ brennen und anderer Noth- durfft/ niedergehauen wird und auffgehet/ und darzu viel ver- ſohret/ und im Fall dargegen nichts zugepflantzet oder geheget wer- den c

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/856>, abgerufen am 25.11.2024.